Schlesisches Namenbuch/087

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Schlesisches Namenbuch
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I. Taufnamen: a) altdeutsche b) slawische

II. Herkunftsnamen  |  III. Berufsnamen
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  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)


c II. Herkunftsnamen 87 Hubrich (Görlitz [13]## ##Öls [10]## Hirschberg [5] Liegnitz [4] Glatz Neisse ##Brieg [4] ##Oppeln [6])##, -bricht, -brecht; ##mundartl. Form von Ho(h)berg (Liegnitz [8])##, wie Weißbrich statt Weißenberg u. v. a. Aus Ho(h)burg b/Wurzen (Sachsen), alt: Hoberg; daneben gibt es Dorf Hohberg Kr. Goldberg. - Belege: Henricuis u. Joh. Hoberch 1339 Liegnitz (##Blutbuch (Liegnitz)##); Peter Hubergk 1527 Liegnitz; Christoph Hubrig = von Hochberg = vom Buchwalde (Liegnitz Mitt. 11, S. 212); Her Caspar von Hobergk 1558 = Caspar a Hubrik 1558 Glatz. Vgl. den Ministerialen Cunradus de Hoberch 1185-1222 (Urkundenbuch## Hochstift Meißen). Ho(h)eisel (##Neustadt [30 Neisse oft ##Oppeln [5] ##Beuthen [7] R), Hocheisel (Neisse); Hoheiser, Hochheiser (Neisse). Der Ortsname Hochhäus(e)!, Hochhaus findet sich mehrfach in Bayern und Österreich. Die Häufung in Neustadt und Neisse deutet auf einen näher gelegenen Ort dieses Namens. Vgl. auch Eichhäusl b/Neustadt., Neuhäusel/Böhmen usw. u. Familienname Neunhäusel 1601 Liegnitz. Beleg: Katheryn Hohewsynne 1383 Liegnitz; Hohus (B, ##Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, 117). Höhne (Görlitz [35 Grünberg [7] Liegnitz [6] Hirschberg [4] ##Brieg [10]## ##Oppeln [6] Neisse), selten Höhn (Neisse, Görlitz), Höhner (Görlitz). Von Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## (S. 86), der Hone u. Honer im 14. Jahrh. für Breslau belegt, mit Recht als Ortsname angesprochen. Wegen der Verbreitung 'in der Lausitz u. in Sachsen wird an Ortsname wie Höhn b/Coburg, (Familienname Höhn(e) heute zahlr. auch in Coburg!), Hohn und Hohne in Franken oder Honau Kr. Eger zu denken sein. - Belege: Peczold Hoene, Erbschöffe i. Löwenberg; Petrus Hone 1454 Schweidnitz; Jörge Ho(h)ne 1463 Görlitz; Joc. Hone ca. 1451 Freiberg (Urkundenbuch## 3); Name Hone (ebd.); Name Hoeneman (ebd.). Auch Honower. Jauer (Liegnitz [3] Neusalz [##4 Görlitz [2])##. Stadt i. Kr. Liegnitz. - Belege: Joh. Jauwer 1368/69 Liegnitz; Philipp Jawir 1456 Tschechnitz (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 161); Jeronimus Jawer 1491 Liegnitz. Kant (Liegnitz [2])##. Städtchen Cant Kr. Neumarkt. - Belege: Ticzco (de) Kant 1320 ff. Liegnitz; Reinolt Kant 1328 Schweidnitz; Jörge Polin vom Canth 1435 Görlitz. Kempe (##Neustadt [18]## Neisse ##Beuthen [4] Breslau oft), Kempa (##Beuthen [28]## ##Oppeln [4] ##Ratibor [5] Neisse). Als oberschles. Name dürfte er Zusammenhang mit den Ortsname Kempa (Imal in OS., 2mal in Polen) und Kempen (Stadt i. Posen) haben. Als Familienname schon üi Alt-Breslau vor 1400, aber von Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## (53) falsch gedeutet. Kiesewalter (Görlitz [3] Liegnitz [2] Hirschberg [1 Brieg ##Oppeln [2])##. Aus Kiesewald b/Schreiberhau i. Rsgb. Niclas Kyszewalter 1421 Liegnitz; Lorencz Wys-ner, ein Schneider von Kyswald 1570 Görlitz; -walter statt des zu erwartenden -walder (- wälder) erklärt sich wohl durch Anlehnung an Walter und hat seine Parallele in Buchwalter neben Buchwalder (Gottschald, M., Deutsche Namenkunde. 2. Aufl. München. 1942. ##), in Lewalter vom Ortsname Lewald, sowie in Langenwalter (Ortsname Langenwaldau)! Vgl. die schweizer. -halter-Namen von Flurnamen auf -halde! Kern (Görlitz [42 Grünberg [14]## Sagan [##5 Liegnitz [12]## Hirschberg« ##Neustadt [4] ##Ratibor [4] ##Beuthen [11]##). Offenbar slawischen Ursprungs, worauf die Häufigkeit im Neiderland und der Oberlausitz u. die ebenfalls im Neiderland beheimateten Sproßformen Kern(t)ke (Neusalz [7 Grünberg Glogau Liegnitz), Kerndien (Neusalz [2 Grünberg [2] Liegnitz [2])##, Körnchen (##Grünberg [3])## deuten. Auch der Ortsname Kern b/Grünberg hängt hiermit zusammen. Tsehech. krn = Einschnitt, krne = Wasserrinne; Kernicke (nach ##Mucke, E., Die niedersorb. Familienname Prag 1928 S. 49) = Strauchwäldchen. Vgl. aber auch Gerntke (##Breslau [3])## unter Girnth (= Gernot)! - Belege: Hensil Kern 1375 Liegnitz, Tomas Kern 1451 Liegnitz; Jeronimus K. 1512 Görlitz (u. Öls.); auch B =>? Breslau(Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 114). Vgl. auch dominus Johannes dictus Kornicha (filius: Mischco) 1317 R (Cod 2, 128); Jacob Körnchen 1401 Liegnitz; Georg Körnichen von Glatz 1589 Görlitz; Kornchin auch in Breslau## (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 115). Kienner (Görlitz [5] Liegnitz« Hirschberg [5] ##Habelschwerdt [7 Neisse ##Brieg [7])##,Klennert; Klinner(t) (Görlitz [3] Liegnitz [5] Neisse ##Brieg [7] OpG). Vgl. Ortsname Klennen b/Döbeln (Sachsen). Zum ##mundartl. i vgl. Renner = Rinner!