Westhofen (Schwerte): Unterschied zwischen den Versionen

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* Adreßbuch des Stadt- und Landkreises Iserlohn (1950).
* Adreßbuch des Stadt- und Landkreises Iserlohn (1950).
*[[:Image:Grafschaft-Mark1787 Statistik.png|Häuser- und Personenstatistik von 1787]]
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===[[Staats- und Personenstandsarchiv Detmold]]===
* 1819-1874 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote
* 1836 (ev.) Konfirmation


===Jüngere Einwohnerzahlen===
===Jüngere Einwohnerzahlen===

Version vom 1. Juni 2009, 16:51 Uhr

Westhofen (Schwerte): historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Kreis Unna> Schwerte > Westhofen (Schwerte)

Früherwähnung

Name

„Westhoue" 1147; „Westhoven" 1255; Westhaven (1300), Westhoven (seit 14. Jh.).

Kirche

  • 1279 „Wignandus rector de Westhoven";
  • 1300 „parrochia Westhaven".

Grundherrschaft

Reichshof Westhofen

Landschaftslage

Westhofen liegt im Unteren Sauerland (rechts rheinisches Schiefergebirge) 8 km nordöstlich von Hagen in 110 -120 in Höhe auf dem nördlichen Ufer des hier über 1 km breiten Tals der mittleren Ruhr und unmittelbar am südöstlichen Fuß des hier über 200 in hohen und steil abfallenden, bewaldeten Ardey-Sandsteinrückens. 1,5 km westlich auf über 100 m hoch aufragender und steil zur Lennemündung in die Ruhr und zum Hengstey-Ruhr-Stausee abfallender Randhöhe Hohensyburg mit den Resten der von Karl dem Großen eroberten Sächsischen Fliehburg Sigiburg (Wallburg).

Ortsursprung

Altsächsischer Haupthof, in dessen Mark die von Karl dem Großen eroberte „Sigiburg“ lag, wurde von diesem zum Reichshof erhoben, 1043 zuerst erwähnt.

Stadtgründung

Die Freiheit wurde durch die dorfähnliche Anlage einzelner Höfe, die sich um den Haupthof gruppierten, gebildet. Um 1300 war die Freiheit bereits befestigt; sie blieb mit Wigboldrechten versehen weiterhin Teil des Reichshofs. Privilegienbestätigung 1401.

Stadtsiedlung

Bauliche Entwicklung

Stand 1954: Dorfsiedlung mit ring- und gitterförmigen Straßenzügen, durch mehrere Bauabschnitte entstanden. Eine Befestigung war schon früh durch Wälle und Gräben vorhanden. 4, später 5 Stadttore (Osten-, Westen-, Hellwegs-, Heu- und Spikerspforte) schlossen die Freiheit vom Gebiet des Gerichtes Westhofen ab. Innerhalb der Freiheit lag das Burghaus. Durch die industrielle Entwicklung erhielt Westhofen mehr und mehr städtisches Gepräge.

Gebäude

Die Syburg oberhalb der Stadt (775 erobert) gehört 1954 zum Stadtbezirk Dortmund. Pfarrkirche erbaut im 17. Jhdt.

Brände

Brände : 1598 (85 von 96 Häusern), 1706, unversehrt Kapelle, Pastorat und Rathaus.

Bevölkerung

Ältere Einwohnerzahlen

1486: 40 Steuerzahler, 1598: 96 Häuser in der Freiheit. 1722: 474 E., 1765: 564 E., 1771: 569 E., 1787: 647 E., 1796: 126 Häuser und 649 E. Zahl der Neubürger gering, die zumeist aus nächster Umgebung kamen.

Seuchen

Pest 1349, 1598, 1636.

Bevölkerungsverzeichnisse

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • 1819-1874 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1836 (ev.) Konfirmation

Jüngere Einwohnerzahlen

1800 und 1818: 795 Einwohner (E.), 1839: 946 E., 1843: 1.004 E., 1858: 1.100 E., 1871: 1.437 E., 1885: 1.667 E., 1895: 1.909 E., 1905: 2.082 E., 1925: 2.398 E., 1933: 2.484 E., 1939: 2.901 E., 1946: 3.728 E., 1950: 4.086 Einwohner (davon im Stadtkern 3.694 E.).

Sprache

Nur eine kleine Schicht Alteingesessener hält an der niederdeutschen Mundart fest; diese gehört in den Westraum Dortmund-Lüdenscheid des Westfälischen, der sich durch sein ink 'euch', it 'ihr' vom übrigen Westfalen abhebt; gegen Lüdenscheid gebraucht der Raum Dortmund im für `mir' und 'mich'.

Wirtschaft

Handel und Gewerbe

Stand 1954: In der alten Freiheit Westhofen frühzeitig neben der Landwirtschaft auch Handwerk, besonders Wollweberei und Spinnerei (bis Anfang 19. Jh.), daneben seit alters Ruhrsandsteinbrüche und seit dem 18. Jhdt. auch kleine Eisen- und Metallverarbeitungsbetriebe. An Stelle der im 18. Jh. eingegangenen Tuchfabrikation allmählich Gründung größerer Eisen- und Metallwerke. Metallgießerei (1896), Herstellung von Draht, Drahtwaren und Apparatebau (1935, 1937). Landwirtschaftsmaschinen (1946); Farben (1912). Sandsteinwerke und Ringofenziegelei (1859, 1908, 1920). Privileg zur Abhaltung eines freien Wochenmarktes 1430. Um 1845: 2 Jahrmärkte genannt.

Verkehr

Stand 1954: Vorteilhafte Lage neben bedeutendem Ruhrübergang: die alte Königsstraße von Köln zum Hellweg trifft in Westhofen auf die Süd -Nord- Straße aus der Grafschaft Limburg nach Dortmund. 1954 verhältnismäßig günstige Lage an der großen Bahnstrecke Hagen-Schwerte (1867). Straßen von Westhofen nach Hagen, Wetter-Witten, Dortmund-Hörde bzw. Aplerbeck-Lünen, Schwerte-Unna bzw. Schwerte-Iserlohn/Menden sowie nach Hohenlimburg/Lethmate ins Lennetal mit der Siegerlandstraße.

Umgebungsbedeutung

Stand 1954: Die Bedeutung Westhofens beruht 1954 auf seiner Industrie.

Verwaltung

Rat

Stand 1954:An der Spitze der Freiheit stand der (Hof-) Bürgermeister, der aus den Reichsleuten jährlich gewählt wurde. Ihm zur Seite standen der Sekretär, der Ratsherr und 2 Gemeinsleute. Der Reichshof Westhofen unterstand seit 1461 dem märkischen Drosten des Amtes Schwerte (historisch), vorher dem märkischen Drosten zu Hörde. Die Stadt Westhofen gehörte 1954 unter Wahrung ihrer gemeindlichen Selbständig-keit zum Amtsbezirk Westhofen.

Bürgermeister

  • vor 1648 (+) war der Kaufmann Rötger Pütter (ev.) Bürgermeister der Freiheit Westhofen .

Gericht

Mit der Gerichtsbarkeit über das Gericht Westhofen war ein landesherrlicher Richter betraut. Für die „Reichsleute" bestand ein besonderes Hofesgericht, das jährlich einmal stattfand. Die Berufung ging über den Drosten zu Hörde an den Landesherrn.

Bürgerschaft

Die Bürger der Freiheit waren teilweise „Erben", d. h. vollberechtigte Hofbesitzer, die in der „Reichsmark" berechtigt waren. 1567 erhielten auch die übrigen Bürger, die „Gemeinte", Nutzungsrechte in der „Reichsmark" zugewiesen.

Landesherrschaft

Landesherren

Neben den Grafen von Altena hatten in Westhofen andere, kleinere Grundherren Besitz. Der Reichsbesitz kam 1300 durch Verpfändung an den Grafen von der Mark, nachdem der Hof bereits vorher an den Erzbischof von Köln und an den Grafen übertragen war. Zwischen Köln und Mark haben jahrhundertelang Streitigkeiten um den Besitz geschwebt. Die Grafen von der Mark haben in Anlehnung an das Hofgericht ein landesherrliches Gericht herausgebildet. 1461 wurde dieses Gericht in Verbindung mit dem Gericht Schwerte zum Amt Schwerte (historisch) erhoben. Ursprünglich unterstand das Gericht Westhofen dem Drosten auf der Burg Hörde, 1357-1449 dem Drosten zu Wetter. 1609 kam Westhofen als Bestandteil der Grafschaft Mark an Preußen.

Zeitzeichen 1835

  • Stadt Westhoven 912 Einwohner
    • Th. Nettmann zu Westhoven, 2.Beigeordneter der Stadt Schwerte, Wolltuchfabrikant
    • Ludwig Neuhaus, ref. Pfarrer

Zeitzeichen 1895

  • Westhofen, Stadtgemeinde in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg, Kreis Hörde, Amtsgericht Schwerte.
    • evangelisches Kirchspiel Westhofen-Syburg, katholisches Kirchspiel Schwerte
    • Amt Westhofen, an der Ruhr
    • 836,6 ha, (1895) 3 Wohnpl., 213 Gebäude
    • 1.909 Ew. (1.729 Ev., 175 Kath., 4 Juden, 1 Unbestimmt)
    • Postbezirk, Telegrafenstation
    • Eisenbahnstation Linie Schwelm – Soest
    • Wirtschaft: Giesserei (Glocken), Steinbrüche (Sandstein).
      • Quelle: Ritters geographisch-statistisches Lexikon, Bd. L-W, 8. Aufl. (1895)

Politische Einteilung

Westhofen, Ortsteil von Schwerte.

Rötger Pütter, Bgmstr. der Freiheit Westhofen (+1648), Grabstein in Syburg (und Ehefrau)

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Katholische Kirchen

Geschichte

  • 1648 Freiheit Westhofen

Brände

  • 28.09.1598 Stadtbrand, 85 Häuser abgebrannt. Außer der Kapelle, Pastorat und Rathaus blieben nur 11 Häuser unversehrt.

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Historische Quellen

Weblinks

Offizielle Webseiten

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Benutzte Literatur / Quellen


Wappen des Kreises Unna Kommunen im   ( Kreis Unna )  -  ( Regierungsbezirk Arnsberg )

Bergkamen   |   Bönen   |   Fröndenberg   |   Holzwickede   |   Kamen   |   Lünen   |   Schwerte   |   Selm   |   Unna   |   Werne.


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>WESFENJO31SK</gov>