Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/355
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In einem allgemeinen Aufstände wurde ein neuer Rath und Bürgermeister gewählt, worüber Prozeß vor dem Reichskammergericht in Wetzlar geführt wurde. 1524 ward Luther's Lehre zu Aachen verkündet, jedoch ohne Erfolg und 1542 kam zuerst ein Jesuit nach Aachen und predigte mit Beifall. Der Magistrat ertheilte in diesem Jahre 30 protestantischen Familien, welche wegen Religionsdruck aus Flandern und Artois einzogen und Fabriken einführten, das Bürgerrecht. Unter Herzog Alba's grausamem Regiment in den Niederlanden zogen immer mehr Protestanten und Fabriken aus den Niederlanden nach Aachen. 1543 vereinigte Johann von Hompesch die von Jülich ihm aufgetragene Vogtei und Meyerei in seiner Person, welche seit dem nicht mehr getrennt wurden. Um 1550 waren große Bewegungen und Streit über Religion. 1552 wurde ein Antrag um Aufnahme der neuen Fabrikanten in die Zünfte nicht gestattet und Anfangs 1555 wurde abgelehnt, daß die Protestanten sich einen Prediger halten dürften. Die Aachener Protestanten wendeten (1559) sich hierauf an die protestantischen Reichsfürsten um Unterstützung, welche sich auch, jedoch ohne Erfolg, für sie beim Kaiser verwendeten. Andererseits aber erfüllte der Rath auch nicht das Begehren König Philipp's II. von Spanien, die Protestanten aus Aachen zu vertreiben. Indessen vernahm der Rath die Zünfte über die Protestanten und da diese sich gegen dieselben erklärten, so traten ein Bürgermeister und eine protestantische Minorität von Mitgliedern des Magistrats und des Raths aus ihren Stellen und der Rath wählte einen Statthalter für den abgegangenen Bürgermeister. Die Zwietracht wurde aber in der Stadt immer stärker. Die niederländischen