Schlesisches Namenbuch/080

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Schlesisches Namenbuch
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  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)


Belege: Blahut der beme hat kauft den hof an der ekke in der bemischen gasse 1353 Glatz; Wenczlaw vom Zaharcz der beme 1355 Glatz; Jacob (Jokil) Bemischman 1378/81 Glatz; Jesco Beme 1369/73 Liegnitz; Hensil beme der smit uf dem Sande, 14. Jahrh. Breslau; Wachna Beme, Sohn: Habel 1397 Glatz. Aber: Heinricus advocatus (Vogt) iunior de Plawe (Plauen) dictus Bohemus et Heinricus frater eius dictus Ruzo!


Bohr (Grünberg [17])

Nur in Grünberg und Umgegend, sodaß der Ortsname Bohrau (dreimal im Kr. Freystadt) gemeint sein dürfte; entsprechend Sorau: alt So(h)r. Vgl. Hannos Boroer 1411 Schönborn/Sagan (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 303). Der Familienname Bo(h)risch (Sagan [9]) kann hierzu gehören wie Glogisch zu Glogau, doch ebensogut als Kurz- od. Koseform zum slaw. Taufname Borislaw (Miklosich, F., Die Bildung d. slaw. Pers.-Name (Wiener Denkschr. 10, 1860), Nr. 16): schon 1203 im Kr. Trebnitz: Martin Borisch.


Bor(r)mann (Görlitz [27] Liegnitz [11] Bunzlau [8] Hirschberg [9] Oppeln [5] Beuthen [00], Glatz [00]!). Born(e)mann (Hirschberg [4] Görlitz [2] Bunzlau [2]), selten Porrmann (Schweidnitz [8]).

Nach der Lage der Wohnstätte: am Brunnen (by dem borne); hin und wieder mag auch ein Ortsname beteiligt sein wie Borne Kr. Neumarkt oder Borna (mehrfach in Sachsen). Angleichung von n an m wie bei Ha(n)mann und Hey(n)mann. - Belege: dem snarmecher, der do syczcet by dem borne alzo man keygan deme goltberge vert 1348 Liegnitz; Hannus by dem borne 1368/69 Liegnitz; Joh. bey dem b. 1389 Breslau; Nitsche by dem b. 1397 Liegnitz; Cristan von dem burn, ca. 1315 Görlitz; Nickil von dem burne 1360 Breslau (de borne 1367 ebd.: Burnman 1383 Breslau; Alex Bornman 1431 Görlitz; Tomas Borneman 1532 Liegnitz; Nicolaus Borman 1380 Breslau, Michil Borman 1413 Liegnitz; Niclas Borman 1504 Görlitz; Niclas Porreman 1453 Liegnitz = N. Petirwicz alias P. 1451 ebd. Zum P. vgl. Schonpornn 1562 = Schönborn b./Reichenberg. Vgl. auch Caspar Roder ... von Born ausz Meyssen 1581 Görlitz.


Brandt (Liegnitz [20] Görlitz [11] Sagan [6] Grünberg [6] Oppeln [7] Beuthen [14]) selten Brand.

Herkunftsname: aus Dorf Brand 1) Kr. Rothenburg, 2) Kr. Sagan, 3) Kr. Habelschwerdt, bzw. Brande Kr. Falkenberg. Ableitung von Hildebrand (so Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 51) kommt nicht in Betracht, da dieser Taufname in Schlesien ungebräuchlich und Brandt seit alters nur als Familienname begegnet! - Belege: Hanmus Brand 1413 Liegnitz; auch in Grafschaft Glatz als Familienname im 15. Jahrh. Wynandus dictus Brant 1310 Breslau.


Bres(s)ler (Beuthen [6] Brieg [3] Liegnitz [2]), Bressel (Grünberg [1]).

Der Breslauer, gebildet von der mundartl. Form Bressl (heute Brassl), während Breslauer junge (jüdische) Bildung ist. Belegt schon in Alt-Breslau (vgl. ausführlich Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 96). Zu vergleichen sind Gloger, Steiner, Zwicker! - Belege: Hans Teichman Breszler 1508/09 Görlitz; Antonius T. Breszler 1510/11 ebd.; Matis Breszlaw 1490/93 Görlitz.


Brieger (Liegnitz [4] Grünberg [5] Neustadt [3] Ratibor [5]), -t (Liegnitz).

Aus Brieg, der Hauptstadt des ehemaligen Fürstentums B. - Belege: Heinrich vom Brige der melczer 1369 = Heinke Briger der m. 1370 Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 97); Nitsche Briger 1372 Liegnitz; Joh. B. 1407 Neisse.


Büchner (Görlitz [45]).

Wie der häufige schlesische Ortsname Buchwald zeugt auch der Familienname Büchner, belegt seit dem 14. Jahrh., von buchenbestandenen Gegenden (vgl. Birkner, Eichner, Lindner, Weidner usw.). Ortsnamen wie Buchenau (Hessen), Buchen (Baden) kommen hier nicht in Frage. - Belege: Nicolaus pictor qui dicitur Buchner 1345 Liegnitz (Blutbuch (Liegnitz) 9); Mathis buchener 1365 Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 70), Nitsche büchener 1372/88 Liegnitz; Petir buchener 1382 Liegnitz; Hannus Buchener 1422 Görlitz.


Buchwald (Görlitz [8] Liegnitz [6] Bunzlau [8] Schweidnitz [10] Öls [10] Ratibor Oppeln [9] Beuthen [9] Neusalz [3]).

In ganz Nieder- und Mittelschlesien häufiger Ortsname. Auch zwei Buchwalde in der