Taube (Hof)
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Übersicht
Anschrift: Dörnter Weg 19 Alte Anschrift: Hollage Nr. 23 Heutiger Eigentümer: Josef Bockholt Heutige Nutzung: Hof Namensformen: Thaube, Tabe in der Roveride Namensursprung: siehe Taube_(Familienname) Weitere Hofnamen: Roveride, in der Roverey, Bockholt Erste Erwähnung: 1600 Früherer Hofstatus: Markkötter Koordinaten N/O: 52.34595, 7.96430
Entwicklungsgeschichte
Einleitung
Der Markkötter Taube wird in der genealogischen und historischen Literatur zu Hollage, Wallenhorst oder Osnabrück kaum erwähnt. In den Wallenhorster Familienkarten findet sich unter dem Namen Taube der Hinweis "siehe Dauwe" und vermutlich von einer anderen Person ergänzt "sind nicht identisch. Taube -> Markkötterei in Fiestel sind Nachkommen der Tabita in der Rowerie. Dauwen=Nachkommen des David in Brockhusen."[1] Aufgrund der Namensbedeutung (siehe Taube (Familienname) und Dauwe (Familienname) hat der ursprüngliche Ersteller der Familienkarten möglicherweise daran gedacht, dass zwischen den beiden Höfen eine Verbindung bestehen könnte. Und in der Tat ist es z.B. 1792 vorgekommen, dass ein Taube einmal eine Dauwesche heiratete, allerdings kann dies nicht der Ursprung dieser potenziellen Verknüpfung sein.
Der in den Familienkarten genannte Hinweis auf die Tabita in der Rowerie erschliesst sich z.B. dadurch, dass im Kopfschatzregister des Jahres 1601 ein Markkötter Johan in der Ride nunc Tabe erwähnt wird oder dass im Kopfschatzregister 1649 ein Tabe in der Roveride cum uxor erwähnt wird. Die Bezeichnung Tabe taucht erst ab etwa 1601 in Verbindung mit einem Hof in der Rowerie auf, denn im Viehschatzregister 1600 wird in Hollage noch ein Johan Roveride genannt. Aber auch nach 1601 und 1649 tauchen die Namen der Hofbesitzer noch unter den Namen in der Roverey, Roveride oder Roverie auf.
Frühe Neuzeit
Reformation und Glaubensspaltung
Die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg
Das Viehschatzregister aus dem Jahre 1600 nennt für Johan Roveride einen Betrag von 7 Schilling.[2]
Im Jahre 1601 bewirtschaftete Johan in der Ride nunc Tabe mit seiner Frau Regina den Hof und bewohnt ihn mit de alden med grethen.[3]
Abfindung der Schweden 1649
In der Zeit nach dem Westfälischen Frieden war die Stadt Osnabrück kein schöner Anblick und mit über 5 Mio. Talern hoch verschuldet. Das Fürstbistum Osnabrück war von der schwedischen Königin an Gustav Gustavson geschenkt worden. Für dessen Abtretung an Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg sollte Gustavson 80.000 Taler erhalten, die in vier jährlichen Terminen gezahlt werden musste. Da Gustavson erst nach der vollständigen Schuldbegleichung abziehen musste, erbot sich die Osnabrücker Regierung daher 85.000 Taler sofort zu zahlen, wenn er sofort abzöge. Bischof Franz Wilhelm hielt im Oktober 1649 einen Landtag unter der Hohen Linde beim Kloster Oesede ab, wo beschlossen wurde, dass jede über 12 Jahre alte Person des Fürstentums einen doppelten Kopfschatz zu entrichten hatte. Dies betraf nicht nur Domprobst, Mönche, Nonnen, Pfarrer, sondern natürlich auch Bauern und Hüsselte, selbst Arme und Obdachlose wurden in dem Dekret vom 10.Oktober 1649 nicht verschont. Nachdem Gustavson seine Abfindung erhalten hatte, verließen die Schweden das Bistum am 30.11.1650.
Die Bewohner des Hofes Tabe in der Roveride mussten folgende Zahlungen entrichten:[4]
* Tabe in der Roveride cum uxor: 11 Schilling * die moder: 4 Schilling * Ein Hüsselte: pauper
Schatzregister 1651
In der Designatio Der Vogdey Wahlenhorst deren Feuerstät=, Erbschatz und suplement Geldern de Anno 1651 werden die vom Hof Steffen in der Roverey zu zahlenden Abgaben wie folgt festgelegt (Blatt 70):[5]
* Feuerstättenschatz 2 Taler * Erbschatz: 1 Taler 6 Schilling 7 Groschen * Satisfaction: 4 Taler.
Die Volkszählung 1652
Schatzregister 1653-54
Im Schatz- und Kontributionsregister ist für das Jahr 1653 verzeichnet, dass Steffen Roveride im
- Januar 1653 2 Schilling, 7,5 Groschen zahlt,
- von Februar bis Mai je 5 Schilling 3 Groschen,
- von Juni bis Oktober zahlt Steffen Roverie je 1 Schilling 4 Groschen,
- im November und Dezember je 7 Schilling und 10,5 Groschen (Blätter 56, 63).[5]
Für 1654 sind Zahlungen in Höhe von je 5 Schilling, 3 Groschen von Januar bis April verzeichnet, im Mai und Juni dann je 3 Schilling 11 Groschen.[5]
Aufklärung
Moderne
20. Jahrhundert
Gebäude und Bewohner
Haupthaus
Viehstand
Hofinhaber
Die folgende Liste orientiert sich an den Heiratsdaten bzw. Sterbedaten der Coloni, wobei eine Jahresangabe mit der Bezeichnung „um“ jeweils eine Schätzung wiedergibt! Vor der Einführung der Kirchenbuchgrenze wird das Jahr aufgeführt, in dem der Hofinhaber genannt wurde (gt.). Eingeheiratete Hofbewirtschafter sind jeweils mit Kommentaren versehen.
- gt. 1600[2]: Johan Roveride
- gt. 1601[3]: Johan in der Ride nunc Tabe
- gt. 1651[5]: Steffen in der Roverey (gt. 1653[5]: Steffen Roveride, Steffen Roverie)
Ahnengalerie
Wenn nichts weiter vermerkt ist, so sind die Personen in ihren Heimatorten geboren (*) und in ihren eingeheirateten Gemeinden verstorben (+), in der Regel zu Hause. Sie sind in der katholischen St. Alexander Kirche in Wallenhorst getauft (~) und getraut (OO) und auf dem Friedhof in Wallenhorst begraben ([]) worden. Gibt es nur ein Geburtsjahr, so wurde es aus dem Sterbealter errechnet. Eine Jahresangabe mit der Bezeichnung „um“ gibt jeweils eine Schätzung wieder! Die Familiennamen sind ab der "Kirchenburchgrenze" in der zuletzt üblichen Form geschrieben. Die Zeichen */~ und +/[] können beide oder auch nur ein Datum nennen.
Quellen
- ↑ Alexander Familienkarten St-T F001-18, Blatt 40 Digitalisat bei Matricula
- ↑ 2,0 2,1 Niedersächsiches Landsarchiv Osnabrück (1600-11): Viehschatzregister (ohne Viehbestand) des Amts Iburg 1600, 1610, 1611, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 17, Blatt 31, als Digitalisat, Seite 33 bei Arcinsys.
- ↑ 3,0 3,1 Arbeitskreis Familienforschung Osnabrück e.V. (Hrsg.): Osnabrücker Familienforschung 100: Archiv zu Osnabrück Acta betreffend: Conscription eines Kopfschatzes von allen Personen über 12 Jahre. Amt Iburg 1601. Quelle: NLA OS Rep 100 Abschnitt 89 Nr. 3, Transcript: Irmtraud Tiemann., Georgsmarienhütte, Lamkemeyer Druck, 2021, S. 105
- ↑ Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1649): Veranschlagung eines außerordentlichen Kopfschatzes zur Abfindung der Schweden, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 44, Blatt 132 als Digitalisat S. 134 bei Arcinsys
- ↑ 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst, 1628 - 1653, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88, Nr. 27, als Digitalisat bei Arcinsys Referenzfehler: Ungültiges
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