Hof Im Lohe
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Anschrift: Oberortstr.30, 49565 Bramsche Alte Anschrift: Epe Nr.7, Epe Nr.30 Heutiger Eigentümer (1994): Frau Meyer zu Tömmern, Münster Heutige Nutzung (2009): Wohnhaus, Ländereien verpachtet. Namensformen: im Loe, im Loh, Im Loe, ihm Loe, im Lohe, Im Lohe. Namensursprung: Der Name bezieht sich auf die Lage des Hofes; Loh gleich Gehölz oder feuchtes Gebüsch, auch Lo gleich sumpfige Niederung. Weitere Hofnamen: Poggen, Pogge (Beiname ab 1601), Kottmann (ab 1813), Meyer zu Tömmern (seit 1948). Erste Erwähnung: 1532 Früherer Hofstatus: Markkötter
Entwicklungsgeschichte:
Der erste verbriefte Hofbewirtschafter war Johan im Loe, der 1532 mit seiner Frau verzeichnet ist und 1533 2 Kühe und 2 Schweine hielt.
Ob der 1589 genannte Henrich ihm Loe sein Nachfolger war, ist unklar. Neben ihm wird 1601 auch seine Frau Grethe erwähnt.
Im Jahre 1608 erfolgte die Eigengebung der Toebben Menkhaus aus Eikern/Schleptrup. Sie heiratete den Erben Hendrick im Loe. Er wird 1628 noch als Hofbewirtschafter genannt.
Sein Nachfolger war Johan im Loh, der mit einer Trine verheiratet war. Er wird 1653 erstmals genannt[1] und hielt 1659 1 Pferd, 4 Kühe und 1 Rind. Die Größe des Hofes ist 1667 mit 2 Schef. Ackerland und 2 Schef. Garten angegeben.
Die Erbin Gretke Im Lohe heiratete um 1655 Gerdt Horstmann aus Epe. Da 1667 noch Johan im Lohe verzeichnet ist, scheinen sie erst danach die Wirtschaft übernommen zu haben. 1680 ist die Größe des Hofes mit 2 Schef. Garten und 1 1/2 Schef. Ackerland auf der Dieksheide angegeben. Außer den Steuern bestanden damals die staatlichen Abgaben aus Briefe austragen. 1687 heiratete der Erbe Gerdt im Lohe Anna Marie Schulten.
Da der rechtmäßige Erbe noch minderjährig war, übernahm der älteste Bruder Johann Berendt im Lohe 1718 das Erbe. Er heiratete Gretke Maria Horstmann aus Epe. Als Mitgift brachte sie ein Stück Land an den Hof. 1740 heiratete der Witwer in zweiter Ehe Maria Elisabeth Lange aus Hesepe. Ihre Mitgift bestand aus verliehenem Kapital: bei Hundeling 200 T., bei Winner 4 T. und bei Marken Henrich 3 T. 14 Schil. Nach dem Tod ihres Mannes heiratete sie 1745 Arend Henrich Hackmann aus Epe und in dritter Ehe 1760 Johann Henrich Hundeling aus Epe. Die Mitgift bestand aus 100 T. und 1 Kuh. Nach ihrem Tod heiratete er 1767 Trinen Gretke Meyer zu Strohe. Die Mitgift bestand aus 100 T. und 2 Kühen. Die Größe des Hofes betrug 1723 9 Schef. und 36 Qr. Außer den Steuern bestanden damals die staatlichen Abgaben aus einem Handdienst sowie Briefe und Enten tragen. 1785 sind bereits 2 Mt. 4 Schef. und 16 Qr. Land verzeichnet. Ein Brand vernichtete 1787 das Erbwohnhaus des Hofes.[2]
1788 übergab die Witwe den Hof an den Erben Hermann Henrich Im Lohe, der daraufhin Anna Maria Maßbeck (Madbecke) aus Pente heiratete.
1813 heiratete die Erbin Margaretha Maria Im Lohe den Hoferben Johann Heinrich Kottmann aus Epe. Durch diese Heirat kam die Kötterei Im Lohe genannt Pogge an den Hof Kottmann. Margaretha Maria starb bereits 1815 und der Witwer heiratete noch im gleichen Jahr Maria Elisabeth (Catharina Elisabeth) Göttker aus Hinnenkamp bei Vörden. Johann Heinrich Kottmann bewohnte und bewirtschaftete zunächst den Hof Im Lohe. Erst als die Mahljahre seines Stiefvaters 1817 abliefen, konnte er auch den Hof seiner Eltern übernehmen. Der Sterbfall verzeichnet 1815 folgendes Inventar des Hofes Im Lohe genannt Pogge: 1 Pferd, 1 Fohlen und 2 tragende Kühe, 1 Wagen, 1 alter Pflug, 2 alte Eggen, 2 Pferdegeschirre und 2 Paar Leitern (für den Wagen), 10 Schef. Roggen und 6 Schef. Hafer gesät, 1 kupferner Kessel, 2 eiserne Töpfe, 1 Pfannkuchenpfanne mit Zubehör, 1 Langhal, 1 Lampe, 1 Leuchte, 1 Feuerstülpe, 1 Feuerzange, 1 Sense, 1 Schaufel, 1 Axt, 1 Beil, 1 Forke und 1 Ofen, 2 Betten, bestehend aus 2 Ober- und 2 Unterbetten, 2 Kissen, 1 "Pfühl" (Fußkissen), 2 Paar Bettücher, 2 Kissenbezüge, 2 Tischtücher sind abgängig, 2 Handtücher, 2 Frauenröcke, einer von Wand und einer von Tuch, 2 Jacken, eine von Tuch und eine von Cattun, 3 Hemden, 2 Halstücher, eins von Nesseltuch und eines von Cattun, 1 Paar Pantoffeln, 2 Schürzen, 2 Mützen, 2 Paar Strümpfe und 1 Kornsack, 2 Bettstellen, 1 alte Anrichte, 1 Schrank, 1 Tisch, 3 hölzerne Stühle, 6 hölzerne Löffel, 1 steinerner Kumm der geborsten ist, 3 irdene Becher, 4 hölzerne Milchsetten, 1 Leiter, 1 gebrechliche Schiebkarre, 1 Kuhtrog, 2 Harken, 1 alte Wanne, 2 Spinnräder, 1 Haspel, 1 Brake, 1 altes Salzfaß, 2 Messer, 1 Eimer, 3 Dreschflegel, 2 Gaffeln und 1 Häckselkiste. Das gesamte Inventar wurde mit 97 T. 15 Mgr. veranschlagt. Der Hof hatte zu dieser Zeit etwa 300 T. Schulden. Obwohl im Kottmannschen Besitz, wurden die Ablösungsverträge des Hofes zwischen 1836 und 1847 für Johann Im Lohe ausgestellt. Bis zu dieser Zeit scheint er die Kötterei bewirtschaftet zu haben. Danach wurde hier wahrscheinlich eine Heuerstelle des Hofes Kottmann eingerichtet. Nach der Wirtschaftlichkeitsberechnung von 1823 lag der Jahresertrag bei 14 T. 16 Schil. und 4 Pf. Die Abgaben betrugen 12 T. 13 Schil. und 10 1/2 Pf. Somit errechnete sich ein jährlicher Gewinn von 2 T. 2 Schil. und 5 1/2 Pf. Außer den Steuern bestanden damals die staatlichen Abgaben aus 1 T. 13 Schil. 6 Pf. Kavallerieverpflegungsgeld, 2 Tage Holzhauen im königlichen Forst und Briefe austragen. Aus der Markenteilung 1833 erhielt der Hof 4 ha 1 Mg. und 57 Qr. hinzu. 1867 wurde die Größe des ehemaligen Hofes Im Lohe mit 35 Mg. und 75 Qr. angegeben.[3]
Nach den Ablösungsgesetzen von 1833 konnte sich der Hof nach und nach von den Abgaben und Diensten freikaufen.[4] Im Jahre 1836 wurden die ungewissen Gefälle (Leibeigenschaft) in eine jährliche Abgabe von 2 T. 4 gGr. 6 Pf. umgewandelt. 1838 konnten diese Abgabe und einige gutsherrliche Gefälle mit 57 T. 11 gGr. 2 Pf. abgelöst werden. 1847 erfolgte die Ablösung der gutsherrlichen Korngefälle (Pacht) mit 17 T. 17 gGr. 8 Pf. und 1875 die Ablösung der Richterpfennige mit 4 Sgr. durch Kottmann. 1907 konnte der Hof die Kirchenpflicht ablösen. (Weiteres siehe Hof Kottmann)
Gebäude und Bewohner:
Das Erbwohnhaus stand nach der Karte von 1785 nahezu an der Stelle des heutigen Gebäudes. Es brannte 1787 ab. Das nachfolgende Erbwohnhaus brannte 1883 ab. Die Karte von 1835/51 verzeichnet es östlich des danach entstandenen Doppelheuerhauses. Es diente später als Heuerhaus des Hofes Kottmann. (Weiteres siehe Hof Kottmann) Im Jahre 1903 wurde eine Scheune errichtet.
Leibzucht, Beihaus, nicht mehr vorhanden: Das erstmals 1664 genannte Beihaus wurde 1772 von zwei Familien bewohnt. 1797 wird es als Leibzucht bezeichnet.[5] Nach der Karte von 1785 befand es sich östlich des damaligen Erbwohnhauses. Das Haus ist in der Karte von 1835/51 letztmalig verzeichnet. Bewohner: Familien: Schneider Johan Henrich auf der Heyde, Witwer der Anna Catharina Adelheit geb. Thieman aus Hesepe und seine zweite Frau Maria Adelheit geb. Hoffelt aus Hesepe (1772, 1776); Johan Arend Bockelman aus dem Hannoverschen und Anna Catharina geb. Weglage, Witwe des Johan Henrich im Lohe (1772, 1776); Hollenberg (1797).
Ein Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen befindet sich hier.
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