Eupen und Umgegend (1879)/169

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Eupen und Umgegend (1879)
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der Rechte Nikolaus Rauhe.[1] Ueber 70 Jahre blieb nunmehr die Burg in einer Familie, dann aber (ca. 1583) verkauften sie die Kinder des verstorbenen Rentmeisters Reinard Raue um die Summe von 10,000 brabanter Gulden an die Gebrüder Egidius und Diederich von Wüstenrath. Es darf nicht auffallend erscheinen, daß Letztere schon nach wenigen Jahren sich ihres Besitzes wieder entäußerten, denn für unsere Gegenden war das Ende des 16. Jahrhunderts eine schreckliche Zeit. Der Revolutionskrieg in den Niederlanden bedingte zahlreiche Einfälle der zuchtlosen, aus Spaniern, Italienern, Burgundern, Irländern, Deutschen und Kataloniern bestehenden (in den Niederlanden verwendeten) Streitmasse. Angst und Schrecken ging dem aus der ganzen Welt zusammen gerafften Gesindel vorher, Raub, Mord und Plünderung waren an der Tagesordnung.

       Otler, Zeitgenosse jener traurigen Zeit, sagt in seiner prümer Chronik, Friede und Sicherheit seien gänzlich aus dieser Gegend verschwunden, und Jeder sei der Beraubung und Gefangennehmung ausgesetzt gewesen. Auch der Zeitgenosse Bartels sagt, durch Feuer und Schwert sei Alles verheert worden.

       Vielleicht ist Krapoel vor 1600 verschont geblieben oder doch nicht gar zu arg heimgesucht worden, eine schwere Plünderung sollte ihm indessen nicht erspart bleiben. Die von Wüstenrath hatten 1592 das Schloß an den Rentmeister Arnold Schuyl verkauft; 1601 ereilte die befestigte Burg ihr Geschick. Wir lesen darüber in einer alten holländischen Chronik:[2] Casteel Crapoel ghenoemt, gheplondert int Jaer 1601 den 15. Januaris, t'achtig peerden met eenich voetvolk heddenbehendelyk met een petart[3] verrast t' Casteel Crapoel by Lymburgk, crygende daer goeden buyt,


  1. Spezielle und ausführliche Details über die häufigen Verkäufe von Crapoel liefert Quiz in seinem Kreis Eupen.
  2. „D'oude Chronycke en de Historien van Holland etc. door W. Van Gonthoeven tot Dortrecht 1620“. II. Theil S. 295.
  3. Unter Petarde verstand man früher einen mit Pulver gefüllten Mörser, welcher an das Thor gehängt und entzündet wurde.