Die Kirchenbücher in Baden (1957)/25
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Die Kirchenbücher in Baden (1957) | |
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drüben Hinkünfte, Erträgnisse verschiedenster Bcsitztitel, besaßen Leibeigene und Dienstpflichtige, übten Patronatsrechte und Niedergerichtsbarkeit aus. Besonders die breisgaaischen Stifter St Blasiert", Berau, Beuggen, Säckingen hatten drüben Grundbesitz, Pfarrkompetenzen, Probsteien in solchem Aus- maß, daß sie z.T. aus dem Aargau den Großteil ihrer Einkünfte bezogen (so Säckingen und Beuggen). Die Pfarreien Waldshut, Hochsal, Säckingen u.a. waren im Aargau begütert.
Umgekehrt erstreckte sieh solcher Besitz aargauischer und thurgauischer Klöster nicht nur in den Breisgau, sondern naeh ganz Schwäbisch-Öster- reich. So hesaß das Kloster Rneinau die Dörfer Altenburg, Ofteringen, ßug- genried (Bonndorf), hatte Besitz um Säckingen, Sehopfhcim und Lörrach, besetzte zahlreiche Pfarreien oder hatte sie als Filialen an sich gezogen. Ähnlich die Klöster Zurzach, Königsfelden, Muri, Klingnau, Wctiingcn1*. Das Kloster Ohlsberg besaß die vorderösterreichische Landstandschaft, dein Kloster Katharinental gehörte das Dorf Obergailingen, dem Kloster Feld- bach Hemmcnhofen. St Georgen in Stein war bis 1782 in Hilzingen be- gütert, Stift Kreuzungen besaß die Probstci Riedern und die Herrschaft Hirschlau, die Abtei Muri die Herrschaft Glatt". Auch das Kloster Einsie- deln hatte bis Ende des 18. Jhdts im Elsaß und im heutigen Baden Besitz"0.
Die beiden Rhein- und Sceufer waren so von alther eng verbunden, hatten ständig Austausch der Bevölkerung und persönliche Beziehungen, die bis heute nicht abgerissen sind. Auch die kirchlichen Verhältnisse spiegeln die alten Beziehungen bis weit ins 19. Jhdt. Viele Pfarreien hatten bis vor wenigen Jahrzehnten Filialen hüben und drüben, besonders ehemalige KIosterpfafreien, und die Kirchenbücher kommen beiderseits in Betracht oder wurden in Kriegszeiten wieder aufgesucht81. Die Katholiken vonKadel- burg galten bis 1809, die Reformierten daselbst bis 1832 als Filialen der entsprechenden Pfarreien in Zurzach, die Reformierten von Jesletten sogar bis 1885. Die Evangelischen der Hcgauortc im Badischen gehören bis 1867 zur benachbarten schweizerischen Pfarrei Ramsen. Die Reformierten von Konstanz fanden nach ihrer Vertreibung 1548 Zuflucht in der Schweiz, und seit dem 18. Jht pastorierten unter Duldung der österreichischen Regierung thurgauischc reformierte Pfarrer die in Konstanz neugebildete reformierte Gemeinde bis ins 19. Jht. Thurgauischc Katholiken gehörten Zu Konstanter Pfarreien und Konstanzer Katholiken zu Kreuzungen. Auch die bekannte Zuwanderung von Schweizern in die menschenarm gewordenen süddeut- schen Gebiete nach dem 30 j. Krieg ging wohl auf grund der alten Be- ziehungen der Bevölkerung hauptsächlich in die benachbarten oberrheini- schen Länder".
"Vgl. K. V. Wcrnet, Si Blasischcr Besitz u. d. revolutionäre Bewegung in cl. Schweiz 17981801. Albbote 1927.
BS Mit Beziehungen zu Salem, Gttöterstal, Säckingen, St. Blasien, Lichtenlal, Riedern, St. TYudpcrt, Ochsenhattsen, Weingarten, Rxrttetunfißster.
Hirschlatt und Glfltt kamen an Hohenzollern.
1(1 Vgl Die Beziehungen d Kl Binsiedeln zu Baden, PDA 1924.
B1 Vgl. unter Altenburg, Arien, Beuggen, Bictingen, Büsingcn, Erzingen, Gat- lingen, Grenzach, Hemmcnhofen, Hohentengen, Kaoelburg, Konstanz, Riclasingen, Singen, Warmbach, Wittnau, Tiengen.
,:' 1. Der Deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, Geschieht!. Karte des
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