Prämonstratenser
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Einleitung
Stifter der geistlichen Ordensgemeinschaft der Prämonstratenser ist der hlg. Norbert, nachgeborener Sohn des Heribert von Gennep aus Niederlothringen und seiner Gemahlin Hadewig, Hofkaplan Heinrichs V. und Kanonikus zu Köln. Nach dem Geiste der Zeit lebte er sehr weltlich, wurde aber 1114 auf einem Ritt nach Vreden durch einen Blitz zu Boden geworfen. Er ging in sich, empfing die Priesterweihe und vezichtete auf seine Ämter. Vom Papst ermächtigt, zog er als Bußprediger umher und gründete in Pratum praemonstratum (Prėmontrė) bei Laon (heute Präfektur des Départements Aisne) ein Augustiner-Kanonokat strengster Observanz mit Mönchs- und Seelsorgepflichten. Ordenstracht ist ein weißer Habit.
Im Jahre 1121 und zunächst gegen den erbitterten Widerstand auch seiner Angehörigen und Freunde schenkte Gottfried von Cappenberg über die Köpfe seiner Familie hinweg sein ganzes Hab und Gut seinem neu gewonnenen Freund und Glaubensbruder Norbert von Gennep zu Xanten in der Absicht, dessen Ideen zum Durchbruch zu helfen und der neuen Lebensform auch eine Lebensgrundlage zu geben. Nicht nur seine Burg Cappenberg, auch seine Besitzungen Ilbenstadt in der Wetterau, Oberndorf bei Wesel und Varlar bei Coesfeld sowie die Burgen Kreinecke und Hilderadeshausen in Schwaben setzte Gottfried dafür ein, dem neuen Orden den Weg zu bereiten und den sich schnell entwickelnden Gemeinschaften ein Zuhause zu geben. Gleichzeitig begann die Umwandlung der Burg Cappenberg zum ersten Kloster der Prämonstratenser auf deutschem Boden. 1126 wurde Norbert Erzbischof von Magdeburg (+1134).
Ausdehnung über das Niederlothringsche Netzwerk
Schon während des Dritten Kreuzzuges (1189–1192) waren auch zahlreiche Adelige aus Niederlothringen als Repräsentanten ihrer Familien im byzantinischen Wirtschaftsgebiet präsent. Sie versuchten im byzantinischen Wirtschaftsraum erfolgreich Handels- und Wirtschaftsinteressen durchgesetzt. Sie waren aktiv beteiligt, als im März 1204 Venezianer und Franken einen formellen Vertrag über die Aufteilung des Byzantinischen Reichs (die sog.: partitio terrarum imperii Romaniae schlossen) vereinbarten. Die Gruppe der Franken setzte dabei die Plünderung Konstantinopels zur Begleichung der fränkischen Schulden durch, sowie die Einrichtung eines „lateinischen“ Reichs, an dessen Spitze am 13.04.1204 Balduin von Flandern aus Niederlotringen gewählt wurde, der ebenfalls über Beziehungen zu den hier gleichzeitig aktiven Normannen aus der Normandie und Flandern verfügte.
Zur Stabilisierung dieses niederlothringschen Netzwerks in Byzanz wurden auch die in Klöstern etablierten Verwandten aus dem niederlothringischen Adel eingesetzt, deren Spuren auch heute noch zu finden sind. So wurde 1205 mit Hilfe ihrer Kreuzrittern (spetiell der Templer) z. B. die Abtei Bellapais (frz. =Abtei des Friedens) bei Girne in Nordzypern von Norbertinermönchen im fränkischen Baustil gegründet.
- Norbertiner in Bellapais auf Zypern, damals zu Byzans gehörend.
Literatur
- Analectes de l`Ordre de Prėmontrė, Löwen 1906 ff.
- Winter: Die Prämonstratenser im 12. Jhdt. Berlin 1865
- Walter, J.: Die ersten Wanderprediger Frankreichs, Leipzig 1906