Lehrer im Memelland: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Memeler Dampfboot]], Beilage: Der Grenzgarten: Heimatkundliche Beiträge aus dem Memelgebiet und den Grenzgebieten, Ausgabe 1933 Nr.2 (01.03.1933), Autor: Arthur '''Ehmer'''.
[[Memeler Dampfboot]], Beilage: Der Grenzgarten: Heimatkundliche Beiträge aus dem Memelgebiet und den Grenzgebieten, Ausgabe 1933 Nr.2 (01.03.1933), Autor: Arthur '''Ehmer'''.


==Liste aus dem Ortsfamilienbuch Memelland==
==Liste aus dem Ortsfamilienbuch Memelland==

Version vom 4. Juni 2009, 19:27 Uhr

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Bitte beachten Sie auch unsere Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland


Lehrerlisten

Lehrerlisten werden auch direkt unter den Schulorten aufgeführt; bisher vorhanden:


Siehe auch unter Volksschulwesen des Memellandes und Kategorie:Schulort im Memelland


Landlehrer im Kreis Heydekrug

Die ersten Landlehrer im Kirchspiel Werden

Nachdem Friedrich Wilhelm I., König in Preußen, im Jahre 1736 das Schulgesetz Principia regulativa erlassen hatte, wurden auch im Kreise Heydekrug die ersten „Dorfschulen“ eingerichtet. Die Lehrer an diesen Schulen führten die amtliche Bezeichnung „Dorfschulmeister“. Ihre Namen erfahren wir, soweit das Kirchspiel Werden in Frage kommt, aus alten Kirchenbüchern, besonders aus einem Register der Abendmahlsgäste „Catalogus confitentium ex loctu Germano 1729-1746“. Wir finden da:


  • Meister Christian Hanckel, sartor (=Schneider) und Schulmeister in Heydekrug, Dezember 1736.
  • Friedrich Bierembrodt in Kukoreiten, Mai 1737.
  • Joh. Michael Puchert in Kukoreiten, März 1738.
  • Gottfried Heckendorf in Kl.Grabuppen, April 1738.
  • Joh. Gottfried Peise in Raukutten, Mai 1738.
  • Joh. Friedrich Cynthius in Ußlöknen, Oktober 1739.
  • Gottfried Heckendorf in Lautschen, Oktober 1739.
  • Martin Mauritz in Kukoreiten, April 1740.
  • Joh. Friedrich Cynthius in Wilcken, 1740.
  • Herr George Ginther (Günther) in Raukutten, 1742.
  • Herr Wilhelm Ritter in Heydekrug, 1743.
  • Ambrosius Gottlob Reuschel in Wilcken, 1744.
  • George Wilhelm Cynthius in Lautschen, 1744.
  • G. Schimansky in Wilcken, 1745.
  • Herr Joh. Christoph Maraun in Kukoreiten, 1745.
  • Martin Mauritz in Lautschen, 1746.


Im Trauregister finden wir noch drei Lehrer litauischer Muttersprache:

sowie

Quelle

Memeler Dampfboot, Beilage: Der Grenzgarten: Heimatkundliche Beiträge aus dem Memelgebiet und den Grenzgebieten, Ausgabe 1933 Nr.2 (01.03.1933), Autor: Arthur Ehmer.


Liste aus dem Ortsfamilienbuch Memelland

Folgende Personen waren Lehrer im Memelland:

Ausweisung von Lehrern aus dem Memelland 1933/34

Begründung

Memel, 18. Dezember 1933: Die Litauische Telegraphenagentur meldet: Der Gouverneur des Memelgebiets, Dr. Navakas, hat in Durchführung des § 2 des „Gesetzes über die Einstellung und die Beschäftigung von Ausländern im öffentlichen Dienst“ dem Präsidenten des Direktoriums, Dr. Schreiber, eine Liste mit den Namen der Ausländer überreicht, denen nicht mehr die Genehmigung gegeben wird, im öffentl. Dienst zu bleiben. Der Herr Gouverneur hat beschlossen, daß innerhalb eines Monats, das ist bis zum 18. Januar 1934, 32 Ausländer aus dem Dienst entlassen werden müssen, darunter 20 Volksschullehrer und zwei Lehrer an höheren Schulen, sowie zehn Beamte, darunter Oberstaatsanwalt Conrad Schwienteck und die Gerichtsräte Dr.Joseph Lindner und Reinhard Mirtsch. Ferner müssen bis zum ersten April 1934 34 Ausländer und bis zum 1. Juli 1934 35 Ausländer aus dem Dienst entlassen werden. Im Zusammenhang mit dem Beschluß , wonach 101 Ausländer die Genehmigung, weiter im öffentlichen Dienst zu bleiben, nicht mehr gegeben wird, hat der Herr Gouverneur dem Präsidenten des Direktoriums eine Liste der Lehrer, die an den Schulen Litauens Dienst tun, übersandt aus der Kandidaten entnommen werden können, wenn durch den Fortgang von ausländischen Lehrern ein Mangel an Lehrern im Memelgebiet eintreten sollte.

Die Liste

Nach dem Schreiben des Gouverneurs an den Präsidenten des Direktoriums des Memelgebiets sollen das Memelgebiet bis zum 18. Januar 1934 folgende Lehrer und Beamte verlassen:


a) Volksschullehrer:


b) Mittelschul- (Gymn., Seminar) Lehrer:

  • 1.Bay, Richard, Memel
  • 2.Dr.Petran, Martin, Memel, Lyzeum


c) Andere Beamte:

  • 1.Dr.Fischer, Max, Leiter des psych.Krankenhauses Memel-Bachmann
  • 2.Lockowandt, Paul, Förster, Schillgallen
  • 3.Zülsdorf, Max, Förster Bliematzen
  • 4.Becker, Hermann, Förster, Wischwill
  • 5.Schwienteck, Conrad, Oberstaatsanwalt, Memel
  • 6.Dr.Lindner, Josef, Gerichtsrat, Memel
  • 7.Mirtsch, Reinhold, Gerichtsrat, Heydekrug
  • 8.Schumann, Max, Obersekretär, Heydekrug
  • 9.Boigt, Erich, Obersekretär, Heydekrug
  • 10.Boes, Johannes, Arzt des Städt.Krankenhauses Memel


Bis zum 1. April 1934 sollen folgende Lehrer und Beamte aus dem Dienst des Memelgebietes entlassen werden:


a) Volksschullehrer:


b) Lehrer an Mittel- und höheren Schulen


c) andere Beamte:

  • 1.Dr.Hoffmann, Wilhelm, Leiter des Medizinal-Untersuchungs-Amts Memel
  • 2.Morawski, Kreissekretär, Pogegen
  • 3.Boßmann, Leiter der Kreiskasse Pogegen
  • 4.Sieloff, Chauffeur des Landsratsamts Pogegen
  • 5.Mackensen, August, Stadt-Verw.-Inspekt., Memel
  • 6.Demke, Richard, Stadtkassenassistent, Memel
  • 7.Harnack, Otto, Stadtkassenassistent, Memel
  • 8.Flick, Otto, Stadtkassenassistent, Memel
  • 9.Sarrazin, Felix, Gerichtsdirektor, Memel
  • 10.Kreis, Johannes, Gerichtsrat, Memel
  • 11.Dr.Pippers, Alfred, Gerichtsdirektor, Ruß


Bis zum 1. Juli 1934 sollen folgende Lehrer und Beamte entlassen werden:


a) Volksschullehrer:


b) Lehrer an Mittel- und höheren Schulen:

  • 1.Barkow, Johannes, Memel, Lyzeum
  • 2.Berg, Erich, Memel, Luisengymnasium
  • 3.Brinkmann, Anna-Ellen, Memel, Lyzeum
  • 4.Dr.Oehlrichs, Olga, Memel, Lyzeum
  • 5.Sing, Norbert, Memel, Lyzeum


c)andere Beamte:

  • 1.Wosylus, Heinrich, Kanzl.-Sekr., Heydekrug
  • 2.Dr.Kulkis, Leiter des Krankenhauses, Heydekrug

Bemerkung

Einige Amtsbezeichnungen scheinen in dieser Liste nicht ganz zutreffend wiedergegeben worden zu sein. Auch zählt die Liste 37 Reichsbeamte auf, die bis zum 1. Juli 1934 aus dem Dienst entlassen werden sollen, während in der Meldung der Litauischen Telegraphenagentur „nur“ von 35 Ausländern die Rede ist.

Quelle

Memeler Dampfboot vom 18. Dezember 1933