Deutsches Wörterbuch 1898/007
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Amanuensis — ander
aus a (= ar. Art. al und g. málagma n „Erweichendes“, weicher Körper, also Am. eig. Erweichung; =ieren jene Verbindung herstellen, bildlich = innig verbinden.
Amanuensis F, lt. s. man-
Amaránt F, g. m Pflanze, a-márantos „unverwelklich“ (so benannt wegen der Dauer der Blüten).
Amarelle F, mlt. f Sauerkirsche, zu lt. amarus bitter; Kurzform Morelle.
Ambition F, lt. s. i-
Amboss s. =boss.
Ambrah D, (fz.) s. Barre.
ambul=ant, =anz, =atorisch F, lt. s. bal-
Ameise f, Nebenform Emse. D auch mit sek. t. Emest, mhd. emeze, ndd. amel (hamel), mieg-amel = md. Seech-Emse; Mieg- und Seech- mit Bezug auf die Ameisensäure, die beißt, was das Volk dem Urin zuschreibt; vielleicht verwandt mit emsig (was der Natur des Tierleins entsprechen würde).
Amel=mehl n Kraftmehl zu mhd. amel und amer Sommerdinkel; die nhd. Bedeutung unter Einfluss des g. ámylon n feinstes Mehl. - D Emer m Sommerdinkel. - hieher vielleicht Ammer f Singvogel, weil gern Sommerdinkel fressend, heißt auch Emmerling u. v. et. Hämmerling (=ling ist Analogiebildung für =ing).
Amen F, hebr. wahrlich! so soll es sein! zu hebr. amén Treue; dazu auch emet Dauer, Bestand, Zuverlässigkeit, woher in der Gaunersprache Emes m in der Ra. der wahre E., u. er versteht den E. = das Richtige, weiß mit der Sache umzugehen.
Amendement F, fz. s. mend-
Amethyst F, g. m Edelstein, a-méthystos „nicht trunken“, den Rausch stillend (diese Eigenschaft legten die Griechen dem Amethyst bei).
Amman s. Amt.
Amme f, mhd. = Mutter als Nährerin des Kindes, cf. anord. amma Großmutter, wohl onom. - Daran angelehnt Heb=amme ahd. aber hevianna zu hebi Hebung und anna Weib (verw. lt. anus Ahne, altes Weib). - hieher D. ähmen und ehmen von Vögeln = ätzen mit Dehnung und Umlaut aus mhd. ammen eigentlich „die Amme machen“.
Ammer s. Amelmehl.
Ammerei D s. Marionette.
Ammon=iak, =it, =shorn F, g.: Ammon=it m oder Ammonshorn n versteinerte Schnecke, Widderhörnern ähnlich, erinnernd an den Widderkopf des Juppiter Ammon (dessen Heiligtum in der Oase Siwah in der libyschen Wüste war); =iak n ein (zunächst in der Nähe jenes Heiligtums gefundenes) Salz, dessen Lösung den Salmiak oder Salmiakgeist ergibt, aus sal ammoniacus „Ammons Salz“.
Amnestie F, g. s. Mnemonik.
Amor F, lt. m „Liebe“, Liebesgott; =etten pl. Dem. kleine Liebesgötter.
amorph F, g. s. Morphium.
amortisieren F, lt. s. mor-
Ampel L, lt. s. pher-
ampeln D, ndd., ampern, hessisch empern Hände und Füße eifrig bewegen, wie Kinder thun, wenn sie etwas haben wollen, daher eifrig nach etwas trachten.
Ampfer m sauer schmeckende Pflanze, daher Sauer=ampfer; D Süßer Ampfer Pflanze Wiesenstorchschnabel.
Amphibie F, g. s. bi-
amputieren F, lt. s. put-
Amsel f ahd. amsala; ndd. Meerle aus lt. merula.
Amt, =en, =ieren, =mann: Amt n mhd. ambet (Gottes) Dienst, Beruf; cf. mndd. ambacht oder ambt zünftiges Handwerk, Handwerkszunft, ambtmann Handwerker; =mann ursprünglich wohl Diener; =en oder mit Fremdenendung =ieren das Amt verwalten; Be=amt=er m für Be=amt=et=er part zu einem beamten = mit einem Amt betrauen. - Ammann assim. aus Amt=mann, in der Schweiz höchste obrigkeitliche Person einer Gemeinde. - Anm. Wie got. and-bahti zeigt, ist Amt eigentlich ein Kompositum, dessen Grundbedeutung aber dunkel ist.
Amulett F, lt. (ar.) n lt. -létum, Schutzmittel zum Umhängen, zu ar. amala tragen.
amüsieren F, fz. amuser unterhalten, belustigen zu muser sich mit Nebendingen aufhalten zu provenzal. mus Maul, museau, zu lt. morsus Gebiss (v. mordeo beiße, cf. Schmerz).
an: Dazu ähn=lich ahd. ana-gilîch „an=gleich“ d.h. nahe an gleich, nahezu gleich. - D ane = an=hin, dahin, vorwärts (cf. ab).
Anabaptist F, g. s. Baptist.
Anagramm F, g. s. graph-
Analog=ie, =ou F, g. s. g. leg-
Analyse F, g. s. solv-
Anämie F, g. s. Rheometer.
Anarchie F, g. s. arch-
Anathema F, g. s. the-
Anatom, =ie F, g. s. tom-
anberaumen s. =raumen.
Anciennetät F, fz. s. ant-
and D s. ahnden.
Andacht s. denken.
Andän D ndd. s. Tau 1).
Andauche f überdeckter Wasserabzugsgraben, md. früher âdûche (ob zu aquae-ductus also eigentlich Wasser(abzugs)=leitung; n wäre dann nasaler Einschub).
ander urspr. ein Komparativ, idg. „ein weiterer ein“ = der eine oder andre von zweien, dann allgem.