Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/429
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Herzogtum Salzburg/Topographie 1839 | |
Inhalt | |
Karte | Widmung
Orts-, Namen- und Sachregister: Pränumeranten | Druckfehler | |
<<<Vorherige Seite [428] |
Nächste Seite>>> [430] |
Datei:Herzogthum-Salzburg-1839-T2.djvu | |
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien | |
Texterfassung: korrigiert | |
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
|
der heil. Einsiedler Primus und Felician, welche (nach v. Koch's Berchtesgaden I. 35) ihre Ruhestätte zu Raitenbuch in Bayern haben, hier auch die Filialkirche zum heil. Nikolaus am Badberge.
In diesem wildromantischen Badeorte, 2984' hoch, soll schon 696 (also bald nach der Auffindung der Heilquelle um 680) eine Kapelle gestanden seyn. Die ersten Priester waren bestimmt vor 1060 dort.
Die Kapelle wurde 1122 erneuert, sie erhielt an Johann Keller 1623 ihren ersten Vikar, und ward 1706 von Siegmund Karl, Bischof zu Chiemsee, eingeweiht. (Winklhofer's Salzachkreis S. 232.)
Die Kirche St. Niklas außer dem Dorfe entstand 1389. Sie ist von einem kleinen Gottesacker umgeben, der Gottesacker von Europa genannt. Mancher Fremdling ruhet hier, der an den Quellen Genesung suchte, und da seine Auflösung fand.
Ein ungenannter Israelit hat hier unter den Grabsteinen an der Kirchenwand von Innen einem sehr geachteten Kapuziner von Salzburg (P. Lukas Zichan) ein merkwürdiges Monument von einer gefälligen Figur und von schönem Marmor gesetzt. (Salzb. Kreisblatt 1813 S. 901.)
Das Gasteiner-Thal gehörte um 1060, 1072, 1120, 1142 dem Geschlechte der Herren von Peilstein aus Bayern, 1170 kommt Marchward von »Kastune,« 1180 Luitold von »Gastune« zur Sprache. (Mon. Boic. II. 342; III. 220, 224, 558.)
Die Peilsteiner erloschen 1219 als Grafen, und ihre eröffneten Lehen fielen dem Mutterstaate heim. Nachdem Herzog Ludwig von Bayern dem Erzbischofe Eberhard II. von Salzburg schon 1228 das Patronat und die Vogtey über die Kirche in Gastein abgetreten hatte (Zauner II. 233), verpfändete Herzog Otto 1241 die Lehensherrlichkeit an den genannten Erzbischof für 184 Mark Silber; die Herzoge Otto und Stephan aber verkauften sie als Provincia Gasteun mit ihren Gerichtshöfen, Rechten, Landgütern uud Leibeigenen 1297 dem Erzbischofe Konrad e.t.c. um 600 Mark Silber und 600 Mark Regensburger Pfennige (Juvavia 368). 1327 trat Friedrich von Goldeck seine Burg Klammstein nebst seiner