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Die Gemeinde liegt 20 km nördlich der Stadt Tilsit und 3 km von der unmittelbaren russisch-litauischen Grenze entfernt. In der Zeit des großen Kurfürsten, Friedrich Wilhelm I (1640-1688) waren schon alle Dörfer vorhanden. Damals nahmen noch der große "Bohmwald" und die "churfürstliche Wildnis" einen nicht unbedeutenden Raum ein. Zunächst hatten die Dörfer nur einen Besitzer und hatten auch dessen Namen. Erst nach Auflösung der Leibeigenschaft wurden sie besiedelt. Nach der Volkszählung von 1905 wohnten im Kirchspiel auf 50,52 qkm 3633 Seelen, davon 3026 Evangelische, 600 Katholiken und 7 Juden, also 66 Menschen auf einen qkm.<br> | |||
Kirchlich gehörte das Kirchspiel je zur Hälfte nach [[Piktupönen]] und [[Coadjuthen]]. Den weitesten Weg hatten die [[Mischpettern]] zu ihrer Kirche nach [[Piktupönen]] und die [[Schudienen|Schudiener]] nach [[Coadjuthen]]. Um allen diese weiten Kirchwege zu kürzen, '''wurde am 1. April 1892 in Nattischken ein Seelsorgebereich eingerichtet'''. Ein weiterer Grund war die 1858 entstandene katholische Kirche in [[Robkojen]]. '''Die Erhebung zur selbständigen Kirchengemeinde erfolgte 1895'''. Ihre Gottesdienste fanden zunächst in der Schule statt. | |||
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Die Grundsteinlegung für die Kirche erfolgte am 4.September 1903, die Einweihung fand am 29.Novernber 1904 statt. Es handelt sich um einen neugotischen Backsteinbau mit einem Turm über dem Altarraum. Die Altarnische ist hochgewölbt, die Decke des Innenraums besteht aus einem Gewölbe in Bretterverschalung. Die Kanzel ist aus Holz. Die erste und schnell verdorbene Ausmalung über dem Altartisch wurde später erneuert. Die Orgel stammt aus der Werkstatt Nowak in Königsberg. Die Kirche hatte drei Glocken. | Die Grundsteinlegung für die Kirche erfolgte am 4.September 1903, die Einweihung fand am 29.Novernber 1904 statt. Es handelt sich um einen neugotischen Backsteinbau mit einem Turm über dem Altarraum. Die Altarnische ist hochgewölbt, die Decke des Innenraums besteht aus einem Gewölbe in Bretterverschalung. Die Kanzel ist aus Holz. Die erste und schnell verdorbene Ausmalung über dem Altartisch wurde später erneuert. Die Orgel stammt aus der Werkstatt Nowak in Königsberg. Die Kirche hatte drei Glocken. | ||
Quelle: Richard Taudien: Eine Kirche für 78 500 Mark, Fortsetzung eines Berichts über die Jubiläumskirchen im Memelgebiet in Memeler Dampfboot Nr. 6 - Juni 1989 | |||
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Version vom 24. Februar 2010, 06:07 Uhr
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Hierarchie
Regional > Litauen > Nattkischken
Einleitung
Nattkischken (1785 auch Natkischken), Kreis Pogegen, Ostpreußen.
Name
Der Name weist auf Bewuchs mit Brennnesseln und auf die Lage an einer Flussbiegung.
- prußisch "natis" = Nessel
+ "kiska" = Flusswindung, auch Kniekehle
Allgemeine Information
Litauisch heißt der Ort Natkiškiai.
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Nattkischken ist seit 1895 Kirchspiel, vorher gehörten seine Ortschaften teils zum Kirchspiel Piktupönen, teils zum Kirchspiel Coadjuthen.
Kirchengeschichte
Von Richard Taudien
Die Gemeinde liegt 20 km nördlich der Stadt Tilsit und 3 km von der unmittelbaren russisch-litauischen Grenze entfernt. In der Zeit des großen Kurfürsten, Friedrich Wilhelm I (1640-1688) waren schon alle Dörfer vorhanden. Damals nahmen noch der große "Bohmwald" und die "churfürstliche Wildnis" einen nicht unbedeutenden Raum ein. Zunächst hatten die Dörfer nur einen Besitzer und hatten auch dessen Namen. Erst nach Auflösung der Leibeigenschaft wurden sie besiedelt. Nach der Volkszählung von 1905 wohnten im Kirchspiel auf 50,52 qkm 3633 Seelen, davon 3026 Evangelische, 600 Katholiken und 7 Juden, also 66 Menschen auf einen qkm.
Kirchlich gehörte das Kirchspiel je zur Hälfte nach Piktupönen und Coadjuthen. Den weitesten Weg hatten die Mischpettern zu ihrer Kirche nach Piktupönen und die Schudiener nach Coadjuthen. Um allen diese weiten Kirchwege zu kürzen, wurde am 1. April 1892 in Nattischken ein Seelsorgebereich eingerichtet. Ein weiterer Grund war die 1858 entstandene katholische Kirche in Robkojen. Die Erhebung zur selbständigen Kirchengemeinde erfolgte 1895. Ihre Gottesdienste fanden zunächst in der Schule statt.
Wird fortgesetzt
Die Grundsteinlegung für die Kirche erfolgte am 4.September 1903, die Einweihung fand am 29.Novernber 1904 statt. Es handelt sich um einen neugotischen Backsteinbau mit einem Turm über dem Altarraum. Die Altarnische ist hochgewölbt, die Decke des Innenraums besteht aus einem Gewölbe in Bretterverschalung. Die Kanzel ist aus Holz. Die erste und schnell verdorbene Ausmalung über dem Altartisch wurde später erneuert. Die Orgel stammt aus der Werkstatt Nowak in Königsberg. Die Kirche hatte drei Glocken.
Quelle: Richard Taudien: Eine Kirche für 78 500 Mark, Fortsetzung eines Berichts über die Jubiläumskirchen im Memelgebiet in Memeler Dampfboot Nr. 6 - Juni 1989
Zugehörige Ortschaften
Zum Kirchspiel Nattkischken gehörten 1912 folgende Ortschaften:
Cullmen Wiedutaten, Endrikaten, Eistrawischken, Gallus Wilpien, Jögsden, Joseph Grutscheit, Kiupeln, Kutturen, Mischpettern, Nattkischken, Robkojen, Schleppen, Schudienen, Skrodeln, Thomascheiten, Timstern.
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kirchenbücher
Die Kirchenbücher von Nattkischken sind verschollen.
Standesamtsregister
Die Standesamtsregister von Nattkischken sind verschollen.
Verschiedenes
Memeler Dampfboot
- 5.Dezember 1933: Der Landwirtschaftliche Verein hielt am Sonnabend bei Kaufmann Neumann eine Vollversammlung ab, die von mehr als 200 Mitgliedern besucht war. Nach Eröffnung der Versammlung gedachte der Vorsitzende, Gutsbesitzer Krawolitzki – Timstern, des verstorbenen Vereinsmitgliedes Besitzer Johann Rudat, dessen Andenken wie üblich geehrt wurde, und sprach dann über die Lage der Landwirtschaft. Er betonte, daß die Ernteerträge im allgemeinen als befriedigend gelten könnten, trotzdem sei die Lage der Landwirte sehr schwierig, denn abgesehen von den niedrigen Preisen stocke auch der Absatz von landwirtschaftlichen Produkten immer mehr. Was die Wahl des Herrn Rademacher – Winge zum Präsidenten der Landwirtschaftskammer anbetreffe, so sei zu sagen, daß die Landwirte zu dem neuen Präsidenten volles Vertrauen haben. Hierauf hielt Diplomlandwirt Brokoph von der Landwirtschaftspartei einen Vortrag über die Zukunftsgestaltung der Landwirtschaft und gab in recht interessanter und lehrreicher Weise wichtige Winke und Fingerzeige, wie auch heute in der Landwirtschaft gespart werden könne.
Karten
Internetlinks
Offizielle Internetseiten
Teilauswertung zu Nattkischen aus anderen Quellen: Memelland, OFB
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>NATKENKO05XF</gov>