Birstonischken

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Hierarchie

Regional > Litauen > Birstonischken

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Tilsit > Birstonischken


Einleitung

Birstonischken, Kreis Tilsit, Ostpreußen.


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Birstonischken gehörte 1912 zum Kirchspiel Piktupönen.


Geschichte

Birstonischken – verwüstet und verfallen.

Birstonischken mit seinen 18 Hofstellen liegt verkehrsmäßig sehr günstig an der Gabelung der Chaussee Tilsit-Tauroggen-Coadjuthen, die hier von der Chaussee Memel-Schmalleningken gekreuzt wird. Es besaß eine geschlossene Ortslage mit Höfen von durchschnittlich 90 Morgen. Die kleinste Besitzung hatte vier, die größte 320 Morgen. Die Gehöfte waren überwiegend massiv und mit Pfannendächern versehen. Die Gemeindeflur hatte einen humusreichen Boden in guter Kultur. Die einklassige Schule wurde zuletzt von Lehrer Pauleit versehen. Letzter Bürgermeister war Willi Schwindt nach dem Krieg in Strohkirchen-Grewesmühlen. Der einzige Laden mit Gastwirtschaft gehörte Emil Kukat. Ein Käsereibetrieb wurde von dem Schweizer Christian Dürrenmatt betrieben. Der im Piktuppgebiet gelegene Ort wurde durch einige Vorflutgräben entwässert. Jeder Bauer besaß einen eigenen Torfstich. Besondere Erhebungen waren der Schwarze Berg und der Ziegenberg. Einige Häuser hatten Stochennester, u.a. auch das Gut der Witwe Berta Schneidereit, der größten Besitzerin. Eine Windmühle (Hofmeister) in Holländer-Bauart hatte auch Motorbetrieb. Wald war nicht vorhanden. Die Einwohner sprachen durchweg deutsch. Beim Russeneinfall 1914/15 wurde Johann Kantocks bis 1919 nach Rußland verschleppt. Der 1938 verstorbene Rudolf Schwindt machte sich in der Politik einen Namen. Im zweiten Weltkrieg wurde Alfred Schulz mit dem EK I ausgezeichnet. Reinke, Mertin, Bergner und Schulz sind die Gefallenen des Dorfes. Polen, Belgier und Franzosen halfen im Krieg in der Landwirtschaft. Sechs Familien aus dem Rheinland waren hierher evakuiert. 1944 wurden die Einwohner im Juli nach Drosselbruch-Szillen evakuiert, im August zurückbeordert und am 7.Oktober erneut evakuiert. Die Kriegsgefangenen wurde dabei mitgenommen und verhielten sich vorbildlich. Keine Einwohner des Ortes, der heute zum großen Teil verwüstet und verfallen sein soll, befinden sich im Memelland. Die Gemarkung gehört zum Staatsgut Baubeln.

Quelle: Memeler Dampfboot 1975 Nr.10 S.193.


Verschiedenes

Memeler Dampfboot

  • 1933 Nr.6 (Memelgau): 5. Januar [Ertrunken]

Am Neujahrstage ertrank im nahen Bruch das elfjährige Töchterchen eines hiesigen Besitzers. Die Eltern vermißten in den Nachmittagsstunden ihr Mädchen und nach vergeblichem Suchen im Hause, gingen sie hinaus zum Bruch, um zu sehen, ob die Kleine vielleicht auf dem Eise wäre. Zu ihrem großen Schreck bemerkten sie auf dem Wasser die Holzpantoffeln ihres Kindes schwimmen. Das Mädchen war eingebrochen und ertrunken. Der Schmerz des Eltern ist um so größer, als die Verunglückte ihr einziges Kind war.

  • 1933 Nr.14 (Memelgau): 16. Januar: Auf dem Eise eingebrochen und ertrunken

Dieser Tage vergnügte sich das zwölf Jahre alte Töchterchen des Besitzers Weiß auf dem Eis des Ernsthaler Dorfmoors. Dabei brach die schwache Eisdecke und das Kind fiel ins Wasser. Als Hilfe hinzukam, war das Mädchen bereits ertrunken. Hierzu: Memeler Dampfboot 1933 Nr.35 vom 10.02.1933: Sterbefälle des Standesamtes Lompönen Besitzertochter Betty Klara Weiß aus Birstonischken, 11 Jahre


Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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