Prämonstratenser: Unterschied zwischen den Versionen
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Stifter der geistlichen Ordensgemeinschaft der Prämonstratenser ist der hlh. Norbert aus der adeligen Familie von Gennep zu Xanten am Niederrhein. Hofkaplan Heinrichs V. und Kanonikus zu Köln. Nach dem Geiste der Zeit lebte er sehr weltlich, wurde aber 1114 auf einem Ritt nach Verden an der Aller durch einen Blitz zu Boden geworfen. Er ging in sich, empfing die Priesterweihe und vezichtete auf seine Ämter. Vom Papst ermächtigt, zog er als Bußprediger umher und gründete in Pratum praemonstratum (Prėmontrė) bei Laon ein Augustiner-Kanonokat strengster Observanz mit Mönchs- und Seelsorgepflichten. Ordenstracht ist ein weißer Habit. | Stifter der geistlichen Ordensgemeinschaft der Prämonstratenser ist der hlh. Norbert aus der adeligen Familie von Gennep zu Xanten am Niederrhein. Hofkaplan Heinrichs V. und Kanonikus zu Köln. Nach dem Geiste der Zeit lebte er sehr weltlich, wurde aber 1114 auf einem Ritt nach Verden an der Aller durch einen Blitz zu Boden geworfen. Er ging in sich, empfing die Priesterweihe und vezichtete auf seine Ämter. Vom Papst ermächtigt, zog er als Bußprediger umher und gründete in Pratum praemonstratum (Prėmontrė) bei Laon (heute Präfektur des Départements Aisne) ein Augustiner-Kanonokat strengster Observanz mit Mönchs- und Seelsorgepflichten. Ordenstracht ist ein weißer Habit. | ||
Im Jahre 1121 und zunächst gegen den erbitterten Widerstand auch seiner Angehörigen und Freunde schenkte [[Grafschaft Cappenberg|Gottfried von Cappenberg]] über die Köpfe seiner Familie hinweg sein ganzes Hab und Gut seinem neu gewonnenen Freund und Glaubensbruder Norbert von Gennep zu Xanten in der Absicht, dessen Ideen zum Durchbruch zu helfen und der neuen Lebensform auch eine Lebensgrundlage zu geben. Nicht nur seine Burg Cappenberg, auch seine Besitzungen Ilbenstadt in der Wetterau, Oberndorf bei Wesel und Varlar bei Coesfeld sowie die Burgen Kreinecke und Hilderadeshausen in Schwaben setzte Gottfried dafür ein, dem neuen Orden den Weg zu bereiten und den sich schnell entwickelnden Gemeinschaften ein Zuhause zu geben. Gleichzeitig begann die Umwandlung der Burg Cappenberg zum ersten Kloster der Prämonstratenser auf deutschem Boden. 1126 wurde Norbert Erzbischof von Magdeburg (+1134). | Im Jahre 1121 und zunächst gegen den erbitterten Widerstand auch seiner Angehörigen und Freunde schenkte [[Grafschaft Cappenberg|Gottfried von Cappenberg]] über die Köpfe seiner Familie hinweg sein ganzes Hab und Gut seinem neu gewonnenen Freund und Glaubensbruder Norbert von Gennep zu Xanten in der Absicht, dessen Ideen zum Durchbruch zu helfen und der neuen Lebensform auch eine Lebensgrundlage zu geben. Nicht nur seine Burg Cappenberg, auch seine Besitzungen Ilbenstadt in der Wetterau, Oberndorf bei Wesel und Varlar bei Coesfeld sowie die Burgen Kreinecke und Hilderadeshausen in Schwaben setzte Gottfried dafür ein, dem neuen Orden den Weg zu bereiten und den sich schnell entwickelnden Gemeinschaften ein Zuhause zu geben. Gleichzeitig begann die Umwandlung der Burg Cappenberg zum ersten Kloster der Prämonstratenser auf deutschem Boden. 1126 wurde Norbert Erzbischof von Magdeburg (+1134). |
Version vom 6. Januar 2010, 06:52 Uhr
Hierarchie: Kirche, Religionsgemeinschaft > Geistliche Ordensgemeinschaft > Prämonstratenser
Einleitung
Stifter der geistlichen Ordensgemeinschaft der Prämonstratenser ist der hlh. Norbert aus der adeligen Familie von Gennep zu Xanten am Niederrhein. Hofkaplan Heinrichs V. und Kanonikus zu Köln. Nach dem Geiste der Zeit lebte er sehr weltlich, wurde aber 1114 auf einem Ritt nach Verden an der Aller durch einen Blitz zu Boden geworfen. Er ging in sich, empfing die Priesterweihe und vezichtete auf seine Ämter. Vom Papst ermächtigt, zog er als Bußprediger umher und gründete in Pratum praemonstratum (Prėmontrė) bei Laon (heute Präfektur des Départements Aisne) ein Augustiner-Kanonokat strengster Observanz mit Mönchs- und Seelsorgepflichten. Ordenstracht ist ein weißer Habit.
Im Jahre 1121 und zunächst gegen den erbitterten Widerstand auch seiner Angehörigen und Freunde schenkte Gottfried von Cappenberg über die Köpfe seiner Familie hinweg sein ganzes Hab und Gut seinem neu gewonnenen Freund und Glaubensbruder Norbert von Gennep zu Xanten in der Absicht, dessen Ideen zum Durchbruch zu helfen und der neuen Lebensform auch eine Lebensgrundlage zu geben. Nicht nur seine Burg Cappenberg, auch seine Besitzungen Ilbenstadt in der Wetterau, Oberndorf bei Wesel und Varlar bei Coesfeld sowie die Burgen Kreinecke und Hilderadeshausen in Schwaben setzte Gottfried dafür ein, dem neuen Orden den Weg zu bereiten und den sich schnell entwickelnden Gemeinschaften ein Zuhause zu geben. Gleichzeitig begann die Umwandlung der Burg Cappenberg zum ersten Kloster der Prämonstratenser auf deutschem Boden. 1126 wurde Norbert Erzbischof von Magdeburg (+1134).
Norbertiner in Bellapais
1205 wurde bereits mit Hilfe der Kreuzritter die Abtei Bellapais (frz. =Abtei des Friedens) bei Girne in Nordzypern von Norbertinermönchen gegründet.
Literatur
- Analectes de l`Ordre de Prėmontrė, Löwen 1906 ff.
- Winter: Die Prämonstratenser im 12. Jhdt. Berlin 1865
- Walter, J.: Die ersten Wanderprediger Frankreichs, Leipzig 1906