Gericht Oelde
Historische Hierarchie
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Zeitschiene vor 1803
Oelde erhielt im 16. Jahrhundert Wigboldrecht, Stadtrecht anfangs des 18. Jahrhunderts. Es gehörte zum fürstbischöflichen Gogericht Oelde, zur Freigrafschaft der Familie von Oesede "Krumme Grafschaft", der späteren fürstbischöflichen Freigrafschaft Oesede.
Im Bezirk des Land- und Stadtgerichts Oelde waren vor der Säkularisation noch folgende Gerichte zuständigt die
- fürstbischöfliches Gogericht Herzfeld
- fürstbischöfliches Gogericht Stromberg
- fürstbischöfliches Stadt- und Gogericht Beckum [1]
1776 Amtsverwaltung Amt Stromberg
- 1776 Amtsdroste: S.T. Herr Adolph von Nagel zu Vornholtz, des hochadelichen Ritterordens St. Michael Großkreutzherr und geheimer Rath
- 1776 Amtsrentmeister: Bernard Maerle
- 1776 Gograf: Joh. Henrich Alexander Bischopinck, der Rechten Doktor
- 1776 Gerichtsschreiber: Caspar Anton Callenberg, Kurköllnischer Hofrath
- 1776 Adv.Fisci.: B. H. Lübbers
- 1776 Procurator Fisci Wilhelm Torck
- 1776 Procurator: Amtsschreiber Johann Henr. Niedieck
- 1776 Procurator: Philipp Grunau
- 1776 Procurator: Johann Richter
- 1776 Procurator: Menolph Heckmann
- 1776 Procurator: Joseph Müller, der Rechten Dr. [2]
1796 Gogericht Oelde
Amt Stromberg, Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:
- 1796 Richter: Johan Henrich Bischopinck B.R.D.
- 1796 Gerichtsschreiber:Caspar Anton Callenberg
- 1796 Fiskus: Elbert Wilhelm Torck
- 1796 Procurator: Joseph Müller
- 1796 Procurator: Joh. Philipp Gronau
- 1796 Procurator: Joh. Heinrich Heckmann
- 1796 Procurator: Benedikt Eikendorf
1796 Im Kirchspiel Ennigerloh
- 1796 Rezeptor: Caspar Anton Callenberg
- 1796 Vizeführer: Dirk Wilhelm Müllers
- 1796 Vogt: Everhard Jungeblut
1796 Im Kirchspiel Enniger
- 1796 Rezeptor: Ludwig Niedick
- 1796 Vizeführer und Vogt: Johann Caspar Bispinck
1796 Im Kirchspiel Oelde
1796 Im Kirchspiel Ostenfelde
1796 Im Kirchspiel Westkirchen
1802 Gogericht Oelde
Amt Stromberg, Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:
- 1802 Richter: Bernd Dietrich Brüning J.U.L.
- 1802 Gerichtsschreiber:Caspar Anton Callenberg
- 1802 Fiskus: Elbert Wilhelm Torck
- 1802 Procurator: Joseph Müller
- 1802 Procurator: Joh. Philipp Gronau
- 1802 Procurator: Joh. Heinrich Heckmann
- 1802 Procurator: Bern. Eikendorf
1802 Im Kirchspiel Ennigerloh
- 1802 Rezeptor: Caspar Anton Callenberg
- 1802 Vizeführer: Dirk Wilhelm Müllers
- 1802 Vogt: Everhard Jungeblut
1802 Im Kirchspiel Enniger
- 1802 Rezeptor: Ludwig Niedick
- 1802 Vizeführer und Vogt: Johann Caspar Bispinck
1802 Im Kirchspiel Oelde
1802 Im Kirchspiel Ostenfelde
- 1802 Rezeptor: Caspar Anton Callenberg
- 1802 Führer: Johann Wilhelm Nadenkötter
- 1802 Vogt: Caspar Wibbelhof
1802 Im Kirchspiel Westkirchen
Zeitschiene nach 1802
Französische Zeit
Vor die Tribunale gehörten alle streitigen Eigentumsklagen, die nicht von den Friedensrichtern verglichen werden konnten, oder in denen nicht der Präfekturrat zu erkennen hatte. Sie behandelten gleichzeitig die korrektionellen Gegenstände bis zu Strafen von fünf Jahren Gefängnis und streitige Handelssachen.
- 1807 durch den Frieden von Tilsit an das Großherzogtum Berg, Ruhrdepartement, Arrondissement Hamm, Kanton Oelde
Preußische Gerichtsbarkeit
Im Jahre 1815 erhielt Oelde ein Land- und Stadtgericht, das im Gerichtsgebäude Gerichtsstrasse 14 untergebracht war. Das Gebäude war bis 1856 in Privatbesitz, zuletzt im Besitz der Erben des Gerichtsaktuars Josep Oesterlinck, die es 1856 an die Stadt Oelde verkauften. Bis 1830 wurde im Gebäude noch eine Bierbrauerei und Branntweinbrennerei mit Schankbetrieb unterhalten. Nach 1830 wohnten im Gebäude auch Justizbeamte zur Miete, zeitweilig waren auch städtische Dienststellen und die städtische Töchterschule darin untergebracht. Die Gefängnisräume waren im städtischen Rathaus. Gerichtstage wurden abgehalten in Liesborn.
Im Jahre 1819 wurde das Kirchspiel Westkirchen von dem Oeldener Gericht abgetrennt und dem Land- und Stadtgericht Warendorf, das bisher zum Ahlener Gericht gehörige Kirchspiel Vollem dem Oeldener Gericht angegliedert.
Im Jahre 1849 wurde das Land- und Stadtgericht aufgehoben, Oelde behielt nur drei, ab 1867 zwei Gerichtskommissioncn, die dem Kreisgericht Warendorf angegliedert waren und zeitweilig zu einer Deputation zusammentraten. Die Räume wurden von der Stadt gegen eine Miete von 220 Talern zur Verfügung gestellt.
Im Jahre 1879 erhielt Oelde ein Amtsgericht, das Gerichtstage in Wadersloh, Benteler und Neubeckum abhielt. Untergebracht war das Gericht 1957 in dem frühe-ren Gerichtsgebäude Geriohtsstrassse 14, welches die Stadt im Jahre 1907 ganz der Justizverwaltung vermietet hatte. Das im Hofe des Gerichtsgebäudes liegende Gefängnisgebäude wurde von der Stadt auf Grund des Bau- und Mietvertrages vom 28.07./14.08.1882 erbaut und dem Justizfiskus vermietet. Das Gebäude, in dem zum Schluss des zweiten Weltkrieges die Verwaltungsabteilung des Landgerichts Münster untergebracht war, wurde im Krieg nicht beschädigt; im Jahre 1956 wurde es gründlich renoviert [1]