Kraxtepellen: Unterschied zwischen den Versionen
Kaukas (Diskussion • Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Kaukas (Diskussion • Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 155: | Zeile 155: | ||
[[Kategorie:Ort im Regierungsbezirk Königsberg]] | [[Kategorie:Ort im Regierungsbezirk Königsberg]] | ||
[[Kategorie:Ort in Ostpreußen]] | [[Kategorie:Ort in Ostpreußen]] | ||
[[Kategorie:Fischhausen]] |
Version vom 7. Oktober 2010, 17:23 Uhr
Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Landkreis Fischhausen > Kraxtepellen
Einleitung
Kraxtepellen liegt an der Westküste des prußischen Stammesgebietes Samland. Der Ort wurde zusammen mit Palmnicken durch das einzige Bernsteinwerk der Welt berühmt.
Name
Der Name ist ein kurischer Schallname und bedeutet frei übersetzt "krachende Überschwemmung". Der alte Name Ampe bezieht sich auf Feuchtigkeit.
- lettisch "ampis" = Sumpf, Wiese
- "krakstet" = krachen
- nehrungs-kurisch "krākt" = krächzen, krähen, schreien
- prußisch "kraka" = der Nörgler
- lettisch "pele" = Überschwemmung im Frühjahr, vergleichbar mit dem Schaktarp.
- nehrungs-kurisch "pelat" = schimmeln
- "peldet" = schwimmen
- prußisch "pelte" = der Fließbach
Urkunkliche Erwähnungen:
- 1555 Ampe
- 1620 Kraxtepellen
- 1785 Kraxtepellen oder Kirschpellen
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
Geschichte
- Bernstein wurde bereits zur Römerzeit gefördert und über die Bernsteinroute bis Rom gehandelt.
- Am Rande des großen Erdtrichters zwischen Palmnicken und Kraxtepellen lag ein prußischer Burgwall, im Volksmund Schwedenschanze genannt, der von der vorrömischen Zeit (Latènezeit) bis zur Ankunft des Ordens als Wehranlage genutzt worden ist. Von drei Seiten durch Steilabhänge oder sumpfiges Gelände geschützt, bedurfte die Burg nur eines Stirnwalles mit Wehrgang, durch den ein Irrweg hineinführte. Vor dem Wall befand sich eine Holzpalisade; im Innern sind Grundrisse von Holzhäusern gefunden worden. Die aufschlußreichen Reste der Burg haben dem Bergwerk weichen müssen.
- Der Orden hatte sich das Bernsteinregal vorbehalten: Nur er durfte damit handeln, und das wurde dann auch eine der wichtigsten Quellen seines bis 1410 sprichwörtlichen Reichtums.
- Ab 1234 wurde der Ort vom Deutschen Orden eingenommen.
- Seit 1781 Versuche zu planmäßiger bergmännischer Gewinnung des Bernsteins, nachdem zuvor fast ausschließlich Gräberei und Netzfischerei betrieben worden war.
- Russische Truppen besetzen den Ort im Siebenjährigen Krieg von 1758 bis 1762.
- Ab 1827 begann die industrielle Förderung von Bernstein, mit der Folge, dass die Besiedlung sprunghaft zunahm und die Bebauung sich besonders in Richtung Kraxtepellen ausweitete.
- Am 20. Mai 1875 wurde von der Regierung die Erlaubnis zur Anlegung eines Bergwerks in Palmnicken erteilt.
- Im Januar 1913 begann der großangelegte Tagebau östlich Kraxtepellen.
- 1934 Förderung von etwa 600 t Rohbernstein.
- 1945 wurden noch 400 Tonnen des fossilen Harzes gewonnen. Ein großer Teil wurde zu Kolophonium verarbeitet, nur die besten Stücke gingen zur Schmuckverarbeitung in die Staatliche Manufaktur in Königsberg. Der Bernstein wird auch nach 1945 aus der Blauen Erde gewonnen.
Historische Gesellschaften
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Adressbücher
Bibliografie
- Volltextsuche nach Ortsname in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
In der Digitalen Bibliothek
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>KRALENJO94XV</gov>