Deutsches Wörterbuch 1898/017
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Ball - Bank
emballer „einballen“, zu einem Ballen machen. - Verw. mit Ball: Bolle 1) f kugeliges Gefäß, Knospe, Zwiebel, ndd. auch rundliches Brötchen, 2) m D übertr. = grober, plumper Mensch; dass. Wort e. bowl Kugel, Napf (cf. ahd. hirnibolla Hirnschale), dazu Bowle f Schüssel für Punsch u.ä., das Getränk selbst; Böller m 1) kleiner Mörser zum Schießen, 2) scherzh. vom Zylinderhut wegen Formähnlichkeit; D boll 1) geschwollen, knollig; 2) hohl, daher ndd. holl (hohl) u. boll; 3) saft- u. kraftlos (wie oft das Hohle), unser pelzig, holzig z.B. v. Rettichen; 4) ungeschmeidig, hart, daher verböllen halb erfrieren (boll steif, klappernd vor Frost); D bolen rundl. Körper werfen, Boler m Schleuder, Wurfmaschine; zu ahd. bolster Kissen das gl.bed. Polster n wozu fz. Poltron m Maulheld, eig. der das Polster (Zeichen v. Weichlichkeit u. Trägheit) Liebende; Beule f rundl. Geschwulst durch Schlag od. Stoß; ndd. Bulle (öfter P.) f bauchige Flasche; ndd. Bulster f Hülse. - Hieher wohl auch Bell f kugelförm. (Kuh)schelle; dazu Bellhammel m Leith., der die B. trägt. - Verw. viell. lt. bulla cf. Billard.
Ball 2) F, fz. (it.) m Tanz(fest), fz. bal v. it. ballo; Ballett n theatralischer Tan, it. balletto Dem. zu ballo; Ballade f Art epischen Volkslieds, it. ballata Tanzlied; it. ballare tanzen entw. zu g. ballízein tanzen (v. bállein die Füße beim Tanzen „werfen“) od. zu dtsch. Ball (da früher Ballspiel u. Tanzfest verbunden waren).
Ball 3) s. bellen.
Ballade F, fz. s. Ball 2).
Ballast L, ndd. m Unterladung im Schiff od. Luftballon; übertr. Untaugliches („was über Bord geworfen w. kann“, wie jene Unterladung); 2. Teil des Worts zu Last, aber Bal=? (cf. dän. baglast hintere (unter der gewöhnlichen liegende) Ladung; od. zu einem bale = Bohle, die auf den Bohlen d.h. dem Boden des Schiffs liegende Last).
Ballei F, mlt. f Ordensbezirk der deutschen Ritter, zu ballivus. mit der Verwaltung eines Bezirks Beauftragter, zu lt. bájulus Lastträger, später dann = Geschäftsträger, Vorsteher.
Ballen, ballen s. Ball.
Ballett F, fz. s. Ball 2).
ballhornisieren, verballhornen verschlimmbessern; ein Soester Buchdrucker Ballhorn c. 1540 brachte in verschiedenen als „vermehrt u. verbessert“ bezeichneten Auflagen eines v. ihm verfassten ABCbuchs Schlimmbesserungen an. {Fuchs, Deutsches Wörterbuch}
Ballistik F, g. s. bal-
Ballon, ballottieren R, fz. s. Ball 1)
Ballóte F, g. f Andorn, ballōté.
balneum F, lt. n Bad: Balneographie f Beschreibung v. Bädern; Balneologie f Lehre vom Gebrauch der Bäder; Balneotherapie f Heilung durch Bäder. - it. Bagno n „Bad“ (in Konstantinopel in der Nähe des Sklavengefängnisses, daher) bei den Franzosen die Strafanstalt für Galeerensträflinge.
Balneographie, Balneologie, Balneotherapie F, lt.? g. s. baln-
Bálsam F, g. (ar.) m Wohlgeruch, linderndes Mittel, bálsamon Harz der Balsamstaude, ar. balasân; balsamieren mit Balsam bestreichen; Balsamine f Pfl. (deren Kraut als Wundbalsam dient).
Balustrade F, fz. (it. g.) f Geländer zu it. balaustrada, g. balaústion n Blüte des Granatbaumes (wegen Ähnl. der Geländerdocken mit diesen Blüten ben.)
Balz 1) m Art der Paarung des Federwilds, 2) f Zeit derselben; balzen s. paaren, auch Falz, falzen.
bambeln D s. bammeln.
Bambus F, malay. m Rohrart, malay. bambu.
Bämme D, ndd. Bemme f Brotschnitte, zu D bammen (md.) essen.
bammeln herabhangend hin u. her schwanken, auch bambeln; hieher wohl bimmeln in feinem hellen Ton (bim! bim!) läuten; Gebimmel n verächtl., Geläute; es ist etwa zunächst an das Hin- u. herschwanken des Glockenschwengels zu denken. Die ganze Grußße wird onom. sein. - Hieher auch ndd. bummeln hangend hin- u. herschweben, in Nichtsthun umherschlendern; Bummler m umherschlendernder Nichtsthuer; cf. auch: was rumpelt u. pumpelt in meinem Bauch? bummeln also aus bumbeln assim. ä. auch bimmeln.
bammen D s. Bämme.
banal R, fz. s. Bann.
banausisch F, g. handwerksmäßig, geistlos, gemein, bánausos (zu baúnos m Ofen u. aúein anzünden) „beim Ofen arbeitend“.
Band, Bandage, Bande, Bandelier, -bändig s. binden.
Bandit R, it. s. Bann.
Baugbücks D, ndd. s. Bock.
bange, bängen s. enge.
Bangert, Bangerter D s. Garten.
Bank, Bankerott, Bankert, Bankett, Bankier, Bänkelsänger: Bank f (D m); auf die lange B. schieben = hinausziehen (man legte Gegenstände auf die Bank od. in die Truhe der Bank „beiseite“); Bankert m uneheliches („auf der Bank“ erzeugtes) Kind, viell. aus Bankhart, also gleichs. ein Eigenn.? -