Provinz Posen
Einleitung
Flagge
Wappen
Das Wappen der Provinz Posen führt im silbernen Schild den preußischen Adler. Diesem ist ein roter, mit goldener Laubkrone gekrönter Schild mit einem goldgekrönten und -bewehrten silbernen Adler auf die Brust gelegt. Der wachsende Adler des Brustschildes findet sich wieder auf dem gekrönten Spangenhelm mit rot-silberner Decke. Das Schildbild wiederholt sich in der Provinz-Standarte, die ein Ritter mit roten und weißen Helmfedern hält.
Landesfarben
Allgemeine Information
Dei preußische Provinz Posen liegt im östlichen Deutschen Reich und grenzt im Norden an die Provinzen Pommern und Westpreußen, im Westen und Süd-Westen an die Provinzen Brandenburg und Niederschlesien, im Süden an Oberschlesien und im Osten an Polen.
Politische Einteilung
1793 - 1807:
Als Provinz Südpreußen wurde das Gebiet bezeichnet, das 1793 nach der zweiten polnischen Teilung an Preußen kam. Es wurde der Kammer zu Posen zugeteilt.
vor 1919:
Die Provinz Posen war 1914 in zwei Regierungsbezirke und 42 Kreise unterteilt:
Regierungsbezirk Posen (28 Kreise), (siehe auch Kammer zu Posen für die Zeit 1793 - 1807)
Adelnau, Birnbaum, Bomst, Fraustadt, Gostingen (Gostyn), Grätz, Jarotschin, Kempen, Koschmin, Kosten, Krotoschin, Lissa, Meseritz, Neutomischel, Obernik, Ostrowo, Pleschen, Posen-Stadt, Posen-Ost und Posen-West, Rawitsch, Samter, Schildberg, Schmiegel, Schrimm, Schroda, Schwerin (Warthe), Wreschen
Regierungsbezirk Bromberg (14 Kreise) , (siehe auch Kammer zu Bromberg für die Zeit 1772 - 1807)
Bromberg-Stadt, Bromberg-Land, Filehne, Gnesen, Hohensalza, Kolmar, Mogilno, Scharnikau (Czarnikau), Schubin, Strelno, Wirsitz, Witkowo, Wongrowitz, Znin
ab 1920:
Durch den Versailler Vertrag wurde die Provinz Posen im Januar 1920 aufgelöst. Der größte Teil musste ohne Volksabstimmung an das neugeschaffene Polen abgetreten werden, mit folgenden Ausnahmen:
- Teile der Kreise Kolmar, Scharnikau (Czarnikau) und Filehne blieben beim Deutschen Reich und gehörten ab 1922 zur neuen preußischen Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen, die am 01. Oktober 1938 aufgelöst wurde. Die ehemaligen Kreisgebiete kamen dann zur Provinz Pommern.
- Die Kreise Schwerin (Warthe), Meseritz und Teile des Kreises Bomst blieben ebenfalls beim Deutschen Reich und gehörten ab 1922 auch zur preußischen Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen. In 1938 kamen die Kreise dann zur Provinz Brandenburg, der Kreis Bomst wurde dem Brandenburger Kreis Züllichau-Schwiebus zugeordnet.
- Der Kreis Fraustadt verblieb ebenfalls beim Deutschen Reich und gehörte ab 1922 zur preußischen Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen. 1938 kam der Kreis dann zur Provinz Schlesien (Niederschlesien).
ab 1939:
Nach der Auteilung Polens im Oktober 1939 wurde aus den 1920 an Polen abgetretenen Gebieten der Reichsgau Posen (ab 1940 umbenannt in Reichsgau Wartheland) gebildet. Die auf Grund des Versailler Vertrages in 1920 im Deutschen Reich verbliebenen Gebiete (siehe oben) kamen nicht zurück sondern verblieben in den Provinzen Pommern, Brandenburg und Schlesien. Im Osten kamen umfangreiche Gebiete von Polen an den Reichsgau, die vor 1919 nicht zum Deutschen Reich gehörten.
- Teile der bis 1920 zur Provinz Schlesien gehörenden Kreise Groß Wartenberg, Guhrau, Militsch und Namslau wurden an Polen abgetreten und kamen in 1939 zu den Kreisen Ostrowo und Kempen.
- Die Kreise Wirsitz, Bromberg-Stadt und Bromberg-Land kamen 1939 zum Reichsgau Danzig-Westpreußen
- Von dem 1939 hinzugekommenen polnischen Gebiet wurden die Kreise Hermannsbad, Leslau-Stadt, Leslau-Land, Waldrode, Konin, Warthbrücken, Kutno, Lentschütz, Turek, Kalisch-Stadt, Kalisch-Land, Schieratz, Welungen, Lask, Litzmannstadt-Stadt und Litzmannstadt-Land gebildet.
Das Wartheland wird in drei Regierungsbezirke mit 44 Kreisen unterteilt:
Regierungsbezirk Hohensalza
Altburgund (früher: Schubin), Dietfurt (früher: Znin), Eichenbrück (früher: Wongrowitz), Gnesen-Stadt, Gnesen Land, Hermannsbad, Hohensalza Stadt, Hohensalza Land, Konin, Kutno, Leslau-Stadt, Leslau-Land, Mogilno, Waldrode, Warthbrücken
Regierungsbezirk Kalisch / Litzmannstadt
Kalisch-Stadt, Kalisch-Land, Kempen, Lask, Lentschütz, Litzmannstadt-Stadt, Litzmannstadt-Land, Ostrowo, Schieratz, Turek, Welungen
Regierungsbezirk Posen
Birnbaum, Gostingen (Gostyn), Grätz, Jarotschin, Kolmar, Kosten, Krotoschin, Lissa, Obernik, Posen-Stadt, Posen-Land, Rawitsch, Samter, Scharnikau (Czarnikau), Schrimm, Schroda, Wollstein (früher: Bomst), Wreschen
ab 1945:
Nach dem zweiten Weltkrieg kam das Gebiet des Reichsgaues Wartheland an Polen, die Gebiete der preußischen Provinz Posen, die auf Grund des Versailler Vertrages 1920 beim Deutschen Reich verblieben, wurde unter polnische Verwaltung gestellt. In 1990 wurden die unter polnischer Verwaltung stehenden Gebiete von der Bundesrepublik Deutschland als völkerrechtlich zu Polen gehörig anerkannt.
Amtsblätter:
Unter den Regierungsamtlichen Blättern sind zu nennen
- Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Bromberg, Bromberg : Dittmann, 1815-1919
- Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Posen, Posen, 1816-1918, (1939-1945).
In der Bibliothek des Bundesverwaltungsgerichts (früher Berlin, jetzt wohl
Bonn) sind alle Amtsblätter komplett gesammelt, bei allerdings beschränktem
Zugang.
Diese Amtsblätter werden von der Berliner Staatsbibliothek (stabikat) gesammelt und gefilmt. Filme können ausgeliehen und auch gekauft werden.
http://altedrucke.staatsbibliothek-berlin.de/de/sammlungen/amtsblaetter.html
http://stabikat.de/DB=1/REL?PPN=476997569
- Amtsblatt der Königlichen Preußischen Regierung zu Bromberg;
Körperschaft: Bromberg <Regierungsbezirk>; Erschienen: Bromberg : Dittmann, 1815-1919; Anmerkung: Mikrofiche-Ausg.: Berlin : Staatsbibliothek zu Berlin; Mikrofilm-Ausg.: Berlin; Vorg.: Bydgoszcz: Dziennik tygodniowy; Hauptsacht. 1815 - 1816: Amts-Blatt der Königlichen Brombergischen Regierung. - 1919: Amtsblatt der Preußischen Regierung zu Bromberg. - Parallelsacht. 1817 - 1876: Dziennik urz¸edowy Królewsko Pruskiéj Regencyi w Bydgoszczy. - Hauptsacht. d. Mikrofiche-Ausg.: Amtsblatt der Regierung zu Bromberg; Enthält: Ungezählte Beil.: Öffentlicher Anzeiger; ZDB-ID: 10312201; Signatur: HA 7 Gt 581-MF; Standort: Unter den Linden - Lesesaal; Masterfiche. - 2.Ex.im Magazin unter d. Sign.: 50 PF 40; Bestandsluecken: [N=1818,1-2;1870,14;1906,1]; Ausleihstatus: Benutzung nur im Lesesaal;
- Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Posen;
Unterreihe: Öffentlicher Anzeiger; Körperschaft: Posen <Regierungsbezirk>; Erschienen: Posen, 1816-1918; Ersch.-verlauf: 1816 - 1918 nachgewiesen; Anmerkung: Mikrofiche-Ausg.: Berlin : Staatsbibliothek zu Berlin; Mikrofilm-Ausg.: Berlin : Parallelsacht. 1820 - 1876,40: Dziennik urz¸edowy Królewskiey Regencyi w Poznaniu. - sachl. Benennung 1820 - 1876,40: Publiczny donosiciel. - Hauptsacht. d. Mikrofiche-Ausg.: Amtsblatt der Regierung zu Posen; 1816 - 1876,40 Text dt. u. poln; ZDB-ID: 10941290; Signatur: HA 7 Gt 579-MF; Standort: Unter den Linden - Lesesaal; Bestand: 1816; 1817,1-25; 1818 - 1836,26; 1837 - 1870; 1872 - 1876; 1885 - 1890; 1895 - 1896; 1898 - 1902; 1904 - 1905; 1907 - 1909; 1911; 1914; 1918; Masterfiche. - 2.Ex. im Magazin; Bestandsluecken: [N=1872,1-3u.9u.21u.44u.47;1873,1-3;1874,1-3;1875,2-3]; Ausleihstatus: Benutzung nur im Lesesaal; Signatur: 50 PR 25; Öff.Anz. Standort: Unter den Linden Bestand: 1816; 1817,1-25; 1818 - 1836,26; 1837 - 1870; 1872 - 1876; 1885 - 1890; 1895 - 1896; 1898 - 1902; 1904 - 1905; 1907 - 1909; 1911; 1914; 1918 Sicherheitsfilm Bestandsluecken: [N=1872,1-3u.9u.21u.44u.47; 1873,1-3; 1874,1-3; 1875,2-3] Ausleihstatus: keine Benutzung moeglich
- Repertorium der Amtsblätter des Königl. Regierung zu Posen vom Jahre 1816 bis incl. 1840 / von G. M. Kletke;
Verfasser: G. M. Kletke; Erschienen: Rawicz., 1841; Signatur: 4" Gu 4900; Standort: Bestand erfragen/Kriegsverlust moeglich; Ausleihstatus: Benutzung nur im Lesesaal
- Der Georg-Olms-Verlag bietet Fich-Ausgaben der Amtsblätter zum Kauf an.
- Darüber hinaus gab es Amtliche Kreisblätter, die meist als Zeitungs-Beilagen (ab etwa 1835) erschienen.
Einige Beispiele aus den Allensteiner Kreisblättern der Jahre 1845-1869:
1.Verordnungen, Erlasse, Bekanntmachungen Betreffen die Gemeinden, mit Auswirkungen auf die Einwohner, z.B. Steuerrollen, Militairmusterungen, statistische Erhebungen, Verhalten im Falle von Seuchen, feuerpolizeiliche Angelegenheiten, Verkündung oder Absagung von Märkten und Jahrmärkten, Gemeinde-Beiträge zu Chaussebauten, Kreis-Armenbeiträge, kirchliche und schulische Angelegenheiten, Militair-Pferdeankauf (Remonten), Erhebung von Steuern durch die Gemeinden, namentlich genannte Jagdscheininhaber, Tagesordnungen zu Kreistagssitzungen, Konkurseröffnungen, Ausschreibungen für Arbeiten an öffentlichen Gebäuden wie z.B. Schulneubauten, Änderungen der Gemeindebezirke, Einvernehmlichkeitsersuchen bei Nutzungsänderungen (Mühlen-, Fabrikbesitzer, etc.), Polizeiverordnungen, Marktordnungen, Feuerversicherungen, Fundsachen
2.Steckbriefe Überwiegend mit regionalem Bezug, hier Allenstein und angrenzende Kreise, selten von überregionaler Bedeutung (wenn, dann Kapitalverbrechen, 48er Revolutionäre etc,), beinhalten Personenbeschreibung, nicht immer mit Geburtsort/Jahr, evtl. letzter Aufenthaltsort, körperliche Merkmale, Bekleidung, Grund der Fahndung, ausstellende Behörde. In der Mehrzahl enthalten die Steckbriefe folgende Verbrechen : Entspringen, entweichen, entlaufen, ("heimlich" oder "ohne Veranlassung"), Diebstahl, Einbruch, Pferdediebstähle, Vagabondiren und Betteln, Verstoß von behördlichen Auflagen durch Ueberläufer und Ausländer, Zeugensuche, Abschiebungen, Ausbruch aus Gefängnissen oder Zuchthaus (hier:Wartenburg).
3.Spendenaufrufe Regional: z. B. Einäscherung von weiten Teilen eines Dorfes oder einer Stadt. Überregional: Überschwemmungen z.B. im Odergebiet, Spendenaufrufe zum Kirchenbau (betr. überwiegend ev. Kirchen)
4.Seuchen Menschen: Krankheiten wie Weicheselzopf, Cholera, andere epidemische Krankheiten,Verhaltenshinweise, Anzeigenpflicht, Impfpläne, Tiere: Schweinepest, Druse, Tollwut, Sperrbezirke, Maßnahmen
5.Auktionen Privat:Gebäude und Landversteigerungen ( Insolvenzen) Staatlich:Termine für Holzverkauf direkt ab Forst, Zwangsversteigerungen
6.Personalentscheidungen Ernennung von Schöffen, Schulzen, Förstern, Schiedsmänner u.a. Personen des öffentlichen Lebens, Wahlmänner-Listen
7.Landwirtschaft (Private und Staatliche) Anregungen zur Ertragsverbesserung z. B. Flachs, Kartoffelfäule, Marktpreise für landwirtschaftliche Erzeugnisse, Meliorationsangelegenheiten, Versteigerungen und Verpachtungen von Wiesen und Wasserflächen, Hilfe bei Mißernten
8.Öffentliche Wege Chausseebauten, Instandsetzung von Gemeindewegen, Pflanzung von Straßenbäumen
9.Eisenbahn Hinweise auf Arbeitsplätze, Landvermessung, Tauziehen um die Trassenführung
10.Hinweise zu Wahlen zum Ständetage oder anderen Parlamenten und Gremien, Wahlmännerlisten
11.Private und gewerbliche Anzeigen Verkauf von Land, Häusern und Höfen, Werbung für div. Produkte von regionalen und überregionalen Anbietern,
12.Post und Telegraphenwesen Einrichtung von Briefkästen, Posttarife, Dampfschiffverbindungen - Fahrpläne nach Schweden, Dänemark, Norwegen
13.Ausländer, Überläufer, geduldete Personen Hinweise auf Verordnungen und Gesetzte, Verfolgung von Landstreichern (Vagabonden) Abschiebepraxis
Aus der vorgenannten Aufzählung wird ersichtlich, daß die Kreisblätter eine wichtige Quelle sein können, insbesondere weil sie einen geografisch definierten Raum und deren Einwohner betreffen.
Literatur:
Bevölkerung
Die Zahl der Bewohner war (1895) 1,828,195 Seelen, darunter (1890) 542,013 Evangelische, 1,164,067 Katholiken, 44,346 Juden. Die Evangelischen waren vorwiegend in den nördlichen und westlichen Grenzkreisen, am wenigsten zahlreich in den Kreisen der oberen Warthe. Nach der Sprache gab es (1890) 697,265 Deutsche und 1,047,409 Polen. Über 80 Proz. war die polnische Bevölkerung in den Kreisen Wreschen, Jarotschin, Schroda, Posen-West, Schmiegel, Kosten, Gostyn, Koschmin, Pleschen, Adelnau, Schildberg, Kempen, Znin und Witkowo; unter 20 Proz. in den Kreisen Meseritz, Schwerin a.W., Kolmar i.P. und Bromberg-Stadt. Die größeren Städte hatten vorwiegend eine deutsche Bevölkerung.
Gerichtsbezirke
Das höchste Gericht für die Provinz Posen war das Oberlandesgericht in Posen (Poznan).
Die niedrigeren Gerichte waren:
- Landgericht Bromberg mit 7 Amtsgerichten: Bromberg, Exin, Inowrazlaw, Krone, Labischin, Schubin, Strelno.
- Landgericht Gnesen mit 5 Amtsgerichten: Gnesen, Mogilno, Tremessen, Wongrowitz, Wreschen.
- Landgericht Lissa mit 8 Amtsgerichten: Bojanowo, Fraustadt, Gostyn, Jutroschin, Kosten, Lissa, Rawitsch, Schmiegel.
- Landgericht Meseritz mit 9 Amtsgerichten: Bentschen, Birnbaum, Graetz, Meseritz, Neutomischel, Schwerin, Tirschtiegel, Unruhstadt, Wollstein.
- Landgericht Ostrowo mit 8 Amtsgerichten: Adelnau, Jarotschin, Kempen, Koschmin, Krotoschin, Ostrowo, Pleschen, Schildberg.
- Landgericht Posen mit 9 Amtsgerichten: Obornik, Pinne, Posen, Pudewitz, Rogasen, Samter, Schrimm, Schroda, Wronke.
- Landgericht Schneidemühl mit 13 Amtsgerichten: Czarnikau, Deutsch-Krone, Filehne, Jastrow, Kolmar, Lobsens, Margonin, Märkisch-Friedland, Nakel, Schloppe, Schneidemühl, Schönlanke, Wirsitz.
Zur Rechtspflege wurden bei den Landgerichten Schwurgerichte (3 Richter und 12 Geschworene) und bei den Amtsgerichten Schöffengerichte (1 Amtsrichter und 2 Schöffen) gebildet.
Verkehrswege
Neben Wasserstrassen und einer Menge von Chausseen gibt es ein grosse Anzahl Bahnstrecken für den Verkehr innerhalb der Provinz und nach aussen. Um 1910 gab es folgenden Bahnstrecken:
- Die Ostbahn von Kreuz über Bromberg nach Thorn mit den Zweigbahnen Landsberg-Schwerin-Meseritz, Bromberg-Fordon-Culmsee, Bromberg-Znin, Nakel-Gnesen, Nakel-Konitz und den Kleinbahnen Weißenhöhe-Lobsens-Witoslaw und Bromberg-Crone an der Brahe.
- Die Thorn-Posener Bahn mit den Zweigstrecken Hohensalza-Bromberg, Hohensalza-Kruschwitz, Hohensalza-Rogasen, Mogilno-Strelno und der Kleinbahn Gnesen-Witkowo-Powidz.
- Die Öls-Gnesener Bahn mit der Zweigstrecke Posen-Stalkowo und der Kleinbahn Militsch-Sulmirschütz.
- Die Posen-Belgarder Bahn über Schneidemühl.
- Die Posen-Stargarder Bahn mit den Zweigstrecken Rokietnica-Birnbaum und Kreuz-Rogasen.
- Die Märkisch-Posener Bahn mit den Zweigstrecken nach Reppen-Meseritz-Birnbaum, Bentschen-Meseritz, Bentschen-Wollstein-Lissa, Bentschen-Rotenburg und den Kleinbahnstrecken nach Grätz, Neustadt und Neutomischel.
- Die oberschlesische Bahn mit den Zweigstrecken Czempin-Schrimm, Lissa-Glogau und Bajanowo-Guhrau.
- Die Posen-Kreuzburger Bahn über Jarotschin und Kempen nach Schlesien mit den Zweigstrecken Jarotschin-Lissa, Ostrowo-Lissa, und Ostrowo-Stalmierzyce.
- Die Bahn von Öls über Kempen zur polnischen Grenze (Wilhelmsbrück).
Schulwesen
Für die Schulbildung gab es in der Provinz zahlreiche Volks- und Mittelschulen, höhere Mädchenschulen und höhere Unterrichtsanstalten. Für die Lehrerbildung gab es Lehrer- und Lehrerinnenseminare und Präparandenanstalten. Taubstumme und Blinde wurden in besonderen Anstalten unterrichtet.
Um 1910 gab es die folgenden Lehranstalten:
- 1 Hochschule in Posen
- 17 Gymnasien in: Bromberg, Nakel, Schneidemühl, Hohensalza, Wongrowitz, Gnesen, Posen (3, von denen eines auch Realschulklassen hatte), Rogasen, Meseritz, Fraustadt, Rawitsch, Lissa, Schrimm, Krotoschin und Ostrowo.
- 1 Realgymnasium in Bromberg
- 2 Progymnasien in Tremessen und Kempen
- 3 Taubstummenanstalten in: Posen, Bromberg und Schneidemühl
- 1 Blindenanstalt in Bromberg
- 9 Präparandenanstalten in: Czarnikau, Lobsens, Rogasen, Lissa, Meseritz, Bromberg, Wollstein, Schneidemühl und Schönlanke
- 7 Lehrerseminare in: Bromberg, Exin, Schneidemühl, Paradies, Koschmin und Rawitsch (2)
- 3 Lehrerinnenseminare in: Posen und Bromberg (2)
Geschichte
Ein Teil von Grosspolen kam unter König Friedrich II von Preußen in 1772 bei der ersten polnischen Teilung als Netze-District an Preußen. Bei der zweiten polnischen Teilung in 1793 wurde der Rest von Grosspolen von König Friedrich Wilhelm II von Preußen übernommen und mit ,der Provinz Südpreußen vereinigt, das in die Departements Posen, Kalisch und Warschau unterteilt wurde (1793/1795-1807).
Nach der preussischen Niederlage durch Napoleon Bonaparte, wurde Posen mit dem Grossherzogtum Warschau vereinigt (1807-1815). Das Archiv Südpreußens wurde von Berlin nach Warschau überführt. Als mit der Macht Napoleons auch das Grossherzogtum Warschau fiel, erhielt Preußen die Provinz Posen zurück (1815-1919). Die Provinz Posen war in die Regierungsbezirke Posen und Bromberg unterteilt. Die Hauptstadt der Provinz war Posen (Poznan). Die südpreußischen Departements Kalisch und Warschau gingen an Rußland als Kongress-Polen.
Nach dem Ersten Weltkrieg kam Posen an das neu gebildete Polen. Deutschland besetzte die Provinz Posen im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) und nannte sie Warthegau. In 1945 kam Posen zurück an Polen, und die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben.
Genealogische und historische Gesellschaften
Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Familienforscher e.V. (AGoFF)
Forschungsstelle Posen
Wolf-Dietrich Wildegans
Rumpenheimer Str. 6
63265 Mühlheim
Webseite der Forschungsstelle Posen
Forschungsaufträge werden nicht übernommen, sondern nur Auskünfte (an AGoFF-Mitglieder kostenlos, an Nichtmitglieder je nach Aufwand) erteilt.
Genealogische und historische Quellen
Archive und Bibliotheken
Beschreibung
http://www.dhi.waw.pl/bulletin8/bd8_21.htm
Zerstörte oder Beschädigte Archive
Die UNESCO hat 1996 ein Verzeichnis aufgestellt über Verluste in Bibiotheken und Archiven.
Dieses Verzeichnis hat die Staatsarchive (StA) in Polen aufgelistet, in denen die geschätzten Verluste (=destr.= vernichtet oder =dam. = beschädigt) angegeben sind.
StA Posen,Poznan Akta miasta Wielichowa, 75-100% destr.
StA Posen,Amtsgerichte, 25-74% destr.
StA Posen,Arbeiter und Soldatenrat, Posen, 75-100% destr.
StA Posen,Bezirksausschuß, Posen, 25-74% destr.
StA Posen,Duche de Varsovie, 75-100% destr.
StA Posen,Dyrekcja Robot Publicznych Poznan, 75-100% destr.
StA Posen,Dyrekcja Skarbu Departamentu Bydgoszcz, 75-100% destr.
StA Posen,Ewangelicki Komisarz Departamentowy, 75-100% destr.
StA Posen,Generaldirektorium Berlin, 75-100% destr.
StA Posen,Generalkommission für die Provinz Westpreussen und Posen, 25-74% destr.
StA Posen,Generallandschaftdirektion Posen, 75-100% destr.
StA Posen,Inspekcje budowlane, 25-74% destr.
StA Posen,Intendentura Domen i Lasow Panstwowych, 75-100% destr.
StA Posen,Kgl.Liquidations-Kommission Bromberg, 75-100% destr.
StA Posen,Kgl.Preussische Finanzdirektion,Bromberg, 75-100% destr.
StA Posen,Kgl.Regierung in Posen, 25-74% destr.
StA Posen,Klosterakten, Posen, 25-74% destr.
StA Posen,Komisarz Policji Departamentu Bydgoskiego, 75-100% destr.
StA Bromberg,Kriegs und Domainen-Kammer Bromberg, 75-100% destr.
StA Posen,Kriegs und Domainen-Kammer Posen, 75-100% destr.
StA Posen,Ksiegi grodzkie i ziemskie, 1-24% destr.
StA Posen,Ksiegi stanu cywilnego - Ks. Warszawskie, 75-100% destr.
StA Posen,Kuratorium Okregu Szkolnego Poznan, 75-100% destr.
StA Posen,Kuratorium Okregu Szkolnego Torun, 75-100% destr.
StA Posen,Landeshauptmann, Posen, 25-74% destr.
StA Posen,Loza "Zum Tempel der Eintracht" Posen, 75-100% destr.
StA Posen,Ministerstwo b. Dzielnicy Pruskiej, 75-100% destr.
StA Posen,Oberlandesgericht Posen, 25-74% destr.
StA Posen,Oberpräsident der Provinz Posen, 25-74% destr.
StA Posen,Polizei-Präsidium, Posen, 25-74% destr.
StA Posen,Prefektura Departamentu Poznanskiego, 75-100% destr.
StA Posen,Prefektura Departementu Bydgoskiego, 75-100% destr.
StA Posen,Provinzial Steuerdirektion Posen, 75-100% destr.
StA Posen,Rada Departamentu w Bydgoszczy, 75-100% destr.
StA Posen,Starostwa powiatowe (Landratsamt), 25-74% destr.
StA Posen,Strz Ludowa w Poznaniu, 75-100% destr.
StA Posen,V. Armeekorps, Posen, 75-100% destr.
StA Posen,Westpreussische Landvogtei-Hof Gerichte, 75-100% destr.
StA Posen,Zachodia Straz Obywatelska, 75-100% destr.
StA Posen,Zarzad Archiwum Panstwowego, 75-100% destr.
StA Posen,Zentralgefängniss zu Wronke,75-100% destr.
Siehe: UNESCO Dokumentation
Filme der Mormonen in Salt Lake City, Utah
Aus der Filmsammlung der Mormonen in Salt Lake City ,Utah:
Die Sammlung von Mikrofilmen in Salt Lake City ist mittlerweile eine bekannte Stätte, wo der Familienkundler manche Hilfe erhalten kann. Im folgenden erscheint das Ortsregister der Provinz Posen in der Filmsammlung. Zu beachten sind einige Schwierigkeiten beim Auffinden der Filme bei Umlauten. Man findet, daß bei Umlauten oft das Fallenlassen der Umlaute zum Erfolg führt, also statt -ö- ein -o- und nicht -oe-. Konigsberg statt Koenigsberg. In der Mehrzahl der Filme handelt es sich um Kirchenbuchverfilmungen.
Ortsliste-Provinz Posen: Click HIER prpos
Näheres hier: [2]
Search for matching places. ....... Place |.......| Part of (optional)|Germany|oder preusssen.
Am besten den gesuchten Ortsnamen von der Ortsliste einkopieren, nicht eintippen.Die richtige Schreibweise ist wichtig.
Bei allgemeiner Suche auch Preussen oder Posen statt Ortsname eintippen.
http://www.mormonen.de/forschungsstellen.pdf
Click Posen
Siehe auch [3]
Deutsche Staatsbibliothek in Berlin
http://staatsbibliothek-berlin.de/deutsch/kataloge/
Martin Opitz Bibliothek
Berliner Platz 5
44623 Herne
Telefon: (02323) 16 2805
Telefax: (02323) 16 2609
Webseite der Bibliothek
Grundbücher
Die Lagerorte der Akten von den Land- und Amtsgerichten ist unbekannt. Von besonderem Interesse sind die Grund- und Hypotheken Akten, über die es bis heute keine Veröffentlichungen gibt. Staatliche Akten verblieben zum Teil in Polen und sind zum Teil in Berliner Archiven.
Zusätzlich zu den Grund- und Hypotheken Akten, die bei den Gerichten (Amtsgerichte) aufbewahrt wurden, gibt es eine wichtige und praktisch unbekannte Quelle: Generalkommission für Westpreußen und Posen zu Bromberg mit Unterlagen im Staatsarchiv Bromberg (Archiwum Panstwowe w Bydgoszcz), die 116.118 Bände für die Jahre 1812-1920 beinhalten. Diese Behörde bearbeitete seit 1818 die Eigentumsverleihung (Austuung oder Ablösung) der Grundstücke an die Erbpächter, die bis etwa 1850 abgeschlossen wurde.
Militär
In grösseren Städten lag eine bedeutende Anzahl von Soldaten verschiedener Truppengattungen. Die Mannschaften des Regierungsbezirkes Bromberg gehörten zum 2. Armeekorps mit Generalkommando in Stettin, die des Regierungsbezirkes Posen gehörten zum 5. Armeekorps mit Generalkommando in Posen. Posen und Bromberg waren die bedeutendsten Garnisonen. Die anderen Garnisonsstädte waren: Gnesen, Hohensalza, Schneidemühl, Fraustadt, Lissa, Rawitsch, Krotoschin, Ostrowo, Wreschen und Schrimm.
Bibliographie
Genealogische Werke
- Deutsches Geschlechterbuch: Posener Bände = 62, 78, 116 und 140. Verlag C.A. Starke, Limburg/Lahn.
Historische Werke
- Meyer, Dr. Christian: Geschichte des Landes Posen.
484 Seiten, Verlag Joseph Jolowicz, Posen 1881
[Nachdruck: 1979 Ackerstaff & Kuballe in Osnabrück; Nachdruck: 2000 Verlag f. Kunstreproduktionen, Neustadt/Aisch, ISBN 3-89557-140-7]
Weitere Literatur
- Niekammer's Güter-Adressbücher: Güter-Adressbuch für die Provinz Posen. Stettin 1907, 1913
- Niekammer's Güter-Adressbücher: Güter-Adressbuch für die Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen, Leipzig 1922
- Handbuch des Grundbesitz im Deutschen Reiche, I. Das Kgr.Preußen, Lieferung 7: Provinz Posen: Berlin 1881, 1884, 1891, 1899, 1902
- Bussenius/Hubatsch: Urkunden und Akten zur Geschichte der preussischen Verwaltung in Südpreußen und Neuostpreußen. 1793-1806. Frankfurt a.M./Bonn 1961
- Bussenius: Die preußische Verwaltung in Süd- und Neuostpreußen 1793 - 1806 [= Studien zur Geschichte Preußens Bd. 6]. Quelle & Meyer, Heidelberg 1960
- Heike, Otto: Die Provinz Südpreußen - preußische Aufbau- und Verwaltungsarbeit im Warthe- und Weichselgebiet 1793 - 1806. Herder-Institut, Marburg 1953
- Jackowski, T. v: Der Bauernbesitz in der Provinz Posen im XIX. Jahrhundert; Diss, Leipzig, 1913
- Prümers, Dr. Rodgero: Das Jahr 1793. Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte der Organisation Südpreußens [= Sonderveröffentlichung der Historischen Gesellschaft für die Provinz Posen]. Posen 1895
- Bliss, Winfried: Die Plankammer der Regierung Bromberg. Spezialinventar 1772 bis 1912. Köln, Wien 1978
- Rogall, Joachim: Die Deutschen im Posener Land und in Mittelpolen. Langen Müller, München 1993
- Rogall, Joachim: Die Geistlichkeit der evangelisch-unierten Kirche in der Provinz Posen 1871-1914 und ihr Verhältnis zur preussischen Polenpolitik. Herder-Institut, Marburg 1990
- Rauschnig, Hermann: Die Abwanderung der Deutschen aus Westpreußen und Posen nach dem Ersten Weltkrieg. Hobbing, Berlin 1988
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Genealogische Mailinglisten bieten nicht nur Kontakt zu Familienforschern im gleichen Forschungsgebiet, sondern auch schnelle und kompetente Hilfe bei Anfragen an Archive und Standesämter. Viele Mitglieder helfen auch gern bei Übersetzungen oder bieten Unterstützung vor Ort.
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