Schillehnen (bei Schmalleningken)
Schillehnen ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Schillehnen. |
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Hierarchie
Regional > Litauen > Schillehnen (bei Schmalleningken)
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Ragnit > Schillehnen (bei Schmalleningken)
Einleitung
Name
Schillehnen (bei Schmalleningken), 1938 in Waldheide umbenannt, Kreis Ragnit, Ostpreußen
Andere Namen und Schreibweisen
- Schillehnen (bis 02.06.1938)
- Waldheide (1938 bis 1945)
- Шилленен (1945)
- Pogranitschnyj / Пограничный (ab 1946)
- Litauisch Šilėnai
Allgemeine Information
- Ein kleines Bauerndorf, 32 km östlich von Tilsit, 1939: 420 Einwohner[1]
- Die Ortschaft Schillehnen (Waldheide) grenzt im Westen an Alt Lubönen,
im Norden an den Memelstrom mit einer Wagenfähre nach Schmalleningken,
im Osten liegt der litauische Grenzort Sudargen (lit. Sudargas)
und im Süden erstreckt sich der Forst Memelwalde
Politische Einteilung / Zugehörigkeit
- Schillehnen gehörte bis zum 1. Juli 1922 zum Kreis Ragnit
- Schillehnen gehörte von 1922 bis 1945 zum Kreis Tilsit-Ragnit
- Schillehnen / Пограничный gehört seit 1946 zum neugebildeten Kreis Lasdehnen
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Schillehnen (bei Schmalleningken) gehörte 1912 zum Kirchspiel Schmalleningken, vor 1845 aber zum Kirchspiel Wischwill.
Verschiedenes
Georg Jodzuweit aus Schillehnen besaß eine nicht angemeldete Waffe und wurde erwischt. Es könnte ein Gewehr zur Ausübung der Wilderei gewesen sein. Das gibt nur die Gerichtsakte her. Nach der Urteilsverkündung hat der Georg Jodzuweit die Freiheit vorgezogen. Vier Monate im Gefängnis waren ihm doch zu viel. Nicht bekannt ist die Gefangennahme und Haftverbüßung. Am Rande des Hoheitsgebietes an dem Schillehnen lag, war die Flucht ins russische oder litauische Staatsgebiet kein Problem. In der Dämmerung oder Dunkelheit wäre auch eine zeitlich beschränkte Rückkehr möglich gewesen.
Solche Veröffentlichungen aus behördlichen Quellen, hier das Amtsblatt des Memelgebietes, sind für den Familienforscher eine zuverlässige Quelle. Wer also nach Georg Jodzuweit forscht, sollte ihm seinen illegalen Waffenbesitz vergeben. Seine Tat hing sicherlich mit den damaligen Lebensumständen zusammen. Ein Stück Wildbret für die Ernährung seiner Familie war in der Zeit nach dem Krieg lebensnotwendig. Bei der Wilderei ist er nicht erwischt worden. Ein Neider, der nichts vom geschossenen Wild abbekam, hat ihn vielleicht bei der Behörde angeschwärzt?
Karten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>WALIDEKO15GB</gov>
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)