Rucken

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Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Rucken aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv
Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Rucken aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv
Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Rucken aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv


Hierarchie

Regional > Litauen > Rucken

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Tilsit > Rucken


Einleitung

Rucken, bis 1920 zu Kreis Tilsit, Ostpreußen.

Name

Der Name weist auf eine spezielle Wetterlage: aufsteigende Nebel.

  • zemaitisch "rukas" = Nebel, Dunst



Politische Einteilung

1939 kam Rucken zum Kreis Heydekrug.

1940 ist Rucken Gemeinde und Dorf.


Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Konfirmation 1937: Pfarrer Kurt Schmidt, Gertraut Ney (2. Reihe stehend ganz links, weißes Kleid aus Mohlgirren), Ruth Müller (3. Reihe, 2. von rechts aus Mikut-Krauleiden, weißes Kleid)
Konfirmation 1938: Pfarrer Kurt Schmidt, oberste Reihe von rechts: Richard Tennigkeit (1), Fritz Kurschat (2), Willi Jonischkies (3), Heinz Jurgschat (4), Walter Uigschus (7): 2. Reihe von links: Eva Mondry (3), Anneliese Lagus (5); 1. Reihe ganz rechts: Lene Sturmwender (Pflegekind bei Braßat)
Konfirmation 1940: Pfarrer Kurt Schmidt
Konfirmation 1941: Pfarrer Joneleit: daneben von rechts: Lisa Joneleit (5), Ruth Brasas (6)
Konfirmation 1942

Rucken ist seit 1870 Kirchspiel. Vorher gehörten die Ortschaften des Kirchspieles teil zu Coadjuthen, teils zu Piktupönen, teils zu Plaschken.


Zugehörige Ortschaften

Zum Kirchspiel Rucken gehörten 1912 folgende Ortschaften:

Alex Meschkeit, Annuschen, Bäuerlich Stumbragirren, Erbfrei Stumbragirren, Grünheide, Jecksterken Forst, Kaszemecken, Kowgirren, Maszeiten, Mikut Krauleiden, Mohlgirren, Pakamonen, Paulbeistrauch, Rucken, Schatull Stumbragirren, Schillgallen Dorf, Gut u. Forst, Skerswethen, Spingen, Steppon Rödszen, Stonischken, Stumbragirren, Tutteln, Uszkamonen.

Kirchenbücher

Die Kirchenbücher von Rucken sind verschollen.


Standesamt

Standesamtsregister

Die Standesamtsregister von Rucken sind verschollen.


Bewohner

Folgende Familien bzw. Personen lebten in Rucken oder stehen mit diesem Ort in Verbindung:



Verschiedenes

Memeler Dampfboot

  • 1933 Nr.3 (Memelgau): 2. Januar [Aus der Statistik der Kirchengemeinde Rucken]

Im verflossenen Kirchenjahr wurden in der Kirchengemeinde Rucken 71 Kinder, darunter 32 Knaben und 39 Mädchen getauft (1931: 57). Eingesegnet wurden 37 Kinder, davon 16 Knaben und 21 Mädchen. (1931: 37). Getraut wurden 29 Paare (1931: 22). Am Heiligen Abendmahl nahmen 767 Personen teil, darunter 307 Männer und 460 Frauen, und zwar 425 in deutscher und 342 in litauischer Sprache. (1931: 796). Auf dem Krankenlager empfingen das Sakrament 69 Personen (1931: 31), insgesamt also 836 Personen (1931: 827). Gestorben und kirchlich beerdigt sind 59 Gemeindemitglieder darunter 42 Erwachsene und 17 Kinder, und zwar 33 männlichen und 26 weiblichen Geschlechts (1931: 51). An Gaben und Kollekten sind eingegangen: 3697, 99 Lit (1931: 5318,83 Lit), und zwar angeordnete Kollekten 991 Lit (1931: 1232 Lit), Hauskollekten 398,85 Lit (1931: 756,17 Lit), für die Heidenmission 860,32 Lit (1931: 884,60 Lit), für Arme 229,75 Lit (1931: 236,90 Lit), für den Gustav-Adolf-Verein 296,80 Lit, an verschiedenen Gaben 921,27 Lit. Mit dem 1.Januar d. Js. sind die Evangelischen der Ortschaft Pellehnen in das Kirchspiel Rucken eingepfarrt worden. – Heute nachmittag veranstaltete der Jungmädchenverein mit seinen Angehörigen im Pfarrhause eine Weihnachtsfeier. Es wurden unter anderem zwei Festspiele aufgeführt, und zwar: „Die vier Jahreszeiten“ und „Das alte und das neue Jahr“. – Am Sonntag, dem 8.Januar, um 5 Uhr nachmittags, findet im Saale des Kaufmanns Stuhlert die Kirchengemeindeversammlung des Kirchspiels Rucken statt.

  • 1933 Nr.9 (Memelgau): 10. Januar [Von der Freiwilligen Feuerwehr –

Gemeindeversammlung] Im Lokal Wallendßus fand eine Versammlung der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr statt, die von Brandmeister Andußies geleitet wurde. Letzterer verlas ein Rundschreiben des Direktoiums betreffend Unterstützung der Polizei durch die Freiwillige Feuerwehr bei Streifzügen zur Bekämpfung lichtscheuen Gesindels. Einstimmig erklärten sich die Mitglieder der Wehr bereit, den Polizeibeamten bei derartigen Streifen Hilfe zu leisten. Diese Streifen sollen in den Abend- und Nachtstunden zu plötzlich bestimmen Zeiten erfolgen, und zwar ganz unregelmäßig, damit das Diebes- und Raubgesindel sich niemals sicher fühlen kann. Die Feuersozietät der Provinz Ostpreußen veranstaltet in Tilsit einen Führerkurs für die Freiwilligen Feuerwehren. Von der hiesigen Wehr sollen an dem Kursus 4 Führer teilnehmen. Endlich wurde beschlossen, im kommenden Sommer ein Sommerfest zu feiern. – Sonntag nachmittag um 5 Uhr fand im Saale des Kaufmanns Stuhlert die Kirchengemeindeversammlung statt. Die Teilnahme daran war so groß, daß der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt war. Mit dem Lied: „Sollt ich meinem Gott nicht singen“ wurde die Versammlung eröffnet. Der „Gemischte Chor“ und der „Posaunenchor“ trugen durch Darbietungen zur Verschönerung der Feier bei. Pfarrer Lekies erstattete dann den Jahresbericht. Im vergangenen Jahr fand ein Kinderfest statt. Am zweiten Osterfeiertag wurden die Pogegener Konfirmanden in der hiesigen Kirche durch Pfarrer Schernus eingesegnet. Der Gemeindekirchenrat hielt zwei Sitzungen ab, die Gemeindekirchenvertretung zehn Sitzungen. Die Aufwertung für die Kirchengelder ist im vergangenen Jahre erledigt worden. Der hiesige Gustav-Adolf-Verein zählt 236 Mitglieder. Kirchenkassenrendant, Gemeindevorsteher Mickat-Spingen, erstattete den Kassenbericht. Für Reparaturen sind 616,64 Lit ausgegeben worden. Trotzdem die Kirchensteuer um 2 % gesenkt wurde, sind die Ausgaben bis 1.April 1933 gedeckt. Anträge auf Steuerermäßigung sind fortan nicht an den Kassenrendanten, sondern an den Gemeindekirchenrat direkt zu richten. Pfarrer Lekies wies auf die Bedeutung der Sonntagsruhe hin, die eingehalten werden müßte, besonders bezüglich der Inanspruchnahme der Krankenschwester, die nicht rücksichtslos gerade immer am Sonntag geholt zu werden brauchte. Bezüglich der Taufe regte der Redner an, daß die Paten sich in Zukunft nicht in der Sakristei versammeln, sondern im Kirchenraum. Bei den Trauungen bat er die als Zuschauer erscheinenden Personen möchten andächtig mitsingen und die feierliche Handlung nicht als Schauspiel betrachten. Leichenzüge müßten durch Stillhalten der Fuhrwerke und durch Abnehmen der Kopfbedeckung seitens der Fußgänger die vor des Todes Majestät nötige Beachtung finden. Auch sollten Personen, bevor die Leiche auf den Friedhof getragen wird, den Friedhof nicht betreten. Beim Abendmahl wäre es angebracht, daß die Frauen die Hüte abnehmen. Zum Schluß gab Pfarrer Lekies bekannt, daß Missionar Serapins am kommenden Mittwoch um 2 Uhr in Annuschen und um 5 Uhr in der hiesigen Kirche Missionsandacht abhält. Außerdem findet eine Missionsandacht am Donnerstag um 2 Uhr in Mickut Krauleiden statt. Mitte Februar wird Jugendsekretär Riek-Memel den Memellandfilm hier zur Aufführung bringen.

  • 1933 Nr.21 (Memelgau): 23 . Januar [Mitgliederversammlung des landwirtschaftlichen Vereins]

Anläßlich der ersten Mitgliederversammlunhg des hiesigen Landwirtschaftlichen Vereins im neuen Jahre fand im Saale des Kaufmanns Stuhlert ein Filmvortrag statt. Nachdem der Vereinsvorsitzende R. Peldßus die Erschienenen begrüßt hatte, erteilte er das Wort an Dr.Lankisch-Heydekrug zu einem Vortrag über die Gewinnung und Bedeutung des Kalis für die Landwirtschaft. Diplomlandwirt Valetka-Kaunas vom Kalissyndikat zeigte mit einem Kinoapparat die entsprechenden Bilder. Wenig erfreulich für die Landwirte war dann die Mitteilung, daß zwar Kali etwas billiger, Thomasmehl aber bedeutend teuer in diesem Jahr sein wird. Der Vereinsvorsitzende kam dann auf die geplante Gründung eines Milchviehkontrollvereins Mohlgirren-Rucken zu sprechen. Er erklärte, daß nach den Statuten mindestens 250 Kühe zu einem Kontrollverein gehören müßten, andernfalls ist auf eine Unterstützung durch die Landwirtschaftskammer nicht zu rechnen. Da die Hauptinteressierten von Mohlgirren zur Sitzung nicht erschienen waren, kam es bei der Aussprache über den genannten Milchviehkontrollverein noch zu keinem Resultat. Endgültige Besprechungen darüber dürften demnächst stattfinden. Der Vorsitzende ermahnte die Mitglieder, die Vereinsbeiträge, auch die rückständigen , baldigst zu bezahlen, da diejenigen, die ihre Beiträge nicht bezahlen, ihr Wahlrecht zur Landwirtschaftskammerwahl im kommenden Frühjahr verlieren. Verschiedene Fragen aus der Versammlung betreffend Düngemittel wurden vom Vorsitzenden ausführlich beantwortet.

  • 1933 Nr.23 (Memelgau): 25. Januar [Kartoffeln in der Butter]
  • 1933 Nr.27 (Memelgau): Kalb auf dem Haus Gottschalk gefunden
  • 1933 Nr.28 (Memelgau): 31. Januar [Der Handwerkerbund]
  • 1933 Nr.29 (Memelgau): 1. Februar [Flimvorführung und Lichtbildervortrag]
  • 1933 Nr.38 (Memelgau): 12. Februar [Vorfühtung des Memellandfilms]
  • 1933 Nr.46 (Memelgau): 21. Februar [Stiftungsfest des Orchesterfests]
  • 1933 Nr.47 (Memelgau): 22. Februar [Mitgliederversammlung der landwirtschaftlichen Vereins]
  • 1933 Nr.53 (Memelgau): 28. Februar [Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr]
  • 1933 Nr.58 (Memelgau): 7. März [Generalversammlung des Bundes der Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen]
  • 1933 Nr.63 (Memelgau): 14. März [Pferdeankauf]
  • 1933 Nr.74 (Memelgau): 26. März [Abschiedsabend – Ein diebischer Hausgenosse]
  • 1933 Nr.80 (Memelgau): 2. April [Sitzung der Gemeindekirchenvertretung]
  • 1933 Nr.84 (Memelgau): 6. April [Verscheuchte Einbrecher]
  • 1933 Nr.85 (Memelgau): 7. April [Verkehrsunfall]
  • 1933 Nr.92 (Memelgau): 17. April [Die Grenzpolizei in der „zweiten Linie“]
  • 1933 Nr.97 (Memelgau): 23. April [Jahreshauptversammlung des Imkervereins]
  • 1933 Nr.111 (Memelgau): 10.Mai [Ein Schmuggeldepot ausgeräumt]


Karten

Rucken auf der Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Siehe untere Hälfte links auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000


Internetlinks

Offizielle Internetseiten

Teilauswertung zu Rucken: Memelland, OFB

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>RUCKENKO05VE</gov>