Barsuhnen

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Hierarchie

Regional > Litauen > Barsuhnen

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Tilsit > Barsuhnen


Einleitung

Barsuhnen, Kreis Tilsit, Ostpreußen.


Name

Der Name weist auf einen Bewuchs mit Birken.

  • baltisch "berse, berze" = Birke
  • preußisch-litauisch "barsunas" = der Bindfaden, die Kordel, die Faser mit der die Birkenbastsandalen genäht wurden (die Pareisgen/ Pareschken).


Politische Einteilung

1.5.1939: Name der neuen Gemeinde bzw. des neuen Gutsbezirks: Barsuhnen; Die neue Gemeinde bzw. der neue Gutsbezirk ist gebildet worden aus den bisherigen Gemeinden bzw. Gutsbezirken: Barsuhnen[1]

1940 ist Barsuhnen Gemeinde und Dorf.[2]


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Barsuhnen gehörte im 17. Jahrhundert zum Kirchspiel Willkischken. Barsuhnen gehörte 1912 zum Kirchspiel Willkischken.


Schule

Gegründet 1754, nachdem schon 2 Jahre zuvor ein diesbezüglicher Antrag gestellt worden war. 1757 wurde die Schule von den Russen eingeäschert. Der Wiederaufbau erfolgte 1760. Die Schülerzahl betrug um das Jahr 1770 etwa 50. Durch Verfügung vom 18. Okt. 1828 wurde der Neubau des Schulhauses befohlen. Das erforderliche Freibauholz wurde bewilligt und sämtliche Gebäude (Schulhaus, Stall und ein Abort) konnten schon 1829 fertiggestellt werden.

Erster Lehrer in Barsuhnen war Friedrich Jonas. Ihm folgte 1763 der Schneider Johann Huhn, 1736 zu Netschungen bei Ragnit geboren. 1794 erhielt er wegen seines hohen Alters den Adjunkt Johann Friedrich Keßler, geboren 1773 zu Mallwischken Kreis Pillkallen. Keßler war Schumacher und wurde Huhns Schwiegersohn. Nach dem Tode seines Schwiegervaters war er viele Jahre alleiniger Lehrer zu Barsuhnen.

(Quelle: Otto Schwarzien, Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927)


Bewohner



Verschiedenes

Karten

Barsuhnen auf der Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000
Barsuhnen im Preußischen Urmesstischblatt 1861
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Barsuhnen aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv
Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Barsuhnen aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv



Geschichte

1615 Dorf im Schulzenamt Gillanden, 22 Huben 1 Morgen groß, worunter 1641 6 Huben 1 Morgen Unland. Das Dorf zahlt jährlich 5 Mark 52 Schillinge Kirchendezem. Zum Widdembau 1621 werden 16 Mark 31 Schillinge und 3 Pfennige gezahlt und 1664 zu den neuen Kirchenglocken 8 Mark 45 Schillinge. (Quelle: Otto Schwarzien, Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927)


"Opferfreudigkeit des Kirchspiels Willkischken in den Jahren 1813-14. Im ersten Befreiungskriege haben die Bewohner des Kirchspiels Willkischken für Preußens Freiheit und Selbständigkeit folgende Opfer an Geld uns Gaben dargebracht:

  • Barsuhnen:
    • Durch den Lehrer Keßler aus dem Schulverbande: Schmied Kühn, Bauer Siebert und Jacob Meyer je 1 Taler
    • die anderen Mitglieder zusammen 13 Taler 37 Groschen
    • Unteroffizier Friedrich Hoyer 1 Taler 45 Groschen
    • die Landsturmleute Johann Waischwill, Theodor Kühn, Jurgis Graudons, Nickel Jokubeit, Erdmann Ulrich, Christoph Hoffmeister je 10 Groschen
    • Pfeifer Ulrich und Theodor Hesler je 12 Groschen
    • Gottfried Kühn 15 Groschen
    • Musikus Frisch 45 Groschen
    • Merten Papendick, Jurge Faltin, Ensies Lautzies, Gottfried Brandenburger, Jacob Schenk, Friedrich Fliegel, Christian Papendick, Christoph Gudlowski, Jons Falk, Franz Lorentz, Karl Plumbaum, Johann Schenk, Johann Papendick und Mix Schilloweit je 5 Groschen
    • Christoph Siebert 7 Groschen 9 Pfennige
    • Feldwebel Hesler 60 Groschen
    • Unteroffizier Geduttis 5 Groschen
    • Unteroffiziere Johann und Christoph Kühn je 15 Groschen
    • Unteroffizier Hannemann 12 Groschen
    • Leutnant Ulrich 1 Taler

(Quelle: Otto Schwarzien, Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927)


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>BARNENKO15BD</gov>


Quellen

  1. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff
  2. Kurschat, Heinrich A.: Das Buch vom Memelland: Heimatkunde eines deutschen Grenzlandes, Oldenburg (Oldb.) 1968