Schlesisches Namenbuch/035

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Schlesisches Namenbuch
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  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)
dt. FN. („Der Sammler“, Augsburg 1926 Nr. 206). Vgl. auch unter Thiel! Vgl. die mehrfachen schles. ON. Dittersdorf, -bach (alt Diterichs -). – Belege: Herman Diterich 1384 Liegnitz (Schöpp., 27a); Diterich breuwer 1384 Liegnitz (Schöpp., 26a); Diterich Sydenswancz 1382 Liegnitz (Schöpp., 8b); Diterich mit der ebenteuwer 1388 Liegnitz (Schöpp., 18b). Auf poln. Lautung beruht Wiedersich!


Eberlein, KF. von Eberhard: Ebert (Liegnitz [11] Görlitz [8] Hirschberg [9] u. ö.).

Mundartlich auch Abert (Liegnitz), wie Abersdorf mundartlich für Ebersdorf b./Glatz. – Belege: Ebirlin colorator 1389 Görlitz; Joh. Eberlini 1320/21 Schweidnitz; Abirlin Hak 1386 Breslau; Ebirlinus de Tribelwicz 1341 Liegnitz; Ebirhardus textor 1339 Schweidnitz; Aberhardus Seppinrad: Alt-Breslau, vgl. Joh. Abersbach 1387 ebd. Merten Ebert 1568 Görlitz.


Eckel(t) (Liegnitz [9]), KF. von Eckehard: Eckert (Liegnitz [37] Görlitz [27] Grünberg [21] Hirschberg [9] Öls [8] Beuthen [13]).

Altgermanisch Agihard: Agi „Schwertspitze, Schwert“, hard „kühn“. Lieblingsname des deutschen Mittelalters: der treue Eckehart der Harlungensage! Um 1400 in Schlesien nicht mehr gebräuchlich. Vgl. auch den Ortsnamen Eckersdorf bei Glatz. – Belege: Eckel 1346 Breslau; Eckel Schefer 1359 Glatz; Hannus Eckel 1380 Liegnitz; Fabian E. (Liegnitz, 16. Jh.); Bartel Eckelt 1555 Görlitz; Eckhardi 1320 Liegnitz; Nitsche Eckehard 1372 Liegnitz; Hanman Eckehart (Alt-Breslau); Symon Eckhart 1452 Görlitz.


Ehrentraut (Görlitz [13])

Entstellt aus dem altdt. weiblichen TN. Irmintrud, der in Altschlesien nicht unbeliebt war. Vgl. unter Irmler und Irm(i)scher! Das männliche Seitenstück dazu ist Ehrenfried (= Ernfrid = Irminfrid). Ähnlich: Ermen-, Erben-, Ehrmanntraut. – Belege: Irmiltrud weberynne 1384 Liegnitz; Irmetrut auch in Breslau; Jörg Irmentraut 1554 Görlitz; Vgl. auch Socin S. 57. Matz Ermtrautt (Irmetrautt) 1560 Reichenberg.


Elbel (Görlitz [2] Schweidnitz [1]).

KF. von Albrecht. Gebräuchlich im 14. Jh., auch in den Fastnachtsspielen des 15. Jh. (Vgl. W. Arndt, Die Personennamen der dt. Schauspiele des Mittelalters, Breslau 1904, S. 58). – Belege: Elbil heftiler 1352 Breslau; Elbil (der) kleynsmyd 1372/83 Liegnitz; Jone Elbil 1376 Görlitz; Albrecht Elbel kursener 1368 Glatz; Albertus Felsberg dictus Elbil, pellifex 1408 Breslau. (Mon. Germ. Francisc. S. 103); George Elbel 1495/1506 (Landbuch Schweidnitz).


Engelbrecht (selten), Engelbrecher (Liegnitz [6]).

Altgermanischer Taufname; Die Form mit Dentalabwurf und -er-Ableitung ist obd.-schlesisch. Vgl. FN. Erkenbrecht, Erkenbrecher! In Schlesien nur als FN. belegt: Engilbrecht messerer 1349 Breslau; Pauwel Engilbrecht 1381/88 Liegnitz; Hanns Engelbrecht 1461/62 Görlitz; Heyncze Engelbrecht 1463 Schweidnitz.


Engelmann (Görlitz [11] Liegnitz [6] Neusalz [8] Schweidnitz Hirschberg [5], Oppeln [3])

KF. mit -mann = Erweiterung von den altdt. Taufnamen Engelbrecht, Engelhard, -mar usw. – Gunther Engilman sutor 1348 Liegnitz.


Engel (Liegnitz [22] Görlitz [17] Oppeln [8] Schweidnitz Hirschberg [6] Ratibor; Neustadt [0]).

Als weiblicher TN., Kürzung von Engeltrud, ist Engil in Alt-Liegnitz vor 1350 bezeugt, sonst jedoch in Schlesien kaum. Vgl. schon altgermanisch Angila (Förstemann 108). Es dürfte hauptsächlich Übername sein. FN.: Hanco Engil 1369/73; Petir Engil 1387 ff. Liegnitz; auch Alt-Breslau nur FN. Taufname: Engel, Gündeds hawsvrawe 1333 Glatz.


Erdmann[1] (Görlitz [8] Liegnitz [4] Sagan [4] Grünberg [3] Neusalz [3] Beuthen [5] Hirschberg [2])

KF. zu dem im Mittelalter nicht unbeliebten altdt. TN. Ertmar (ert = Erde, mar = berühmt). Auch die Orte Erdmannsdorf (Schlesien und Sachsen) hießen ursprünglich Ertmarsdorf. – Belege: Nicclos Ertmar 1369/73 Liegnitz; Peter Ertman und Jacob Ertman 1381 Linderode Kr. Sorau. Auch in Alt-Breslau: FN. Ertman und Ertmansdorf.

  1. GenWiki-Red.: vgl. Erdmann (Familienname)