Sierße Nr. 45: Unterschied zwischen den Versionen

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Diese Belehnung hat am 22.3.1578 statt gefunden. Weder 1566 noch 1569 war Lŭdeke behemen, der Hofbesitzer von Nr. ass. 45, der Senior der Familie. Die Braunschweiger Behmes, denen er laut Erbregister immer noch zinst, werden in diesem Fließdokument nicht mehr genannt. Heinrich zu Bortfelde ist in der Zwischenzeit verstorben. Sein Sohn, Olrych Bemen, ist am 21.11.1576 noch nicht volljährig und damit nicht lehnberechtigt. Christopher Kuhefuß, Voigt im Halbgericht Bettmar bestätigt am 2.9.1580, daß „De Olde Leudeke Behmen Seligen zu Sierßen Den 26ten May Ao p 80. Ist In Gott dem Hern Entschlaffen undt verstorben“<ref>Das Lehen der Familie Behme, Staatsarchiv Wolfenbüttel, Signatur: 27 Alt. Nr. 1188</ref>. Mindestens dieser Eintrag im Erbregister von „1566“ kann erst 1578 entstanden sein.
Diese Belehnung hat am 22.3.1578 statt gefunden. Weder 1566 noch 1569 war Lŭdeke behemen, der Hofbesitzer von Nr. ass. 45, der Senior der Familie. Die Braunschweiger Behmes, denen er laut Erbregister immer noch zinst, werden in diesem Fließdokument nicht mehr genannt. Heinrich zu Bortfelde ist in der Zwischenzeit verstorben. Sein Sohn, Olrych Bemen, ist am 21.11.1576 noch nicht volljährig und damit nicht lehnberechtigt.  
 
Am 17. Juni 1580 sinnen die Ältesten der Familie Behme nach Erneuerung des Lehens und geben als Grund das Abscheiden des 1578 belehnten Seniors, Lüddeke Behme, an.
 
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[33<ref>Das Lehen der Familie Behme, Staatsarchiv Wolfenbüttel, Signatur: 27 Alt. Nr. 1188, Blatt 33</ref>] „Anno Christi  1 5 8 0  des Donnertages na Vrbani wilcher was de 26 Dach Maij ÿs de olde Lŭdeke Bémenn tho Sÿerſsen ſeliglich in Chrÿſto entſlapenn vnd geſtorŭen“ [später hinzugefügt: „Lŭdeke Behmen der lezt verſtorbene des Vater Vlrich geheiſſen zŭ Sierße etwan gewonet“]
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Christopher Kuhefuß, Voigt im Halbgericht Bettmar bestätigt am 2.9.1580, dass
 
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|[36<ref>a.a.O., Blatt 36</ref>] „Ich Chriſtoffer Kŭhefŭß Voigt Im Halbengerichte Bekenne vndt betŭge Das De Olde Leŭdeke Behmen Seligen zŭ Sierßen Den 26ten Maÿ Ao p 80. Iſt In Gott Dem Hern Entſchlaffen vndt verſtorben etc“
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Mindestens dieser Eintrag im Erbregister von „1566“ kann erst 1578 entstanden sein.


==  Erbregister des Residenzamtes de 1566 ==
==  Erbregister des Residenzamtes de 1566 ==

Version vom 9. September 2010, 19:32 Uhr

Haupthof der Behmen
Brandversicherungsnummer Nr. ass. 45
heutige Adresse

Luddechen Behemen um 1500

Aus den folgenden Quellen kann geschlossen werden, daß um 1500 Luddechen Behemen diesen Hof bewirtschaftet hat. Er und seine Söhne wurden als "de Linewevere" bezeichnet.

Luddechen Behemen jun. 1539

Im ersten erhaltenen Lehnsbrief von 1539 wird Luddechen Behemen, Luddechens Sohn, genannt.

Ulrich Behemen um 1550

Von Luddechens Sohn Ulrich erfährt man nur im Lehnsbrief von 1569, denn im Lehnsbrief von 1539 lebte sein Vater noch und zur Zeit des Scheffelschatzregister von 1564 war er schon verstorben. Im Lehnsbrief von 1569 ist dann von "Ludicke, Ulrichs Sohne" die Rede, sodaß dieser Ulrich den Hof zuvor bewirtschaftet haben muß. Dies wird im Geburtsbrief eben dieses Ludeke Behmen, ausgestellt am 24.8.1576 durch Wilhelm Wackernhagen, Amtsmann auf Wolfenbüttel[1], bestätigt. Ulrich Behmen und Gese Elers aus Wahle, Tochter von Cortt Elers, sind die Eltern des:

Lŭdeke Behemen 1564

Das Scheffelschatzregister von 1564 weist den Sohn Ludeke als Hofwirt aus und gibt erstmals Auskunft über diesen Hof:

[137[2]]Lŭdeke Behemen hadt iij Huffe Landes
zinnſt Hannßen behemen zŭ Braŭnschweig
iiij schfl. roggenn
Jdem zinſt Heinrich Heidt
[gibt nicht] 1 H.
Jdem zinſt Heinrichen Behemen zŭ Bordtfelde
5 H.

Daraus ist zu ersehen, daß der Besitzer dieses Hofes immer einen Teil des Behme-Lehns pachtete. Besitzer von Nr. ass. 45 und das herzogliche Lehn sind nicht identisch. Der Hof selbst wechselt immer an den Senior der ihn bewirtschaftenden Familie.

Im Erbregister des Residenzamtes de 1566 wird der gleiche Lŭdeke Behemen als mit einem Meierhof Belehnter des Herzogs von Braunschweig Wolfenbüttel genannt.

Dieser Text liest hier:

„Lŭdeke behemen hat ein Meirhoff vonn / Mgh. zŭ lehens ſambt ſeiner / freŭndt Schafft mit ----- vj hoŭelandts. Des hat ehr ſelbſt ----- iij hoŭelandt.[3] Lŭdeke behemen ----- j Iv tel / Jacob/Heinrich bemen ----- j hoŭe / Hans bemen zŭ Waelde ----- j hoŭe / des braŭcht Egling ſŭnnenberg / zŭ Sigerſſe Iv morgn gibt Ime / vom Morgn ij Ht wenns drecht / Die bemen zŭ Betmer haben / ----- v halb ij hoŭe / braŭchen ſie ſelbſt / Noch haben die behemen ſemptlichn / ----- j ferendel land / Diſſe vj hoŭe gehŏren vor das / Vogting zŭ gerichte. Greſing ----- iiij palwiſche tŭt ----- iiij fŭd / Gibt ein Zehenthŭn.“[4]

Diese Belehnung hat am 22.3.1578 statt gefunden. Weder 1566 noch 1569 war Lŭdeke behemen, der Hofbesitzer von Nr. ass. 45, der Senior der Familie. Die Braunschweiger Behmes, denen er laut Erbregister immer noch zinst, werden in diesem Fließdokument nicht mehr genannt. Heinrich zu Bortfelde ist in der Zwischenzeit verstorben. Sein Sohn, Olrych Bemen, ist am 21.11.1576 noch nicht volljährig und damit nicht lehnberechtigt.

Am 17. Juni 1580 sinnen die Ältesten der Familie Behme nach Erneuerung des Lehens und geben als Grund das Abscheiden des 1578 belehnten Seniors, Lüddeke Behme, an.

[33[5]] „Anno Christi 1 5 8 0 des Donnertages na Vrbani wilcher was de 26 Dach Maij ÿs de olde Lŭdeke Bémenn tho Sÿerſsen ſeliglich in Chrÿſto entſlapenn vnd geſtorŭen“ [später hinzugefügt: „Lŭdeke Behmen der lezt verſtorbene des Vater Vlrich geheiſſen zŭ Sierße etwan gewonet“]

Christopher Kuhefuß, Voigt im Halbgericht Bettmar bestätigt am 2.9.1580, dass

[36[6]] „Ich Chriſtoffer Kŭhefŭß Voigt Im Halbengerichte Bekenne vndt betŭge Das De Olde Leŭdeke Behmen Seligen zŭ Sierßen Den 26ten Maÿ Ao p 80. Iſt In Gott Dem Hern Entſchlaffen vndt verſtorben etc“

Mindestens dieser Eintrag im Erbregister von „1566“ kann erst 1578 entstanden sein.

Erbregister des Residenzamtes de 1566

Das Erbregister ist ein problematisches Quellen Dokument, da es sich um eine fließende Urkunde[7] handelt. Die Datierungen 1566 oder 1569 sind nur bedingt richtig und müssen im Einzelfall mit Kirchenvisitationsprotokollen von 1542 oder anderen zeitnahen Urkunden und Akten verglichen werden. Der Eintrag zum Lŭdeke Behemen oben wird um 1578 enstanden sein, zu einem Zeitpunkt, als sein Namensvetter, Lŭdeke Behemen, noch nicht den Hof Nr. ass. 37, einen Teil des von Rutenberg Lehens, von seinem Vater, Cŭrdt Behemenn, übernommen hatte. Der Name eines alten mit Belehnten, „Heinrich Bemen“ ist durchgestrichen und durch „Jacob Bemen“ ersetzt worden. Es kann sich nur um einen Schreibfehler handeln, denn der Vater des Jacob hieß Hans und war in der Tat zumindest am 22.3.1578 verstorben.. Bleiben wir bei der Jahresangabe „1566“, so bewirtschaftet Ludeke Behemen einen Meierhof, der Teil des Bauernlehens des Braunschweig-Wolfenbütteler Herzogshauses an die Familie Behme ist. In dem Jahr war Ludeke kein Senior der Familie Behme. Das war Hans Behemen. Am 17.12.1569 war es Heinrich Behmen aus Lamme, Ludekens Sohn, der selbst am 28.12.1571 verstarb. Weder der Vater dieses Heinrich Behmen aus Lamme, noch sein Bruder, der auch Luddecke hieß und das Bauernlehn der Familie Behme als Senior vom mindestens 6.5.1572 bis zu seinem Tode in St. Leonhard am 257.1575, vermutlich an der Pest, führte, können den Meierhof inne gehabt haben. Dieser ging vom Vater auf den Sohn - was aber die Zinspflicht des Hofinhabers an seine Verwandten erklärt. Er war kein Senior der Familie, bewirtschaftete aber den Haupthof, führte also anteilig an die Verwandtschaft ab[8].

Landschatzregister 1619

Dieser Meierhof hat 1619[9] den Besitzer gewechselt und gehört nun Heinrich Behmen, der dem Herzog zinst.

Landesschatz- und Hufenschatz Register wurden aus unterschiedlichen Gründen angelegt. Der Grundherr wird daher nur im Hufenschatz Register genannt, während das Landesschatzregister lediglich die Steuerschuld für den Besitz festhält. Zeitlich unterscheiden sich beide Papiere wahrscheinlich. Das Landschatzregister ist am Bartholomäustag 1619 [10] entstanden, also dem 24. August. Es scheint das ältere Dokument zu sein, da einige Personen aus dem Hufenschatz nicht (mehr) im Landschatzregister geführt werden.

Im Hufenschatz Register ist der Grundherr für die von Heinrich Beemen bewirtschafteten 60 Morgen mit „Jllustrissimo“, also der Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel, angegeben. Heinrich Beemen/ Behemenn bewirtschaftet den Hof bis zu seinem Tode im Jahre 1629; Dem Jahr, in dem auch der Stammhof im Zuge des 30-jährigen Krieges abbrennt.

Lŭddeke Behmenn zŭe Wahle 1629

Lŭddeke Behmenn zŭe Wahle verkauft hier den Hof seines bereits verstorbenen Bruders Heinrich an die Frau des damals noch in Poppenburg als Amtmanntätigen Johannes Rotschröder. Es ist nicht bekannt, ob Heinrich vor oder beim Brand des Stammhofes gestorben ist.

Actŭm Vff gehaltenenn Voigedings Gerichte zŭe Sierße den 13tn Octobris Anno 1629.

[65[11]] “Lŭddeke Behmenn zŭe Wahle hat mit Consens Illmi etc. V:g:f: Vndt Herrenn Vndt ſeiner vogtinn agnaten ſeineß Brŭdernn Heinrichen Behmenn Sehl. Abgebrandtenn Hoff in Siersse nebenst 57 Morgenn Lehnlandeß Vndt allen anderenn zŭbehorŭng in Holtz Vndt Velde wiesen Vndt weidenn deß amptmans zu Poppenbŭrg Haŭſfraŭenn Johanneßenn Rotschroderß Haŭſ Fraŭwenn Annen Catrinen Brödersenn Vmb Vndt fŭr jj40 R Vff Vierzigk Jahr wiederverkäŭfflich Verkaŭfft. Lŭddeke Behmenn hat eß Verlaßenn Vndt Johanneß Rotschröder wegen ſeiner Haŭſ Fraŭwenn wieder empfangenn, Vndt ist dem gŭete friede gepottenn worden.”

Der Stammhof geht damit in den Besitz derer von Rotschröder über. Zu den Umständen des Rückkaufs durch die Familie Behme, der offensichtlich stattgefunden hat, ist aktuell nichts bekannt.

Hans Behmen 1630

Aus einer später hinzu gefügten Randbemerkung im Erbregister von 1569 wissen wir auch, daß „Dieser Hof ist in dem 30-jährigen Kriege abgebrannt und ist von Hanß Behme wieder bebauet. Weil der Hof wüste gewesen, haben die Rothschröderschen Erben die pertinenzien gehabt.“ Der 30-jährige Krieg endete 1648. 1663, bis einschließlich 1678, wohnten die den Hof bewirtschaftenden Behme noch nicht wieder in Sierße. Heinrich Beemen von 1619 war mit dem erwähnten Hans Behmen verwandt, aber nicht sein Vater. Das war der schon erwähnte Lüddeke Behme aus Wahle. Hans stammt aus Wahle und hat am 20.6.1654[12] in Wendeburg seine erste Frau, Wolpurg Meyer aus Wendezelle, geheiratet. Er wird ab 1685 in Sierße nachweislich geführt.

Hanß Behmen 1685

Der Hof hat in der Landesbeschreibung von 1685 129 Morgen Lehnland Serenissimi. Hans Behme dient wöchentlich 1 Tag mit Spann oder gibt jährlich 15 Reichstaler Dienstgeld. Er burgfestete 2 Tage. Nach dem Contributions-Register von 1692 hat der Hof immer noch 129 Morgen Lehnland und Hans Behme hält 3 Pferde, 3 Kühe und 2 Schweine, was im Verhältnis zu den anderen Höfen sehr wenig Vieh ist.

Julius Behme 1694

Nach dem Contributions-Register von 1697 hat Julius Behme noch 110 Morgen Lehnland und einen Hopfengarten von 1 Morgen.

Quellen

  • Der Behmen Lehn (Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel, Signatur 27 Alt 1188)
  • Scherffelschatz Regiſter beschriebenn alhir im Ampt Wülffenbuttell Sente mandags nach matei apostoli anngefangenn vnnd in genommenn aüff omniŭm sanctorŭm vberantwortedt anno domini 1564 (ebenda, Signatur: 24 Alt 6)

Fußnoten

  1. Das Lehen der Familie Behme, Staatsarchiv Wolfenbüttel, Signatur: 27 Alt Nr. 1188; Blatt 11-12
  2. Scherffelschatz Regiſter beschriebenn alhir im Ampt Wülffenbuttell Sente mandags nach matei apostoli anngefangenn vnnd in genommenn aüff omniŭm sanctorŭm vberantwortedt anno domini 1564 (ebenda, Signatur: 24 Alt 6)
  3. Randbemerkung: hieŭon gibt ehr den bemen zŭ Brg. von ij hoŭe ---- iiij ſchfll; NB. Iſt den Behmen vorsetzet
  4. Erbregister des Residenzamtes de 1566; NStA WF, 19 Alt 224 a
  5. Das Lehen der Familie Behme, Staatsarchiv Wolfenbüttel, Signatur: 27 Alt. Nr. 1188, Blatt 33
  6. a.a.O., Blatt 36
  7. siehe Oehr
  8. Das Lehen der Familie Behme, Staatsarchiv Wolfenbüttel, Signatur 27 Alt. 1188, Blätter 4-36
  9. Landschatz Register; NStA WF, 24 Alt 13, Bl. 215a
  10. Hufenschatz Register; NStA WF, 24 Alt 12, Bl. 319
  11. Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel, 21 Alt Nr. 922; „Vogtdingsbuch“, Blatt 65
  12. Ehebuch Wendeburg 1654, S. 27: „20. Junj In Wendeburg copuliret Hanßen Bemen und Wolpurg Meyer.“

Literatur

  • Heinrich Munk: Bettmar an der Langen Wiese, Vechelde, 1996

Weblink


unbekannt.png der Behmen Lehn

Behme in Bettmar | Behme in Sierße