Freudenstadt
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Baden-Württemberg > Regierungsbezirk Karlsruhe > Landkreis Freudenstadt > Freudenstadt
Einleitung
Allgemeine Information
Die Stadt Freudenstadt war Amtssitz des gleichnamigen Oberamts. Bei der Kreisreform 1938 wurde daraus der Landkreis Freudenstadt . Bei der Gemeindereform 1973 wurden einige bis dahin selbständige Gemeinden zu Freudenstadt eingemeindet.
Politische Einteilung
Zur Stadt gehör(t)en folgende Teilorte und Wohnplätze :
- Christophstal
- Glashütte
- Kniebis der Ort war dreigeteilt, die anderen Teile gehörten bis 1974 zu Baiersbronn bzw. zu Bad Rippoldsau-Schapach
- Längenhardt
- Leimsiederei
- Ziegelhütte
Die folgenden bis dahin selbständige Gemeinden wurden im Zuge der Gemeindereform 1973 mit den Wohnplätzen zu Freudenstadt eingemeindet :
- Dietersweiler bis 1975 selbständige Gemeinde
- Lauterbad
- Lautermühle
- Grüntal bis 1972 selbständige Gemeinde
- Frutenhof
- Igelsberg bis 1971 selbständige Gemeinde
- Sägmühle
- Stutztal
- Obermusbach bis 1975 selbständige Gemeinde
- Untermusbach bis 1975 selbständige Gemeinde
- Wittlensweiler bis 1975 selbständige Gemeinde
- Ziegelhütte
- Zwieselsberg bis 1926 Teilort von Reinerzau
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Die kirchlichen Verhältnisse der evangelischen Einwohner der Stadt :
- Dietersweiler mit den Wohnplätzen Filial von Glatten
- Freudenstadt eigene Pfarrei mit den Wohnplätzen als Filialen
- Grüntal (Württ.) eigene Pfarrei
- Igelsberg mit den Wohnplätzen Filial von Klosterreichenbach
- Obermusbach Filial von Grüntal (Württ.)
- Untermusbach Filial von Grüntal (Württ.)
- Wittlensweiler Filial von Grüntal (Württ.)
- Ziegelhütte Filial von Freudenstadt
- Zwieselsberg Filial von Reinerzau
Die Grundsteinlegung der Stadtkirche erfolgte am 02.05.1601 als Winkelhakenkirche in einer Ecke des geplanten Schloßplatzes.
Diese Bauweise einer Winkelkirche gibt es nur zweimal in Deutschland. Die andere steht in Ruhla, Thüringen und ist die St. Concordia- Kirche, erbaut 1660/61.
Katholische Kirchen
Die kirchlichen Verhältnisse der katholischen Einwohner der Stadt :
- Dietersweiler bis ca. 1860 Filial von Heiligenbronn dann von Freudenstadt
- Freudenstadt bis ca. 1860 Filial von Heiligenbronn dann eigene Pfarrei
- Grüntal Filial von Freudenstadt
- Igelsberg Filial von Freudenstadt
- Obermusbach Filial von Freudenstadt
- Untermusbach Filial von Heiligenbronn
- Wittlensweiler Filial von Freudenstadt
- Zwieselsberg Filial von Freudenstadt
Ausserdem gehörten die folgenden Orte zur katholischen Pfarrei Freudenstadt :
Die katholischen Einwohner der folgenden Orte waren bis ca.1860 zu Heiligenbronn und dann zu Freudenstadt eingepfarrt :
Die Pfarrgemeinde Christi Verklärung wurde 1859 gegründet und ist auch für das gesamte Umland zuständig.
Die Taborkirche ist ein Neubau von 1931.
Das Dekanat Freudenstadt gehört zum Bistum Rottenburg/Stuttgart.
Geschichte
Gründung der Stadt Freudenstadt
Am 22. März 1599 wurde in Gegenwart und unter symbolischer Mitwirkung von Herzog Friedrich I. von Württemberg mit dem abstecken der Stadt begonnen. Es ist also kein althergebrachter Wohn- und Siedlungsplatz, sondern eine künstliche Schöpfung des prunkliebenden Herzogs. Einen schon lange gehegten Plan, in der Mitte seines Herzogtums eine Stadt zu gründen, konnte er nun endlich umsetzten. In der Nähe der silberhaltigen Kupfererzbergwerke im Christophstal war die neue Wohnstatt ideal, zumal mit einsetzen der Gegenreformation in der Steiermark, Kärnten und Krein, viele protestantischen Auswanderer eine neue Arbeitsstelle und Wohnung suchten.
Das Zusammentreffen religiöser Interessen und wirtschaftlicher Betätigungsmöglichkeiten verdankt Freudenstadt seine Entstehung.
Als dann 1599 die ersten Exulanten, hauptsächlich aus Kärnten eintrafen, fanden sie aber keine fertige Stadt vor. Es war noch Wildnis und Urwald und sie mussten zuerst noch die Wälder roden und die notwendige Infrastruktur schaffen. Lediglich eine Fernstrasse führte an der neuen Stadt vorbei, welche von Stuttgart über der Amtsstadt Dornstetten kommend, über die Passhöhe Kniebis und weiter bis nach Strassburg ging.
Der herzogliche Baumeister der Renaissance Heinrich Schickhardt, geb. am 05.02.1558 in Herrenberg, gestorben am 14.01.1635 in Stuttgart, bekam den Auftrag einen Plan zu entwerfen.
Dieser sah einen viereckige Platz vor und dieser wurde von mehreren geschachtelten Vierecken mit Reihenhäusern umgeben, ähnlich wie ein Mühlebrett. Herzog Friedrich gab seinem Meister den Befehl, auf dem Quadratischen Platz „mitten auf dem Markt“ ein Schloss zu bauen. Dieses geplante Schloss sollte größer (110 x 110m) als das Stuttgarter Schloss (90 x 90m) sein. Doch es wurde nie gebaut, den Herzog Friedrich ist im Jahr 1608 verstorben.
Dieser heutige größte Marktplatz Deutschlands (222 x 220 x 218 x 214m) verdankt seine Größe dem geplanten Schlossbau.
Die protestantischen Glaubensflüchtlinge wollten so schnell wie möglich eine Kirche.
Die Grundsteinlegung der Kirche erfolgte schon am 02. 05.1601 als Winkelhakenkirche mit Hauptschiff und Nebenschiff auf einem Eck am großen Platz und ist ebenso wie die Arkaden, welche um den Platz herumlaufen, auf das Schloss ausgerichtet. Da aber der Bau von Wohnhäusern für die Bewohner wichtiger war, wurde erst 1603 an der Kirche weitergebaut.
Gegründet wurde die Stadt unter dem Namen "Friedrichstadt", doch die Ansiedlung blühte rasch auf, weshalb die Stadt am 06. Mai 1601 den Namen Freudenstadt erhielt.
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
- Evangelische Kirchengemeinde Freudenstadt
- Taufbücher ab 1603
- Ehebücher ab 1603
- Totenbücher ab 1613
Diese Kirchenbücher können als Mikrofilm im Landeskirchlichen Archiv in Stuttgart-Möhringen eingesehen werden. Übersicht bei der Adresse : http://www.archiv.elk-wue.de
- Katholische Kirchengemeinde Freudenstadt
- Taufbücher ab 1860
- Ehebücher ab 1860
- Totenbücher ab 1860
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
- Frey, Günther E.: Ortssippenbuch der Stadt Freudenstadt, 1600-1820
- Weintraud, W. : Erbhuldigungen in Freudenstadt Anno 1678.- in: Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde. - Bd. 15 (1976/78), S. 401 f
- Haller, J[osef] : Die ev. Geistlichen Freudenstadts von der Gründung der Stadt bis zur Gegenwart. Freudenstadt: Ev. Kirchengemeinde 1938. 77 S.
- Rommel, Dr. Hans (+): genealogischer Nachlass "Kartei Rommel" im Stadtarchiv Freudenstadt; alphabetisch geordnete Sammlung über Bersonen aus Freudenstadt und Umgebung, z. T. mit Ahnenlisten
- Hauth, Hartmut: Sippenbuch der Trautwein [auch Treitwein, Treutwein u.ä.] aus Schiltach. Schiltach 2009. Standort: Landeskirchliche Zentralbibliothek Stuttgart-Möhringen NGB 205
Historische Bibliografie
- Wüst, Wolfgang: Sind Städte planbar? Die Suche nach dem mittelalterlichen Zentrum in Nördlingen und vergleichbaren Städten Süddeutschlands (Nördlingen, Freudenstadt, Erlangen, Landshut, Freising, Nürnberg, Augsburg, Freiburg im Breisgau, Bamberg, Würzburg), in: Verein Rieser Kulturtage (Hrsg.): Rieser Kulturtage, Dokumentation, Band XVIII/2010; Nördlingen 2012, S. 115-146
Anmerkungen
Verwendete Quellen:
Paulus: Beschreibung des Oberamts Freudenstadt, Stuttgart, 1858, Verlag Karl Aue
Reprint Horst Bissinger Verlag Magstadt ISBN_3_7644_0037_4
Beschreibung der einzelnen württembergischen Oberämter, herausgegeben vom Kgl. statistisch-topographischen Bureau. 1.Auflage 1824-1885. Beim Verlag Horst Bissinger in Magstadt sind von diesen Bänden 1961 – 1980 Reprints erschienen.
Hof und Staatshandbuch des Königreichs Württemberg 1886/87 Herausgegeben von dem Königlichen Statistischen Landesamt. Kohlhammer Verlag Stuttgart 1887
Dr. M. Duncker: Verzeichnis der württembergischen Kirchenbücher, 2.Aufl. 1938. Ein Nachdruck mit Ergänzungen (Inhaltsverzeichnis, Kirchenbuchverluste in der Zeit 1939-1945, zeitweilige Zugehörigkeit einer Pfarrei zu einer Nachbarpfarrei) war im Varia-Verlag erschienen.
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Weitere Webseiten
- Artikel Freudenstadt. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- Artikel Grüntal-Frutenhof. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- Artikel Igelsberg. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- www.obermusbach.de
- Hausgeschichten
- Dorfgeschichten
- Lagerbücher, Editionen, usw.
- www.kniebis.de
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>FREADTJN48FL</gov>