Scherfede
Scherfede : Erstvorkommen des Namens, Ortsstatus, Grundherrschaften, Kirchenhinweise, historisch – topografische Entwicklungen und strukturelle Vernetzung im heimatkundlichen Zusammenhang zur Auffindung von Archiven, Quellen, Hinweisen...
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Zeitschiene vor 1803
Name
9. Jhdt. „Scerua", 1015-36 „Scherua" „Scerve"; 1155 „Scherve"; 1194 „Scerve"; 1220 „Scereve"; ca. 1250 „Scerve";
Familienname
1137 „Wenhere (de) Scerve";
Kirche
- 1231 „ecclesia Scerve";
- 1231 gehörte die Kirche in Scherfede zum Archidiakonat Warburg;
- 1234„Heinricus sacerdos de Scerue";
- 1291 „Gyselerus in Scherue plebanus"
Gymnasium Gelderhaus
1279 wird das „gimnasium, quod dicitur gelderhus", benannt (Westfälisches Urkundsbuch IV. Nr. 1542).
Grundherrschaft
- 9. Jhdt. Kloster Corvey hatte hier Besitz;
- 1155 bestätigte der Paderborner Bischof Bernhard dem Kloster Hardehausen den Besitz von 6 Mansen und einer Mühle in Scherfede, den es aus bischöflichem Tafelgut zu Lehen erhalten hatte;
- 1194 bestätigte der Kölner Erzbischof Adolf I. dem KIoster Flechtdorf den Besitz in Scherfede;
- 1250 verkaufte KIoster Corvey sein Amt in Scherfede an Kloster Hardehausen (Westfälisches Urkundsbuch. IV. Nr. 417);
- ca. 1250 hatte auch KIoster Willebadessen hier Besitz;
Freigrafschaft
- 1289 verpfändete Graf „Ludwig von Everstein die Hälfte seiner Freigrafschaft in Scherfede an den Paderborner Bischof Otto (Westfälisches Urkundsbuch IV. N. 2021).
Quellen der Früherwähnung
- (Tr. Corb. Nr, 265; 272,; Vita Meinwerci S. 55; Westfälische Urkundsbücher, Addit, Nr, 39; Schaten, Annalen Paderborn 1. S 560 f.; Westfälische Urkundsbücher II. Reg, Nr, 2325; IV, Nr. 89; 198, Nr. 2138; Westfälische Zeitschrift Bd. 41 II. S. 181; Inventare, III, H. 2, Kreis Paderborn, S. 181).
Einordnung im Fürstbistum Paderborn 1779
- 1779 Scherfede
- Explication (Status): Dorf
- Possesor (Inhaber): Abtey Hardehausen
- Amt: Dringenberg
- Distrikt: Warburger District
- 1779 darin
- Explication (Status): 1 Zehntscheune (Rosenmarienstr. 21, Vikariehaus, erneuert 1953/54)
- Possesor (Inhaber): Abtey Hardehausen
Zeitschiene nach 1802
Provinz Westfalen
- 1832/35 Bürgermeisterei Warburg 9.915 Einwohner, davon
- Scherfede 956 Einwohner
- Quelle: Westfalenlexikon
- Scherfede 956 Einwohner
Kreis Warburg, Ritterschaft
- Haus Hardehausen
- Status 1843: Landtagfähiges Rittergut (Bedingte Rittergutseigenschaft, gelösch wg. kinderlosen Todes 1848)
- Besitzer: von Merveldt
- Quelle: Häming, Josef "Die Matrikel der Ritterschaftlichen Güter..." (1987)
Verwaltungseibindung
- 1895: Scherfede, Dorf/ Landgemeinde in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Minden, Kreis Warburg, Amt Warburg
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Standesamt Scherfede, Amtsgericht Warburg, Religion: ev. Kspl Scherfede-Westheim, kath. Kspl Scherfede, Postbezirk, Telegrafenamt, Eisenbahnstation Linie Kassel <> Schwerte u. Holzminden <> Scherfede (Bahnhofsgebäude).
- Gesamtumfang: 3.065,0 ha, (1895) 11 Wohnplätze, 201 Gebäude,
- Einwohner: 1.489 (148 Ev., 1303 Kath., 38 Juden),
- Gewerbe: Fabrikation (Wolle). [1]
- Wohlfahrtspflege: Apotheke: Löwen-Apotheke - Umzug 1922
Infrastruktur 1931
Amt Warburg, Kreis Warburg, Regierungsbezirk Minden, Sitz Warburg, Bürgermeister Wortmann, Fernsprecher 449
- Gemeinde Scherfede: Mischgemeinde (Wollfabrik), Gemeindevorsteher Jakob, Ortsklasse C
- Einwohner: 2.265, Kath. 1.853, Ev. 400, Israelisch 7, Sonstige 5
- Gesamtfläche: 3.064 ha
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Pfarramt (kath.), Volksschule 2, Krankenhaus (Kirchengemeinde), Ärzte 3, Tierärzte 1, Apotheke, Post u. Telegraf, Eisenbahnstation 1,9 km, Feuerwehr (frw.), Kreissparkasse, Spar- u. Darlehnsgenossenschaft, Elektrizitätsversorgung, Wasserwerk, Sportplatz, Eisenbahn, Autoverbindung
- Politik, Gemeindevertretung 9 Sitze.
- Quelle: Handbuch der Ämter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931
Kommunale Neugliederung
- 1975 Amt Warburg (Land) eingegliedert in die Stadt Warburg.
- Die Stadt Warburg ist Rechtsnachfolgerin des Amtes Warburg.
Bevölkerungsverzeichnisse
Kirchenbücher
- Kirchenbücher (rk.) seit 1640
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
- Scherfede, Zivilstandsregister Geburten, Aufgebote, Heiraten, Tote 1808-1812
- Scherfede, Kirchenbücher rk. Geburten, Heiraten, Tote 1815-1874
- Scherfede, Pfarrbücher Juden: Geburten 1821
Mormonendaten
Kirchenwesen
Pfarrei (rk.)
Das Patronat über die Pfarrstelle erhielt 1155 das in seiner Nähe von Altenkamp aus gegründete erste Zisterzienserkloster Westfalens Hardehausen von Bischof Bernhard I.
- Von 1430 bis 1818 Mönche als Pfarrer, 1559 Aufbesserung der Pfarrstelle durch Inkorporation der Kircheneinkünfte von Lütken-Bühne bei Borgentreich.
- Seit 1818 Weltklerus.
Kirchen u. Kapellen
Pfarrkirche St Vinzenz Martyr (1857/59), konsekriert 1863, Reliquien des hlg. Liborius, mehrere Barockfiguren u. Kreuze, die große Figur des Kirchenpatrons (Anfang 17. Jh.),
- Oratorium St Vinzenz (1887) im Krankenhaus
- Kapelle im Jugendhaus Kloster Hardehausen , 3 Heiligenhäuschen.
Filiale
Filiale: Wrexen
Literatur
- Bau- u. Kunstdenkmäler, Kreis Warburg, 344 ff.;
- „Hardehausen, Vergangenheit und Gegenwart", Festschrift zur Übernahme durch das Erzbistum (1953);
- Wir pflügen und wir streuen, hrsg. v. Cl. Brüggemann (Paderborn 1959);
- Schwarze, W.: Bilder aus Scherfedes vergangenen Tagen (hrsg. Kr. Warburg, 1956).
Bibliografie-Suche
- Volltextsuche nach Scherfede in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Historische Webseiten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>SCHEDEJO41MM</gov>
- ↑ Quelle: Hic Leones