Drolshagen

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Hierarchie

Regional > Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Kreis Olpe > Drolshagen

Name

Droilshagneo (11. Jhdt.), Droleshagen (1214), Drolshaghe (1222), Drolshagen (1223), Druleshagen (1231), Drulshayen (1235), Drulshagene (1281).

Kirche

“Winandus sacerdos“ 1231, „ecclesia beati Clementis“ in Drolshagen 1232. 1235 überträgt Graf Heinrich von Sayn den Cisterzienser-Nonnen in Drolshagen die Kirche daselbst, 2 Präbenden, die Kustodie mit Mühle usw. er behält sich aber das Vogteirecht vor, 1272 baut das Kloster in Drolshagen eine Kirche. 1248 kauft der Kölner Erzbischof von der gewesenen Gräfin Mathilde von Sayn Güter in Drolshagen.

Adelsfamilie

  • 1222 Olricus von Drolshagen

Lage

Drolshagen liegt 340-345 m hoch, 7 km westlich von Olpe im Westsauerländischen Oberland, nahe der alten Grenze zum Rheinland, in einem kleinen Talkessel des stark bewaldeten Berglands. In der Nähe alte Eisenerzgruben. 6 km nordöstlich die 1955 rund 22 Mill. Kubikmeter fassende Listertalsperre.

Historische Lage

Ortschaftsursprung

  • Aus einer Handwerkeransiedlung im Bereich der Immunität des Klosters entstanden, 1235 „villa“, später auch die Freiheit Drolshagen erwähnt.

Stadtgründung

  • 1477 erhob Erzbischof Ruprecht von Köln die Freiheit Drolshagen zur Stadt und gab ihr die Rechte von Olpe (Soest).
  • 1819 bestand das Kirchspiel Drolshagen aus Land und Stadt Drolshagen.
  • 01.01.1959 bekam Drolshagen einen Teil von Lieberhausen aus der Rheinprovinz hinzu.

Ortssiedlung

Bauliche Entwicklung

Stadt mit Mauern befestigte, gewachsene Siedlung.

Gebäude

Ein Rathaus 16. Jh.?, abgebrochen 1827. Die Klemenskirche angeblich von Bischof Anno II. von Köln (1056-75) gegründete romanische Basilika um 1150, Kreuzgewölbe nach 1242 erbaut, dem 1235 gegründeten Zisterzienser-Nonnenkloster einverleibt, Klostergebäude 1242, säkularisiert im Jahre 1803.

Stadtbrände

  • 1838 die ganze Stadt durch Brand vernichtet.


Bevölkerungsverzeichnisse

Kirchenbücher

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

Drolshagen:

Abschriften der Mormonen

Einwohnerzahlen

1818: 454 Einwohner, 1843: 456 E., 1858: 596 E., 1871: 599 E., 1885: 703 E., 1895: 821 E., 1905: 916 E., 1913: 1.026 E., 1925: 1.327 E., 1933: 1.466 E., 1939: 1.605 E., 1946: 2.116 E., 1950: 2.094 Einwohner.

Sprache

Die Mundart von Drolshagen liegt im Bereich der Olper Mundart, die durch eigenartige Mischformen Einflüsse von Süden zeigt, im ganzen aber in den südwestfälischen Raum Attendorn-Arolsen gehört. Kennzeichen: Wenfall des persönlichen Fürworts mik, mi 'mir', auk 'euch', buggen 'bauen', mähent '(sie) mähen', i 'ihr'.

Wirtschaft

Gewerbe

  • Im Mittelalter Eisenhandel, an sonsten Ackerbürgerstädtchen. Seit 1658 ein Wochenmarkt und drei Jahrmärkte.
  • Um 1845 nur einige Gerbereien.
  • Da landwirtschaftliche Grundlagen fehlten, entwickelte sich - auch durch den späteren Bahnanschluß (1903) begünstigt - verhältnismäßig viel Industrie.
  • 1955: Eisenindustrie (landwirtschaftliehe Maschinen seit 1874, Eisenstanzerei seit 1907, Blechwaren seit 1931), Papierwaren 1877, Fahrzeugbau 1907.

Verkehr

Verhältnismäßig günstige Verkehrslage: Nebenbahn (Köln-) Dieringhausen-Olpe (1903). Bundesstraßen Dortmund - Olpe - Siegen und Köln - Olpe - Meschede - Lippstadt. 1955 meist Durchgangsverkehr, aber gute Straßen zur Industrie an Rhein und Ruhr und im Siegerland.

Umgebungsbedeutung

Durch die Nähe der Kreisstadt Olpe und der rheinisch-westfälischen Grenze hatte Drolshagen 1955 nur geringe Bedeutung für Einzelhöfe und Weiler der Umgebung (damals Gemeinde Drolshagen-Land).

Verwaltung

Rat

1445 Bürgermeister und Rat, dazu 4 Gemeinheitsbeisitzer.

Gericht

Ratsgericht in Zivilsachen; Grundstücks- und Kriminalsachen vor kurfürstlichem Richter und Schöffen, welche zugleich Appellationsinstanz für das Ratsgericht waren.

Amtsverwaltungsbehörde

Das kurfürstliche Gericht Drolshagen war gleichzeitig Amtsverwaltungsbehörde des Herzogtums Westfalen.

Landesherrschaft

Landesherren

Besitz der Grafen von Ravensberg in Drolshagen 1231 nachgewiesen. Dolshagen gehörte dann immer zum kurkölnischen Herzogtum Westfalen, Bilsteiner Quartier, Amt Waldenburg. Es stand als Hansemitglied unter Attendorn. 1803-16 zu Hessen-Darmstadt, seitdem zu Preußen. Land Nordrhein-Westfalen 1946.

Schützengilden

Schützengesellschaft 1697 erwähnt, eingegangen 1750.

Wappen

Wappen: In Silber ein gestürzter schwarzer Anker, über dessen Schaft ein linksgerichteter schwarzer Pfeil liegt. Siegel der Kirche 1232: Der hl. Klemens in Bischofsornat, 1763 dasselbe Siegel, der Heilige mit Stab und Anker. Der Anker als Symbol des hl. Klemens im Siegel der Stadt 1485, ebenso 1763. Farben 1911 neu festgelegt.

Münzwesen

Notgeld, ausschließlich Papier. Amt Drolshagen 1923: 500 Ts., 1 Mill.

Stadtgebiet

Kirchspiel Drolshagen

Das Kirchspiel Drolshagen (Droilßhagener Kyrspell) bestand 1536/65 aus:

Verwaltungseinbindung als Amt Drolshagen

Gesamtfläche

1858: 775 ha, 1895: 774 ha, 1946 und 1951: 782 ha.

Kommunale Neugliederung

Kirchenwesen

Bistümer

Ursprünglich zum Erzbistum Köln gehörend, 1316 im Dekanat Attendorn genannt. 1821 zum Bistum Paderborn geschlagen, 1955 zum Dekanat Olpe gehörend.

Kloster Drolshagen

  • Kloster der Zisterzienserinnen, 1235 gegründet, 1803 aufgehoben.

Reformation

Die Reform, drang nicht durch. Die ev. Einwohner gehörten 1955 zur Kirchengemeinde Olpe, Kreissynode Siegen.

Bekenntnisse

1871: 9 Evangelische, 1925: 32 Ev., 1946: 154 Ev., 92% Katholiken.

Wohlfahrtspflege

  • Zustand 1955: Krankenhaus.

Bildungswesen

  • Schule vor 1791 unter dem Vikar, der sich einen Lehrer als Substitut hielt, 1955 Volksschule.

Archive

Bibliografie

  • Schulte, W., Gliederung der Mundarten im südöstl. Sauerland (1941), DDG 38.
  • Mohr, Alfons, Die intellektuelle Einschätzung der Menschen in der Mundart des Amtes Drolshagen im Sauerland (1939).
  • Brüning, E., Zur älteren Geschichte von Drolshagen, in: Blätter zur näheren Kunde Westfalens (1880).
  • Börsch, J., Des Priesters J. W. Fink Chronika Drolshagensis (1902).
  • Hölscher, in: Bau- und Kunstdenkmäler des Kr. Olpe (1903).
  • Binder, H. in: Heimat, Westdt. Volksztg., Hagen Jg. 14 (1931), Nr. 2.
  • Scheele, N. in: Heimatblätter für das obere Sauerland, Jg. 9 (1932), Nr. 1, 2.
  • Lucas, Das Olper Land (1941).
  • Lucas, Kreis- und Stadthandbücher des Westfälischen Heimatbundes, Der Kreis Olpe (1951).

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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