Genealogie der Herren und Freiherren von Bongart/014
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mit demselben den Neuenhof gegen Haus und Hof, genannt auf der Burg, an der Erft gelegen (*). Ferner erwarb er im J. 1450 von den Ehegatten Daem von Haren Scheffen zu Aachen und Agnes von Wyer die »Roprechtz guede jan Gryffensteyne« zu Paffendorf. Dies Gut, siebenzig Morgen Artland enthaltend, lehenrührig an die Abtissin des Stiffts Essen, be-sassen zu Anfang des fünfzehnten Jahrhunderts die Ehegatten Roprecht von Gryffensteyne und Agnes. Im J. 1408 verheiratheten sie ihre Tochter Elisabeth an Johann Frambach von Wyer, und überwiesen derselben zur Aussteuer 94 Malter Roggen, nämlich 40 an ihre 70 Morgen zu Paffendorf, und 54 an ihre Erbpachten zu Berkenhoeven (Berkerhof). Die Kinder dieser Eheleute, nämlich Johann genannt Frambach, Johann und Metza von Wyer schlossen im J. 1447 mit Schwager und Schwester, Daem von Haren und Agnes von Wyer, einen Erbvertrag, gemäss welchem beide letztere zu Gunsten der ersteren auf ihr Antheil am Schloss Wyer und auf alle Erbschaft, so ihnen nach dem Tod ihres Oheims Heytgen von Wyer (Chur-Cölnischer Hofmeister und Drost zu Bonn) anerfallen werde, verzichteten, und dagegen Land und Gut zu Paffendorf zu ihrem Erbtheil erhielten, jedoch mit der Verpflichtung, dem Oheim Heytgen, welchem dies Gut von ihrer Mutter Elisabeth von Gryffensteyne verpfändet worden, eine Leibreute von 29 Goldgulden zu zahlen. Um welchen Preis Johann von Schoenrode dies Gut an sich gebracht, besagt das mitgetheilte Reversale v. J. 1450. — Ueber die
- (*) Im sechzehnten Jahrhundert besass diese Burg Mathias Steinhaus genannt Unger zu Paffendorf. Seines Sohnes Diedrich Tochter, Eva Steinhaus, brachte sie ihrem Gatten Johann Scheyffe von Bergheim zu. Im J 1577 den 18. März »hait Scheyffe Johan van Berchem vnd Eua syn Huyssfrauwe, meyster Herman Kaich zu Paiffendorff, vnd Greten syner Huyssfrauwen, die borch zu Paiffendorff vff der Erfft gelegen in synen
zuyngen vnd grauen mit syner Hoeffrechten - - verkoufft vererfft vnd richtlichen oeuergedragen. Meister Koch war aber nur ganz kurze Zeit Herr der Burg. Wilhelm Proff Rentmeister zu Hemmersbach brachte sie an sich, und übertrug sie noch in selbigem Jahr dem Erbkämmerer Werner von dem Bongart. Von dieser Burg ist heutzutage nichts mehr zu sehen. Auf der Ottersvoirt aber mag sich wohl das jetzige Schloss erheben.
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neuen Herren zur Heyden habe ich nach den mir vorliegenden Hülfsmitteln eine Genealogie entworfen, die ich jetzt folgen lasse.
Der bereits erwähnte Ritter Johann von Schoenrode heirathete im J. 1422 Lutgart von Birgel (Tochter des Johann von Birgel und der Hellenberch von Binsfeld), und hatte mit derselben folgende Kinder:
- 1. Johann von Schoenrode Herr zur Heyden (A).
- 2. Wilhelm von Schoenrode heirathete im J. 1460 Adelheid Tochter des Arnold von Brempt und der Elisabeth von Cloyrlant.
- 3. Reynart von Schoenrode. Canonich und Erzpriester zu Aachen.
- 4. Adelheid von Schoenrode heir. 1442 Heinrich vom Geys-busch Ritter und Erbhofmeister des Lands von Jülich. Sie war 1451 schon Wittwe (s. Heft II. p. 98).
- 5. Catharina von Schoenrode heir. 1452 Andreas von Me-rode genannt von Vlysteden (Sohn zu Franckenberg).
A.
Johann von Schoenrode Herr zur Heyden und zur Blyt, heirathete im J. 1452 Adelheid Tochter des Ritters Wilhelm von Linzenich, und brachte in die Ehe die Häuser Paffendorf und Holtzheim (*). Mit derselben hatte er nur eine Tochter, Alverade von Schoenrode, welche die Gattin des Vaes von Eynatten wurde. Im J. 1468 schritt er zur zweiten Ehe mit Maria von Merode Tochter und Erbin zur Heyden. Johann von Schoenrode, der sich 1470 noch einfach Herr zur Heyden schreibt, wird bald nachher Herr zur Heyden und zur Blyt genannt. Das Paffendorfer Archiv bewahrt noch ein ziemliches Convolut Briefschaften über die Herrlichkeit Blyt. Dieselben
- (*) Holtzheim bei Notberg hatte sein Vater im J. 1438 zu seinem alleinigen Besitz erworben, indem der Erbmarschall Engelbrecht Nyt von Birgel seinen Rechten an diesem Rittersitz zu seinen Gunsten entsagte. In späterer Theilung kam dies Haus an Wilhelm von Schoenrode, welcher es im J. 1470 dem Gotschalck von Lülsdorf verkaufte. In der Folge sind die Herren von Leerodt Inhaber desselben. Durch Heirath kam es dann an Sigismund Reinhard Frh. von Bongart: dessen beide Schwiegersöhne es im J. 1S18 verkauft haben.