Fürstentum Troppau
Fürstentum Troppau: Kurfürstentümer, Herzogtümer, Grafschaften, große und kleinen Herrschaften, Erzstifte, Hochstifte, Abteien, Reichsstädte und Reichsdörfer, Reichsfürsten und Reichsritter — unübersehbar verwickelte territorialen Verhältnisse im weit über die heutigen Grenzen Deutschlands ausgreifenden HRR. Sie verwalteten Land und Untertanen durch jeweils entsprechend strukturierte Einrichtungen.
Hierarchie: Regional > Historisches Territorium > Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation > Fürstentum Troppau
Landschaftslage
Das Fürstentum Troppau an der Oppa in Nordmähren entstand im 11. Jahrhundert.
Landesherrschaft
Um 1269 übertrug Ottokar II von Böhmen einem seiner natürlichen Söhne die sogenannte Troppauer Provinz um Troppau.
Fürstentum
1318 wurde dieses Oppaland selbständiges Fürstentum unter einer przemyslidischen Nebenlinie.
Anschluß an Schlesien
1336-67 stand es in Personalunion mit dem Herzogtum Ratibor, womit der Anschluß an Schlesien eingeleitet wurde.
Teilung
1377 wurde es in die Fürstentümer Jägern¬dorf und Troppau geteilt, wovon Jägern¬dorf 1384 an Oppeln fiel.
Zahlreiche Besitzwechsel
- 1460 kam Troppau, das nunmehr zu Schlesien gezählt wurde, durch Kauf an die Familie Podiebrad
- 1485 kam Troppau durch Tausch ar Matthias Corvinus
- 1490-1501 fiel Troppau an desser Sohn Johann
- 1501-11 kam Troppau durch Kauf an Sigismund von Polen
- 1526 fiel Troppau unter die Oberhoheil von Habsburg-Österreich.
- 1614-1781 war Troppau Im Besitz des Herzöge aus dem Haus Liechtenstein als Lehen Österreichs.
Teilung Preußen / Osterreich
- 1742 kam es entlang dei Oppa zur Teilung. Der nördliche Teil fiel an Preußen, der südliche Teil bildete bis 1918 einen Teil von Osterreichisch-Schlesien und kam 1918/9 an die Tschechoslowakei. [1]
Literatur
- Biermann, G.: Geschichte der Herzogtümet Troppau und Jägerndorf, (1874)
Historische Bibliographie
- Stefan Guzy: Kirchenbuchzweitschriften der Diözese Olmütz auf preußisch-schlesischem Gebiet. In: Ostdeutsche Familienkunde XVIII (2007), 85–87
Genealogische Bibliographie
- Die Troppauer Landtafel wurden von 1431 bis 1613 bereit ediert:
- Kapras, Jan: Pozůstatky knih práva knížectví Opavského [Fragmente des Landrechts des Fst. Troppau, 1431–1536], 2 Bde. (Historický archiv 31), Prag 1906–1908
- Rohlík, Miroslav: Opavské zemské desky - knihy zadní 1537-1613 [Die Troppauer Landtafeln 1537–1613], Troppau 1961
Fußnoten
- ↑ Quelle: Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder, die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, München 1999.