Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/356

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Kriege fingen an, die Stadt hart zu drücken. Der Prinz von Oranien erpreßte zuerst 26,000 Thaler. Um nun den innern Frieden zu erhalten, wurde 1574 beschlossen, mit den Katholiken auch Augsburgische Konfessionsverwandte in den Rath aufzunehmen; alle andere Sekten (Wiedertäufer) blieben aber ausgeschlossen. Von nun an wurde der Rath stark mit Protestanten besetzt. — 1578 wurde die Kupferschmiedezunft errichtet. — 1579 verlangten die Protestanten nunmehr freie Religionsübung. Der Rath schlug den Antrag ab. Der Herzog von Parma, in den Niederlanden anwesend, wirkte den Protestanten entgegen. Indessen gewannen diese 1580 größere Macht im Rath, es ergab sich eine Spaltung in demselben und beide Partheien wendeten sich an den Kaiser, welcher die Katholiken aufrecht zu erhalten trachtete. Von den Protestanten wurden andere Bürgermeister gewählt, als von den Katholiken; in einem Aufruhr wurden der protestantische Magistrat mit Gewalt eingeführt und der katholische aus der Stadt vertrieben. Der Kaiser befahl, daß der protestantische Magistrat abtrete, und nach vergeblichen Unterhandlungen sollten kaiserliche Kommissarien erscheinen, welche jedoch wegen kölnischer Unruhen ausblieben. Brabantische und Jülich'sche Truppen hielten indessen Aachen eingeschlossen. Der protestantische Magistrat machte 1583 einen Ausfall und nahm die Feste Kalkofen ein, worin die Garnison umkam. Der Kaiser verhandelte aber nur und schritt nicht weiter ein; da verordnete der protestantische Magistrat, daß den Protestanten öffentliche Religionsübung gestattet werde, was auch geschah. Der Vogtmeyer, Johann von Thenen, welchen der Herzog von Jülich zu Aachen bestellte,