Löbenicht (Königsberg): Unterschied zwischen den Versionen
X4444 (Diskussion • Beiträge) (Der Seiteninhalt wurde durch einen anderen Text ersetzt: „{{subst:Ort}}“) |
X4444 (Diskussion • Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
<!-- Bitte die Überschriften der Vorlage drinlassen, ggf. ausklammern --> | <!-- Bitte die Überschriften der Vorlage drinlassen, ggf. ausklammern --> | ||
<!-- bzw. durch Entfernen der Klammern Überschriften hinzunehmen. --> | <!-- bzw. durch Entfernen der Klammern Überschriften hinzunehmen. --> | ||
Zeile 16: | Zeile 8: | ||
<!-- wenn es mehrere Orte gleichen Namens gibt --> | <!-- wenn es mehrere Orte gleichen Namens gibt --> | ||
<!-- Diese 3 Zeilen können dann gelöscht werden --> | <!-- Diese 3 Zeilen können dann gelöscht werden --> | ||
'''Hierarchie''' | '''Hierarchie''' | ||
[[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[ | [[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[Deutsches Reich]] > [[Ostpreußen]] > [[Regierungsbezirk Königsberg]] > [[Stadtkreis Königsberg]] > {{PAGENAME}} | ||
<!-- | <!-- | ||
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" style="float:right; empty-cells:show; margin-left:1em; margin-bottom:0.5em;" | {| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" style="float:right; empty-cells:show; margin-left:1em; margin-bottom:0.5em;" | ||
Zeile 26: | Zeile 17: | ||
|} | |} | ||
--> | --> | ||
[[Bild: Königsberg1809.jpg|thumb|500px|Königsberg 1809]] | |||
[[Bild:ProvinzOstpreußen1910-Königsberg.jpg|thumb|500px|Provinz Ostpreußen 1910]] | |||
== Einleitung == | == Einleitung == | ||
<!-- | <!-- | ||
Zeile 36: | Zeile 28: | ||
=== Allgemeine Information === | === Allgemeine Information === | ||
<!-- Hier: Beschreibung der Stadt/Gemeinde, Größe, Bevölkerung usw.) --> | <!-- Hier: Beschreibung der Stadt/Gemeinde, Größe, Bevölkerung usw.) --> | ||
Der Löbenicht oder auch '''Löbnicht''' war neben der [[Altstadt (Königsberg in Preußen)|Altstadt]] und dem [[Kneiphof (Königsberg)|Kneiphof]] einer der drei ursprünglichen Siedlungskerne der Stadt [[Königsberg in Preußen|Königsberg]], östlich der Altstadt gelegen. Zu ihm gehörten '''1785''' der '''Anger des Steegen''', ein Besitztum, das auf den prußischen Häuptling [[Skomand]] zurückgeht, und an Vorstädten der [[Roßgarten (Königsberg)|Roßgarten]], die [[Neue Sorge (Königsberg)|Neue Sorge]], der [[Sackheim (Königsberg)|Sackheim]] und die [[Burgfreiheit (Königsberg)|Burgfreiheit]]. | |||
==Name== | |||
Der Name ist [[Prußen|prußisch]] von '''"loba"''': Tal, Vertiefung abzuleiten. | |||
Es ist nicht auszuschließen, dass der Löbenicht mit dem ehemaligen '''Fischerdorf Lipnick''' identisch ist, auf dessen Grund das Nonnenkloster '''Löbenhospital''' errichtet wurde. In dem Falle wäre die Ableitung von '''"lipe, leipo"''': Linde. | |||
Hier soll ein Fluss [[Lebo (Fluss)|Lebo]] geflossen sein (vermutlich der [[Katzbach (Fluss)|Katzbach]]), welcher den Schlossteich vor seiner Dämmung mit dem [[Pregel (Fluss)|Pregel]] verbunden hatte. | |||
== Politische Einteilung == | == Politische Einteilung == | ||
Zeile 48: | Zeile 48: | ||
== Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit == | == Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit == | ||
*Wahrzeichen der kleinteilig bebauten Teilstadt war die Löbenichtsche Kirche auf dem Berge. Diese Pfarrkirche war dem Hl. Johannes und der Hl. Barbara gewidmet. | |||
*Das Löbenhospital war ein Nonnenkloster und wurde 1333 errichtet. Das Hospital entstand durch ein Gelübde des Dusener von Arfberg, welches von Kniprode erfüllt wurde. Es war der Heiligen Jungfrau und dem Hl. Benedikt gewidmet. | |||
*Etwa um 1517 legten "Graue Mönche" ein Kloster an, sie wurden aber durch die Reformation vertrieben, ehe es fertiggestellt werden konnte. Diese Gegend hieß '''"Münchhof"'''. | |||
Im Jahr '''1785''' werden folgende Kirchen aufgezählt: | |||
*"Löbenichtsche Pfarrkirche", | |||
*"Königliche Hospitalkirche", | |||
*"Königlich lutherische Schloßkirche", | |||
*"deutschreformierte Parochialkirche", | |||
*"polnisch-reformierte Kirche", | |||
*"Sackheimsche Kirche", | |||
*"lithauische lutherische Kirche", | |||
*"Kirche im königlichen Waisenhaus", | |||
*"Römisch Katholische Kirche", | |||
*"alt Roßgärtsche Kirche", | |||
*"französisch-reformierte Kirche", | |||
*"Tragheimsche Kirche", | |||
*"Kirche im Spinnhaus", | |||
*"Kirche des Collegii Fridericiani" | |||
*die der französisch-reformierten Gemeinde gehörige "Garnisonkirche", welche an das Regiment v. Stutterheim vermietet war. | |||
'''1820''' zählen zum Löbenicht: | |||
*"Königliche Hospitalkirche", | |||
*"Burgkirche", welche aus der deutschreformierten Parochialkirche hervorgegangen war, | |||
*"polnische Burgkirche", | |||
*"Sackheimsche Kirche", | |||
*"römisch-katholische Kirche St. Joh. Baptist", | |||
*"Altroßgärtsche Kirche", | |||
*"französische Kirche" | |||
*"Kirche Collegii Fridericiani" | |||
=== Evangelische Kirchen === | === Evangelische Kirchen === | ||
=== Katholische Kirchen === | === Katholische Kirchen === | ||
Zeile 53: | Zeile 84: | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
<!-- Hier: geschichtlicher Abriss --> | <!-- Hier: geschichtlicher Abriss --> | ||
Die genaue Entstehung des Löbenicht ist nicht bekannt, jedoch bestand er sicher im Jahre '''1300''', als ihm der Komtur Berthold Brühan das erste Privilegium gab. Der Stadtteil entstand durch zunächst vereinzelte Neubauten jenseits des Katzbaches und jenseits der Stadtmauern und hieß Neustadt. '''1414''' wurde etliche Löbenichter Häuser von aufgebrachten Altstädtern abgerissen, angeblich, weil sie zu nahe an der Stadtmauer gestanden hätten. Sie wurden zu einer Strafe von 500 Mark verdammt. Das '''Löbenichter Stadtwappen''' wurde von zwei braunen Engeln gehalten und enthält in einem grauen Feld zwei senkrechte Sterne, je einer über und unter einer brauen vergoldeten Krone. | |||
Neben der Altstadt und dem Kneiphof war der Löbenicht eine eigenständige Stadt, die vor allem von Handwerksbetrieben geprägt wurde. Aus dieser '''Dreistadt''' wurde '''1701''' die Stadt Königsberg gebildet. Der Löbenicht wuchs immer enger mit der Altstadt zusammen und bildete städtebaulich deren östliche Fortsetzung. Die Einwohner der drei alten Stadtteile waren von Naturaleinquartierungen befreit und viele Häuser hatten besondere Privilegien wie feste Steuern und die Erlaubnis zum Bierbrauen. Zwischen '''1721''' und '''1803''' gab es allein im Löbenicht 86 Mälzenbräuhäuser. In diesen Stadtteilen befanden sich auch die '''Zunftstuben''' der Großbürger. Zum Löbenicht gehörten die '''Freiheiten Anger und Steegen''', mit der der [[Die Sudauer|Sudauerfürst]] Skomand belehnt worden war. Weiter östlich schlossen sich der Altrossgarten und Sackheim an. | |||
<!-- == Genealogische und historische Gesellschaften == --> | <!-- == Genealogische und historische Gesellschaften == --> | ||
<!-- === Genealogische Gesellschaften === --> | <!-- === Genealogische Gesellschaften === --> | ||
Zeile 101: | Zeile 135: | ||
==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis== | ==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis== | ||
<gov>object_164045</gov> | |||
[[Kategorie:Ort | [[Kategorie:Provinz Ostpreußen]] | ||
[[Kategorie:Ort im | [[Kategorie:Ort in Ostpreußen]] | ||
[[Kategorie: | [[Kategorie:Stadtteil von Königsberg in Preußen]] | ||
[[Kategorie:Ort im Kreis Königsberg in Preußen]] | |||
[[Kategorie:Königsberg in Preußen]] |
Version vom 9. November 2010, 14:21 Uhr
Hierarchie
Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Stadtkreis Königsberg > Löbenicht (Königsberg)
Einleitung
Allgemeine Information
Der Löbenicht oder auch Löbnicht war neben der Altstadt und dem Kneiphof einer der drei ursprünglichen Siedlungskerne der Stadt Königsberg, östlich der Altstadt gelegen. Zu ihm gehörten 1785 der Anger des Steegen, ein Besitztum, das auf den prußischen Häuptling Skomand zurückgeht, und an Vorstädten der Roßgarten, die Neue Sorge, der Sackheim und die Burgfreiheit.
Name
Der Name ist prußisch von "loba": Tal, Vertiefung abzuleiten.
Es ist nicht auszuschließen, dass der Löbenicht mit dem ehemaligen Fischerdorf Lipnick identisch ist, auf dessen Grund das Nonnenkloster Löbenhospital errichtet wurde. In dem Falle wäre die Ableitung von "lipe, leipo": Linde.
Hier soll ein Fluss Lebo geflossen sein (vermutlich der Katzbach), welcher den Schlossteich vor seiner Dämmung mit dem Pregel verbunden hatte.
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
- Wahrzeichen der kleinteilig bebauten Teilstadt war die Löbenichtsche Kirche auf dem Berge. Diese Pfarrkirche war dem Hl. Johannes und der Hl. Barbara gewidmet.
- Das Löbenhospital war ein Nonnenkloster und wurde 1333 errichtet. Das Hospital entstand durch ein Gelübde des Dusener von Arfberg, welches von Kniprode erfüllt wurde. Es war der Heiligen Jungfrau und dem Hl. Benedikt gewidmet.
- Etwa um 1517 legten "Graue Mönche" ein Kloster an, sie wurden aber durch die Reformation vertrieben, ehe es fertiggestellt werden konnte. Diese Gegend hieß "Münchhof".
Im Jahr 1785 werden folgende Kirchen aufgezählt:
- "Löbenichtsche Pfarrkirche",
- "Königliche Hospitalkirche",
- "Königlich lutherische Schloßkirche",
- "deutschreformierte Parochialkirche",
- "polnisch-reformierte Kirche",
- "Sackheimsche Kirche",
- "lithauische lutherische Kirche",
- "Kirche im königlichen Waisenhaus",
- "Römisch Katholische Kirche",
- "alt Roßgärtsche Kirche",
- "französisch-reformierte Kirche",
- "Tragheimsche Kirche",
- "Kirche im Spinnhaus",
- "Kirche des Collegii Fridericiani"
- die der französisch-reformierten Gemeinde gehörige "Garnisonkirche", welche an das Regiment v. Stutterheim vermietet war.
1820 zählen zum Löbenicht:
- "Königliche Hospitalkirche",
- "Burgkirche", welche aus der deutschreformierten Parochialkirche hervorgegangen war,
- "polnische Burgkirche",
- "Sackheimsche Kirche",
- "römisch-katholische Kirche St. Joh. Baptist",
- "Altroßgärtsche Kirche",
- "französische Kirche"
- "Kirche Collegii Fridericiani"
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
Geschichte
Die genaue Entstehung des Löbenicht ist nicht bekannt, jedoch bestand er sicher im Jahre 1300, als ihm der Komtur Berthold Brühan das erste Privilegium gab. Der Stadtteil entstand durch zunächst vereinzelte Neubauten jenseits des Katzbaches und jenseits der Stadtmauern und hieß Neustadt. 1414 wurde etliche Löbenichter Häuser von aufgebrachten Altstädtern abgerissen, angeblich, weil sie zu nahe an der Stadtmauer gestanden hätten. Sie wurden zu einer Strafe von 500 Mark verdammt. Das Löbenichter Stadtwappen wurde von zwei braunen Engeln gehalten und enthält in einem grauen Feld zwei senkrechte Sterne, je einer über und unter einer brauen vergoldeten Krone.
Neben der Altstadt und dem Kneiphof war der Löbenicht eine eigenständige Stadt, die vor allem von Handwerksbetrieben geprägt wurde. Aus dieser Dreistadt wurde 1701 die Stadt Königsberg gebildet. Der Löbenicht wuchs immer enger mit der Altstadt zusammen und bildete städtebaulich deren östliche Fortsetzung. Die Einwohner der drei alten Stadtteile waren von Naturaleinquartierungen befreit und viele Häuser hatten besondere Privilegien wie feste Steuern und die Erlaubnis zum Bierbrauen. Zwischen 1721 und 1803 gab es allein im Löbenicht 86 Mälzenbräuhäuser. In diesen Stadtteilen befanden sich auch die Zunftstuben der Großbürger. Zum Löbenicht gehörten die Freiheiten Anger und Steegen, mit der der Sudauerfürst Skomand belehnt worden war. Weiter östlich schlossen sich der Altrossgarten und Sackheim an.
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Bibliografie
- Volltextsuche nach Ortsname in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
In der Digitalen Bibliothek
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>object_164045</gov>