Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/155

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Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer
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75. Der, der wohl am vollsten war,
Führte spitze Reden,
Und verletzte offenbar
Damit einen Jeden.
76. Als Hermanni, Officier
Damals von der Wache,
Ihm verwies die Ungebühr,
Schlug er eine Lache
77. Auf, und hielt die Faust ihm gleich
Drohend vor die Nase,
Und der Leutnant war so feig
Wie ein junger Hase.
78. Da rief in iron'schem Ton
Ich: „Ich muß gestehen,“
„Die Subordination“
„Hab' ich nie gesehen!“
79. Und Hermanni leichenbleich
Schlich sich aus dem Zimmer;
Der Bramarbas ward sogleich
Kühner noch und schlimmer.
80. Ja er setzte rücksichtslos
Sich den Musensöhnen,
Wenn's ihm einfiel, auf den Schooß,
Um sie zu verhöhnen.
81. Und sie litten diese Schmach
Von dem Trunkenbolde,
Ohne daß nur Einer sprach,
Daß er gehen sollte.
82. Als er auf dem Palmer saß,
Frug ich leise diesen:
„Macht Dir denn das Schooßkind Spaß?“
„Einem Bursch von Gießen?“
83. „Laß doch das besoff'ne Vieh“
„In die Stube gleiten!“
„Oder soll es auf dem Knie“
„Länger Dir noch reiten?“
84. „Ach,“ sprach er, „ich bitte Dich,“
„Hilf mir von dem Kalbe;“
„Denn ich fühl' gedrücket mich“
„Wie von einem Alpe!“
85. „Lieber,“ sprach ich, zum Soldat,
„Stehe auf und wandle!“
„Denn sonst schaffe bald ich Rath“
„Selber hier und handle!“ —
86. „Ei,“ sprach er, „was geht Sie's an,“
„Was ich Andern thue?“
„Ihnen hab' ich nichts gethan;“
„Halten Sie nur Ruhe!“
87. Da warf ich den Cavalier
Nieder, daß er quäckte,
Und zugleich auch alle Vier
Nach dem Himmel streckte.
88. Diese eine Medicin
Konnte ihn curiren,
Denn nun setzte er sich hin,
Ohne sich zu rühren.
89. „O, Sie habens brav gemacht,“
Sprach ein Invalide
Drauf zu mir vertraut und sacht,
„Denn nun ist es Friede!“
90. „Ja, hier muß der Arrestant“
„Selbst sich Schutz verschaffen,“
Sprach ich; „denn Ihr Commandant“
„Ist nur für die Affen!“
91. General, Magnificus
Und zwei Professoren
Brachten freundlich ihren Gruß
Selbst zu unsern Ohren.
92. „Dulden Sie es, meine Herrn“
„Nur noch eine Weile;“
„Die Befreiung ist nicht fern,“
„Kommet in der Eile!“
93. Einer frug mich: „Nun, wie geht's?“
„Möchten hier wohl bleiben?“
„Dieses nicht,“ sprach ich; „und stets“
„Geht es, wie wirs treiben!“
94. Drauf empfahlen sich die Herrn,
Um nach Haus zu senden,
Wen sie etwa nah und fern
Auf den Straßen fänden.