Leibesverstopfung

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Krankheitsbeschreibungen im Dialekt: Schon zu Beginn des 18. Jhdts. finden sich in Pfarreien im Bistum Münster neben veralteten lateinischen Begrifflichkeiten zu den Todesursachen vereinzelt auch volkstümliche Krankheitsbeschreibungen in lokalen Dialekten. Erst in der Epoche der Moderne entwickelte sich eine tragfähige Nomenklatur.

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Habituellen Leibesverstopfung,
Darstellung von Moritz Strahl 1853

Krankheitsbezeichnung


Bedeutung
Ein verstopfter Leib, der mit harten, oft unverdaulichen Speisen angefüllt ist, wodurch der Stuhlgang sehr erschwert wird, ja oft ganz stockt.
Begleiterscheinungen

Leibesverstopfungen werden von Magen- und Verdauungsbeschwerden begleitet, und die damit befallenen Personen werden mit Beängstigungen, Blähungen, Schwindel, Kopfschmerzen, Klopfen im Unterleibe, Drücken, Spannen und ungewohnten anderen Gefühlen geplagt, die sie mürrisch, verdrießlich und den Umgang mit Anderen meidend machen. Leichtere Verstopfungen oder Hartleibigkeiten rühren von trocknen Speisen, Hülsenfrüchten, wie: Erbsen, Linsen, Bohnen etc., her, wenn davon viel genossen worden, ohne zu trinken und sich viel Bewegung zu machen.

Historische Behandlungen

  • 1747 Den Stuhlgang zu befördern: Wer verstopfet ist, der soll ein paar Loth frisch Baum-Oel mit einem warmen Trunck Bier einnehmen, das laxiret, erweichet, und treibet den Stuhlgang.
  • 1747 oder: Gieb dem Patienten Mäuse-Dreck in warmen Bier ein, dieses treibt den Stuhlgang. [3]

Literatur

  • Strahl, Moritz: Ueber die wahren Ursachen der habituellen Leibesverstopfung, und die zuverlässigsten Mittel diese zu beseitigen. Vierte mit Abbildungen erläuterte, durch eine Abhandlung über die Cholera reich vermehrte Auflage. ( Verlag: Berlin, E. H. Schroeder., 1853)

Fußnoten

  1. Quelle: Ottenstein (Ahaus). KB-Duplikate in Detmold, Sterbebuch 06.11.1817
  2. Quelle: Krünitz, J.G.: Oekonomische Encyklopädie
  3. Quelle: Becher, Johann Joachim: Kluger Hausvater (Leipzig, Jacob Schuster 1747)