Genealogie der Herren und Grafen von Velbrüggen/30
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Seite 30
helffen dragen ind betzalen - - Dis zor konden der wairheit — haynt wir Reynart ind Bernt Gebroedere vurs. mallich vnser syn Siegell myt an desen brieff gehangen ind dairzo gebeden de vesten ind fromen Johan Staill van Holtsteyn ind Johan vamme Huysse vnse lieue Swager ind Neuen dat Sy des zo furder konden mallich yre Siegell mit an desen brieff gehangen haynt — In den Jairen vns heren Duysent vunffhondert ind dry vp gudestage neist na dem heiligen pynxstage
Das Haus zum Falckenstein binnen Neuss.
In dem Hause zum Falckenstein hat im J. 1580 den 6. Septembris circa primam post meridiem die Inventarisation eines Archivs begonnen, das seinem Hauptbestandtheile nach das Archiv der Clara von Norprode genannt werden kann. Dasselbe ist an alten Urkunden, wovon einige dem dreizehnten Jahrhundert angehören, so reichhaltig, dass man damit ganz Neuss illustriren könnte. Am 1. December sind die Kisten nach Cöln gebracht worden, und hat dort die Inventarisation vom 3. December bis 1581 den 2. Januar gedauert. Das fernere Schicksal des Archivs ist mir nicht bekannt, wiewohl doch zunächst anzunehmen ist, dass nach einigen Jahren Johan von Velbrüggen zu Elsum, wenigstens ein gut Theil davon an sich genommen. Mir liegt das damals ausgefertigte Inventarium vor. Dasselbe ist ziemlich gut geschrieben, leidet aber doch an denselben Gebrechen, wie seine Kameraden; Namen und noch mehr die Jahreszahlen sind hin und wieder handgreiflich falsch. Bei Güter-Angelegenheiten hat der Notarius Inventarisator sich einer gewissen Ausführlichkeit beflissen, wogegen er Testamente und sonstige Familien-Verträge kurz abzufertigen pflegt, exempli causa: »Heirathsvertrag zwischen dem und der, anhebend so und so, endigt so und so«. Während nach der Ansicht der Genealogen, Contractus antenuptiales et Testamenta die wichtigsten Documenta sind. Wer solche alte Inventarien benutzen will, darf sich nicht die Mühe verdriessen lassen, sie zweimal, noch besser viermal zu perlustriren, wenn er nicht in die gröbsten Irrthümer verfallen will. Die folgende unklare Geschichte basirt auf besagtem Inventario.
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Das Haus zum Falckenstein, auf der Niederstrasse gelegen, führt seinen Namen von einer Familie genannt von Falckenstein. Das sonst so reichhaltige Inventarium ist an Nachrichten über diese Familie sehr dürftig. Eine ungenannte, und eine andere, Rica genannte Tochter des Constantin von Falckenstein verkaufen, jene 1351, diese 1355, alle ihre Renten und Güter binnen und baussen Neuss gelegen, dem Peter von der Heghe. Von dem Hause zum Falckenstein ist in diesen Kaufbriefen nicht entfernt die Rede. Dasselbe gehört schon längst der Familie Monachus oder Moenich.
Thomas Lombardus de Rota, et frater eius Henricus Lom-bardus, et Saluta uxor Thomae, verkaufen im J. 1315 dem Heinrich Moenich eine jährliche Rente von 50 Mark Brabantisch aus ihrem Hause, wovon eine Halbscheid dem Heinrich bereits verpfändet ist. — Theodericus filius quondam Syberti Monachi hat in selbigem Jahr 30 Morgen Artland im Ham gelegen, so lehenrührig sind, in Erbpacht ausgethan. Mit diesen 30 Morgen wird Heinrich genannt Moenich im J. 1324 vom Erzbischof Heinrich belehnt. Ich muss es dahin gestellt sein lassen, ob beide Henrici dicti Monachi identisch sind. Heinrichs Gattin heisst Christina. Dieselbe hielt ich anfangs für eine Tochter des Constantin von Falckenstein, welcher wie aus Fahne (I. p. 432) zu ersehen, eine Schwester Christina hatte. Aber der am Schlusse dieses Abschnittes folgende Kaufbrief zeigt, dass meine Annahme irrig war. So mag denn Heinrich Moenich das Haus zum Falckenstein käuflich erworben haben. Derselbe ist vor 1344 mit Tod abgegangen'; in Beziehung auf seine Gattin heisst es leider nur so: »Testamentum Christinae Moenichs zwischen ihren Kindern aufgerichtet 1352«. Heinrich Moenich genannt zum Falckenstein, dessen später gedacht wird, ist wahrscheinlich ihr Sohn.
Da das Haus zum Falckenstein in der Folge an die Familie von Goer gekommen, so will ich aus dem Inventarium zusammen stellen, was hierhin gehören kann. Jacob Vorman jüngerer Bruder des Friederich Vorman heirathete 1314 Nesa Tochter des Philips von der Heghe. Aus dieser Ehe stammt wie es scheint, nur eine Tochter, Nesa Vormans, welche im J. 1339 die Gattin des Reynart von Goer (Gerhards Sohn) geworden, und mit demselben zwei Söhne gezeugt hat, Reynart und Jacob von Goer, oder Vorman genannt Goer. Reynart ist seit 1372