Angerburg
Angerburg ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Angerburg (Begriffserklärung). |
Hierarchie
Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Gumbinnen > Landkreis Angerburg > Angerburg
Einleitung
Angerburg liegt auf der Grenze der prußischen Stammesgebiete Galindien, Barta und Nadrauen am Nordrand der masurischen Seenkette. Die Stadt wurde 1335 und 1396 durch den Ritterorden erobert. Der Ort liegt an der Angerapp, die 2 km südlich aus dem Mauersees tritt.
Urkundliche Erwähnungen auch als Neuendorf oder Gerothwol.
Name
Der Stadtname bezieht sich auf den Fluss.
- prußisch "angurys" = Aal
+ "ape" = Fluss
Wappen
Das Wappen hat in Blau einen silbernen Turm mit spitzem rotem Dach und goldener Windfahne. Der Turm ist mit einem großen, geteilten Schild belegt, der oben in Silber einen wachsenden roten Adler (der Markgrafen von Brandenburg) zeigt, unten von Silber und Schwarz geviert ist (weist auf die Zollern hin).
Allgemeine Information
Einwohner:
1939. 9.846
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
- 1528 wurde die erste Kirche erbaut.
Katholische Kirchen
Geschichte
- Am Übergang über die Angerapp wurde 1335 auf einer Flußinsel ein Wildhaus angelegt, das die Litauer 1365 zerstörten.
- Der neue Aufbau des Hauses in Stein erfolgte 1398 etwas weiter landeinwärts.
- Die Siedlung darum herum entstand vor 1450 und hieß ursprünglich Neuendorf, Neudorf oder Gerothwol.
- 1514 erhielt Neudorf eine Verschreibung.
- Um 1560 staute man den Mauersee zu seiner jetzigen Höhe an und erbaute die Schlossmühle.
- 1571 wurde Angerburg zur Stadt erhoben.
- 1656 Tatareneinfälle, bei denen die Stadt große Verluste erleidet.
- Berühmter Sohn der Stadt war der Naturforscher Helwing (* 1666), einer der bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit ("deutscher Plinius").
- Im 17. Jh. siedelten sich Schotten an.
- 1709-1711 hinterlässt die Pest tiefe Spuren.
- General von Katte, der 1718 - 1740 mit seinen Kürassieren hier stationiert war, verdankt die Stadt gepflasterte Straßen, einen neuen Markt, Straßenbeleuchtung, Ziegeldächer anstelle der Schindeln und Wasserleitungen ("Wasserkunst"), die alle städtischen Brunnen speisten.
- Berühmt war die Stadt durch Getreide- und Leinwandmärkte sowie durch gute Tuche und gutes Bier.
- 1757 Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Graf Fermor und Feldmarschall Graf Apraxin in Ostpreußen ein. Zarin Elisabeth I. erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum.
- 1758 Jan. Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt kampflos das ungeschützte Ostpreußen.
- 1762 Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Angerburg wird wieder preußisch.
- 1880 Gründung des Siechen- und Krüppelheim und der »Wohltätigkeitsanstalten Bethesda«.
- Nach 1920 erlebte die Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung durch den Eissegelsport auf dem Schwenzaitsee.
- Trotz Tatareneinfällen und Pest zählte Angerburg Ende des 18. Jh. zu den bedeutendsten Städten Masurens.
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
Persönlichkeiten
Edmund Grigoleit: Die ostpreußischen Amtmänner im Jahre 1755, in: Archiv für Sippenforschung, 29. Jg. Aug. 1963, H. 11, S. 177.
Angerburg: Cibrovius, Georg Friedrich, 1735-1756.
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Auszug aus: Hans-Wolfgang Quassowski, Die von den Russen 1758-1762 in Ost- und Westpreußen angestellten Beamten. In: Familiengeschichtliche Blätter, 20. Jg., Heft 4 1922. (Daten nach dem russischen und gregorianischen Kalender).
Kaecker, Registrator bei der Kammer Königsberg, zum Salzinspektor in Angerburg 17./28.12.1758.
Leidner, Michael, zum Ratsverwandten in Angerburg 17./28.1.1761.
Meyer, Konstantin, zum Ratsverwandten in Angerburg 17./28.1.1761.
Pisanski, Jakob Ludwig, Schulrektor in Angerburg, zum polnischen Pfarrer und deutschen Kaplansadjunkt daselbst 26.1./6.2.1760. [* Johannisburg 4.2.1733 als Sohn des Diakon Christof Pisanski in Angerburg, + Angerburg 29.6.1810].
Pisanski, Michael Victorinus, Referendar, zum Adel. Gerichtsschreiber beim Justizkollegium Angerburg 19./30.3.1761.
Schoene, Johann Karl, zum Ratsverwandten in Angerburg 17./28.1.1761.
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Archive und Bibliotheken
Staatsarchiv Allenstein
Bibliotheken
Verschiedenes
Karten
- Stadtplan siehe: Fritz R. Barran: Städte-Atlas Ostpreußen, Karten und Pläne von Allenburg bis Zinten, 2002,
Verlagshaus Würzburg, GmbH & Co. KG, Würzburg, Rautenberg im Verlagshaus Würzburg,
ISBN 3-8003-3050-4, siehe Städteatlas Ostpreußen
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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