Werdohl: Unterschied zwischen den Versionen

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==Früherwähnung==
===Name===
„Veerhol" 1101; „Werthol" 1120; „Wertole" 1194; „Werdole" 1220; „Werthole" 1220; „Werhole" 1252. Werdohle (1677, 1840), Werdole (19. Jh.).


== Einleitung ==
===Pfarrei===
* 1101 schenkte Graf Erpo v. Padberg dem von ihm und seiner Frau Beatrix von Itter gestifteten Kloster in [[Boke]]  (1101-1104) die Kirche in Werdohl „cum dote et predium cum mansis".
* 1120 bestätigte der Köln. Erzbischof Arnold I. dem [[Koster Flechtdorf ]]  (1101-1104 in Boke) den Be¬sizt der Kirche in Werdohl.
* 1220 wurde das Patro¬natsrecht über die Kirche zu Werdohl dem [[Kloster Flechtdorf]] gerichtlich zugespiochen; im gleichen Jahre wurde es dann von Kloster Flechtdorf an das Prämonstratenserstift [[Stift Marienwald|Marienwald]] in [[Berentrop]]  über¬tragen.
* 1214 Fredericus plebanus.


=== Wappen ===
==Landschaftslage==
Eingekesselte Lage (183-240 m) in einem doppelten Mäanderbogen des bis 250 m tief und steilhängig in Lenneschiefer eingekerbten Lenne¬tals an der Einmündung der Verse zwischen waldreichen Hochrücken und Rumpfflächen¬resten des West- und Ostsauerländischen Oberlandes. Das alte Wohnviertel der Stadt liegt auf einem etwa 50 m hohen Terrassensporn, während die industriellen Ortsteile sich in der Auniede¬rung oder auf der Niederterrasse sowie als langes Band in dem enggewundenen Versetal angesie¬delt haben.
 
==Ortsursprung==
Kirchort zuerst 1101, ebenso 1760.
 
==Stadtgründung==
Stadtrechte 1936 durch den Oberpräsidenten der Provinz Westfalen verliehen.
 
==Stadtsiedlung==
===Bauliche Entwicklung===
Gewachsene, unbefestigte Siedlung mit Kirche fast in der Mitte. Industrielle Ortsteile : Versevörde, Blechhammer, Osmecke, Klein¬hammer, Brauck, Burg, Vorth-Heide, Eveking, Dornwerth, Bärenstein.
 
===Gebäude===
Stand 1954: Ev. Kilianskirche erbaut angeblich seit 1090, zuerst erwähnt 1101, Bau vor 1336, Neu¬bau des Turms 1743, später einige Jahre für Ge¬rümpel benutzt, dann abgebrochen 1874. Neu¬bau. Kath. Kirche 1900. Neubau der älteren Kirchspielschule 1738 erwähnt. Lennebrücke mit 8 Bögen aus Stein erbaut 1556, hölzerner Einsatz für Beschädigung durch Eisgang 1643, Wiederaufbau in Stein ab 1662, Neubau 1911. Krankenhaus, Neubauten 1889 und 1936.
5 c Große Brände 1717, 1744; Überschwem¬mungen der Lenne 1589, 1592, 1601, 1643, 1808, 1890, 1909, 1918, 1925, 1940, 1946.
 
==Bevölkerung==
===[[Bevölkerungsverzeichnisse]]===
* Kirchenbücher: Ref. seit 1715, ev. seit 1723, kath. seit 1863.
 
===[[Staats- und Personenstandsarchiv Detmold]]===
* 1819-1851 (luth.) Geburten, Heiraten, Tote
* 1832-1836 (luth.) Konfirmationen
* 1819-1851 (ref.) Geburten, Heiraten, Tote
* 1828-1850 (ref.) Konfirmationen
* 1852-1874 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote
* 1863-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
 
===Jüngere Einwohnerzahlen===
1818: 997 Einwohner (E.), 1843: 1.436 E., 1858: 1.801 E., 1871: 3.072 E., 1885: 5.082 E., 1895: 6.264 E., 1905: 8.592 E., 1925: 12.253 E., 1933: 12.188 E., 1939: 13.901 E., 1946: 17.211 E., 1950: 18.700 Einwohner.
 
==[[Sprache]]==
Die [[niederdeutsch|niederdeutschen]]  [[Mundart]]  der rasch aufgeblühten alten Ackerbürgerstadt gehört in den Unterraum Lüdenscheid des [[westfälisch|Westfälischen]], der mit dem Raum Dortmund den Gebrauch der alten Dualformen ink 'euch', it 'ihr' gemein hat, aber für den Wenfall des persönlichen Fürworts die Wenfallform mik gebraucht (nicht mi).
 
==Wirtschaft==
===Handel und Gewerbe===
Stand 1954: Neben Viehzucht und wenigem Ackerbau lebte die Bevölkerung von Warenhandel, Fuhrmannsgewerbe und als Köhler, Haupterwerb war jedoch schon im frühen Mittelalter die Verarbeitung des zur Drahtherstellung besonders geeigneten Ose¬mundeisens in Osemund- und Breitwarenhäm¬mern; Inhaber dieser Hämmer waren nach dem Konkurs des letzten Drosten von Neuhoff bäuer¬liche [[Reidemeister]] im Kirchspiel Werdohl. 1954 vor allem vielseitige Metallindustrie, Herstellung von Stahl-, Aluminium- und Metall-, Draht- und Kleineisenwaren, Eisenbahn- und Kraftwagenbedarf sowie Glaswaren.
 
1629 Salzquelle an der Lenne nahe bei Werdohl entdeckt, die man durch ein 1634 gebautes Gradierhaus nutzbar zu machen versuchte. Das Unternehmen kam wegen des Salzmonopols der bei Soest gelegenen Saline Sassendorf nicht hoch, Ende 18. Jhdts. Betrieb ein¬gestellt.
 
===Verkehr===
Stand 1954: Werdohl liegt an der um 1950 besonders wichtig gewordenen Verkehrsader von der Ruhr zum Siegerland; in dieser Richtung verlaufen 1954: Hauptbahnstrecke Hagen - Werdohl - Siegen (1861) und Bundesstraße Dortmund - Schwerte - Werdohl -Winterberg. Querverbindung: Bundesstraße So¬lingen - Lüdenscheid - Werdohl - Soest. Die Klein¬bahn Werdohl - Lüdenscheid (1887) erschließt das Versetal.
 
===Umgebungsbedeutung===
Stand 1954: Werdohl ist Mittelpunkt für die Siedlungen im Lennetal von Elverlingsen bis Teindeln und im Versetal bis Bärenstein sowie für die Streusied¬lungen auf den Höhen beiderseits des Versetals.
 
==Landesherrschaft==
===Landesherren===
Werdohl gehörte zur [[Grafschaft Mark]]. Mit der Grafschaft 1609 an [[Königreich Preußen|Brandenburg-Preußen]]. [[Amt Neuenrade (historisch)]]
* 1609-1806 [[Grafschaft Mark|Kleve-Mark]] an [[Preußen|Brandenburg-Preußen]]
* 1806 [[Großherzogtum Berg]],  [[Ruhrdepartement]], Mairie Neuenrade, Munizipalität Werdohl
* 1813-1815 [[Preußisches Gouvernement Weser-Rhein]]
* 1815-1946 [[Preußen]],  [[Provinz Westfalen]], [[Regierungsbezirk Arnsberg]],  1753-1968  [[Kreis Altena]], 1816-1891 [[Amt Neuenrade]]
*  1891 Trennung vom [[Amt Neuenrade]] und Gründung eines eigenen amtsfreien  [[Amt Werdohl|Amtes Werdohl]].
* 1936 Stadt Werdohl
* 1946 Land [[Nordrhein-Westfalen]], [[Regierungsbezirk Arnsberg]], 1969-1974 [[Kreis Lüdenscheid]]; ab 1975 [[Märkischer Kreis]]
 
===Kriegerische Ereignisse===
1591-97 starke Schäden durch spanische und nl. Truppen.
 
== Wappen ==
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|[[Bild:Werdohl Wappen.png]]
|[[Bild:Werdohl Wappen.png]]

Version vom 26. Mai 2009, 12:05 Uhr

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Arnsberg > Märkischer Kreis

Früherwähnung

Name

„Veerhol" 1101; „Werthol" 1120; „Wertole" 1194; „Werdole" 1220; „Werthole" 1220; „Werhole" 1252. Werdohle (1677, 1840), Werdole (19. Jh.).

Pfarrei

  • 1101 schenkte Graf Erpo v. Padberg dem von ihm und seiner Frau Beatrix von Itter gestifteten Kloster in Boke (1101-1104) die Kirche in Werdohl „cum dote et predium cum mansis".
  • 1120 bestätigte der Köln. Erzbischof Arnold I. dem Koster Flechtdorf (1101-1104 in Boke) den Be¬sizt der Kirche in Werdohl.
  • 1220 wurde das Patro¬natsrecht über die Kirche zu Werdohl dem Kloster Flechtdorf gerichtlich zugespiochen; im gleichen Jahre wurde es dann von Kloster Flechtdorf an das Prämonstratenserstift Marienwald in Berentrop über¬tragen.
  • 1214 Fredericus plebanus.

Landschaftslage

Eingekesselte Lage (183-240 m) in einem doppelten Mäanderbogen des bis 250 m tief und steilhängig in Lenneschiefer eingekerbten Lenne¬tals an der Einmündung der Verse zwischen waldreichen Hochrücken und Rumpfflächen¬resten des West- und Ostsauerländischen Oberlandes. Das alte Wohnviertel der Stadt liegt auf einem etwa 50 m hohen Terrassensporn, während die industriellen Ortsteile sich in der Auniede¬rung oder auf der Niederterrasse sowie als langes Band in dem enggewundenen Versetal angesie¬delt haben.

Ortsursprung

Kirchort zuerst 1101, ebenso 1760.

Stadtgründung

Stadtrechte 1936 durch den Oberpräsidenten der Provinz Westfalen verliehen.

Stadtsiedlung

Bauliche Entwicklung

Gewachsene, unbefestigte Siedlung mit Kirche fast in der Mitte. Industrielle Ortsteile : Versevörde, Blechhammer, Osmecke, Klein¬hammer, Brauck, Burg, Vorth-Heide, Eveking, Dornwerth, Bärenstein.

Gebäude

Stand 1954: Ev. Kilianskirche erbaut angeblich seit 1090, zuerst erwähnt 1101, Bau vor 1336, Neu¬bau des Turms 1743, später einige Jahre für Ge¬rümpel benutzt, dann abgebrochen 1874. Neu¬bau. Kath. Kirche 1900. Neubau der älteren Kirchspielschule 1738 erwähnt. Lennebrücke mit 8 Bögen aus Stein erbaut 1556, hölzerner Einsatz für Beschädigung durch Eisgang 1643, Wiederaufbau in Stein ab 1662, Neubau 1911. Krankenhaus, Neubauten 1889 und 1936. 5 c Große Brände 1717, 1744; Überschwem¬mungen der Lenne 1589, 1592, 1601, 1643, 1808, 1890, 1909, 1918, 1925, 1940, 1946.

Bevölkerung

Bevölkerungsverzeichnisse

  • Kirchenbücher: Ref. seit 1715, ev. seit 1723, kath. seit 1863.

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • 1819-1851 (luth.) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1832-1836 (luth.) Konfirmationen
  • 1819-1851 (ref.) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1828-1850 (ref.) Konfirmationen
  • 1852-1874 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1863-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote

Jüngere Einwohnerzahlen

1818: 997 Einwohner (E.), 1843: 1.436 E., 1858: 1.801 E., 1871: 3.072 E., 1885: 5.082 E., 1895: 6.264 E., 1905: 8.592 E., 1925: 12.253 E., 1933: 12.188 E., 1939: 13.901 E., 1946: 17.211 E., 1950: 18.700 Einwohner.

Sprache

Die niederdeutschen Mundart der rasch aufgeblühten alten Ackerbürgerstadt gehört in den Unterraum Lüdenscheid des Westfälischen, der mit dem Raum Dortmund den Gebrauch der alten Dualformen ink 'euch', it 'ihr' gemein hat, aber für den Wenfall des persönlichen Fürworts die Wenfallform mik gebraucht (nicht mi).

Wirtschaft

Handel und Gewerbe

Stand 1954: Neben Viehzucht und wenigem Ackerbau lebte die Bevölkerung von Warenhandel, Fuhrmannsgewerbe und als Köhler, Haupterwerb war jedoch schon im frühen Mittelalter die Verarbeitung des zur Drahtherstellung besonders geeigneten Ose¬mundeisens in Osemund- und Breitwarenhäm¬mern; Inhaber dieser Hämmer waren nach dem Konkurs des letzten Drosten von Neuhoff bäuer¬liche Reidemeister im Kirchspiel Werdohl. 1954 vor allem vielseitige Metallindustrie, Herstellung von Stahl-, Aluminium- und Metall-, Draht- und Kleineisenwaren, Eisenbahn- und Kraftwagenbedarf sowie Glaswaren.

1629 Salzquelle an der Lenne nahe bei Werdohl entdeckt, die man durch ein 1634 gebautes Gradierhaus nutzbar zu machen versuchte. Das Unternehmen kam wegen des Salzmonopols der bei Soest gelegenen Saline Sassendorf nicht hoch, Ende 18. Jhdts. Betrieb ein¬gestellt.

Verkehr

Stand 1954: Werdohl liegt an der um 1950 besonders wichtig gewordenen Verkehrsader von der Ruhr zum Siegerland; in dieser Richtung verlaufen 1954: Hauptbahnstrecke Hagen - Werdohl - Siegen (1861) und Bundesstraße Dortmund - Schwerte - Werdohl -Winterberg. Querverbindung: Bundesstraße So¬lingen - Lüdenscheid - Werdohl - Soest. Die Klein¬bahn Werdohl - Lüdenscheid (1887) erschließt das Versetal.

Umgebungsbedeutung

Stand 1954: Werdohl ist Mittelpunkt für die Siedlungen im Lennetal von Elverlingsen bis Teindeln und im Versetal bis Bärenstein sowie für die Streusied¬lungen auf den Höhen beiderseits des Versetals.

Landesherrschaft

Landesherren

Werdohl gehörte zur Grafschaft Mark. Mit der Grafschaft 1609 an Brandenburg-Preußen. Amt Neuenrade (historisch)

Kriegerische Ereignisse

1591-97 starke Schäden durch spanische und nl. Truppen.

Wappen

Werdohl Wappen.png Beschreibung:

Allgemeine Information

Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Katholische Kirchen

Geschichte

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Weblinks


Offizielle Webseiten

Zufallsfunde

Rheinisch-westfälischer Anzeiger (Hamm, vom 3. Dezember 1822.

Gerichts- und Polizei-Sachen. Edictal-Ladungen. Da wider nachbenannte Militair-Dienstpflichtige: 1) den Tischlergesellen Peter Friedrich Wilhelm Köcker aus Lippstadt und 2) den Schreinergesellen Caspar Diederich Heinrich Rademacher aus Werdohl, im Kreise Altena aus dem Grunde weil sie der ihnen gesetzlich obliegenden Militair-Dienstpflicht kein Genüge geleistet, und sich ohne Erlaubniß der vorgesetzten Behörden aus dem Lande entfernt, Klage erhoben und auf Confiskation ihres gegenwärtigen und kunftigen Vermögens von Seiten des Königlichen Fisci angetragen worden, so werden dieselben hiedurch aufgefordert, in ihre Heimath ungesäumt zurückzukehren, und spätestens in dem vor dem Deputirten Herrn Ober-Landes-Gerichts-Referendarius Grundschöttel auf den 15. März 1823 Vormittags 11 Uhr im hiesigen Ober-Landes-Gerichts-Gebäude angesetzten Termine zu erscheinen, um sich wegen ihres Austritts zu verantworten, unter der Verwarnung, daß im Ausbleibungsfall mit der Confiskation ihres gesammten jetzigen und zukünftigen Vermögens verfahren werden wird. (K. L. 439).

Hamm den 19. November 1822. Königlich Preußisches Ober-Landes-Gericht. v. Rappard.


Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis


Dieses Bild gehört zum Ort mit der GOV-Kennung WEROHLJO31VG


http://gov.genealogy.net/item/map/WEROHLJO31VG.png





Wappen NRW Kreis Märkischer Kreis.png Städte und Gemeinden im Märkischen Kreis (Regierungsbezirk Arnsberg)

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