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* 1836 (Juden, Schultheiß) Geburten | * 1836 (Juden, Schultheiß) Geburten |
Version vom 3. Februar 2009, 16:22 Uhr
Hirschberg ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Hirschberg. |
Hirschberg: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...
Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Arnsberg > Kreis Soest > Warstein > Hirschberg
Name
Hertesberg (14. Jhdt.), Herttesbergh (1442, 1530).
==Landschaftslage Hirschberg liegt im Ostsauerländischen Oberland 432 m hoch auf einem dreiseitig freihängig abfallenden, westlichen Sporn („Hirschberg") der Kah¬lenbergsköpfe (bis 485 m), rings eingeschlossen von den ausgedehnten Laubhochwäldern des Arnsberger Waldes zwischen Ruhr und Möhne. In der Nähe eine Tropfsteinhöhle.
Ursprung der Ortschaft
Im 12. Jhdt. Burg der Grafen von Arnsberg, in deren Schutz eine Ansiedlung erwuchs. Unterhalb Hirschbergs im Nordosten der alte Haupthof, später Kloster Odacker (Anfang 16. Jhdts.), um 1000 erwähnt.
Stadtgründung
1308 gab Graf Wilhelm von Arnsberg den Bewohnern des Ortes Hirschberg die Rechte der Stadt Eversberg; 1364 bestätigt. Erster Befestigungsversuch 1320, dann durch Graf Gottfried IV. von Arnsberg 1340 als Stadt befestigt, angeblich erst damals angelegt. Burg und Stadt 1369. Hirschberg ist Titularstadt seit 1829.
Stadt als Sieslung
Bauliche Entwicklung
Planmäßige Anlage (nach Brand 1788) mit langrundem Grundriß; gitterförmiges, von mehreren ringförmigen Straßen umschlossenes Straßennetz, eine von 0st nach Nord umbiegende Hauptstraße. Unregelmäßiger Platz mit Pfarrkirche nahe dem Stadtmittelpunkt.
Gebäude
Kath. Christoph-Pfarrkirche um 1350 bezeugt, Übergang und barockes Pfarrhaus 18. Jhdt. Annakapelle, Renaissance, nordöstlich vor der Stadt gehörte früher zum Kloster Odacker (1,5 km nordöstlich), das erst Einsiedelei bei alter Kapelle war, dann kleines Frauenkloster, später Augustinerinnen, Benediktinerinnen seit 1513, aufgehoben und abgebrochen (außer der Annakapelle) 1804. Burg der Grafen von Arnsberg 12. Jhdt., später Jagdschloß der Kölner Kurfürsten, erneuert 1662-68, Jagdtor von 1753 (seit 1826 in Arnsberg), außer einem Flügel bald nach 1802 abgebrochen. Kapelle „mater dolorosa“.
Brände
Hirschberg ist mehrfach abgebrannt, zuletzt 1788; zerstört 1646.
Bevölkerung
Bevölkerungsverzeichnisse
- Kirchenbücher: Kath. seit 1779.
- Einwohnerbuch des Kreises Arnsberg.
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
- 1808-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
- 1836 (Juden, Schultheiß) Geburten
Jüngere Einwohnerzahlen
1802: 757 Einwohner (E.) und 112 Häuser, 1818: 710 E., 1843: 948 E., 1858: 984 E., 1867: 953 E., 1871: 971 E., 1885: 940 E., 1895: 985 E., 1905: 1123 E., 1910: 1143 E., 1925: 1137 E., 1933: 1192 E., 1939: 1203 E., 1946: 1425 E., 1950: 1516 Einwohner.
Sprache
Die niederdeutsche Mundart als Umgangssprache von Hirschberg liegt im südöstlichen Raum des Westfälischen (Attendorn-Arolsen). Kennzeichen: buggen 'bauen', uch 'euch', Wer¬fall des persönlichen Fürworts mick, mägget `(sie) mähen'. Älteste Amtssprache war lat., dann niederdeutsch, seit Mitte 16. Jh. hochdeutsch.
Wirtschaft
Handel u. Gewerbe
Bis 1954 blieb Waldarbeit mit etwas landwirtschaftlicher Ergänzung der Haupterwerbszweig. Daneben Sägewerk für Fußboden- und Schnittholzherstellung. 1954: Formen- und Kunststeinvertrieb (1946), Kindermöbelfabrik (1949).
Verkehr
1954: Hirschberg liegt ungünstig inmitten eines ausgedehnten Waldbezirks. Nächste Bahnhöfe sind Warstein (7 km) an der Nebenstrecke nach Lipp¬stadt, Niederbergheim (9 km) an der Nebenstrecke Brilon - Soest, Meschede (11 km) bzw. Oeventrop (12,5 km) an der Hauptstrecke Hagen - Kassel. In Hirschberg Kreuzung der (1954 wenig befahrenen) Straße Arnsberg - Hirschberg - Warstein mit der Straße Meschede - Hirschberg - Soest.
Umgebungsbedeutung
Wichtige Orte in der Nähe sind Warstein und Arnsberg.
Verwaltung
Hirschberg wird als Titularstadt mit dem Amt Warstein gemeinsam verwaltet.
Landesherrschaft
Landesherren
Bis 1368 im Gebiet der Gründer, der Grafen von Arnsberg, mit dem es dann zum kurkölnischen Herzogtum Westfalen kam.
- 1803-16 Hessen-Darmstadt
- 1816 Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg, 1817 Kreis Arnsberg
- 1946 Land Nordrhein-Westfalen, 1975 Kreis Soest.
Kriegerische Ereignisse
Im 30jährigen Krieg teilweise zerstört, besonders von Schweden 1646.
Zeitzeichen 1895
- Hirschberg, Pfarrdorf in Deutschland, Königreich Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg, Kreis Arnsberg, auf einem Berg am Ursprung der Heve, 432 m ü.d.M.
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Warstein, kath. Pfr-Kirche, Postbezirk, Telegrafenamt.
- Einwohner: 977
- Quelle: Hic Leones
Siegel, Wappen, Fahne
Datei:Hirschberg-Warsstein1911.jpg | Beschreibung:
Wappen: In Blau auf ansteigendem grünem Dreiberg ein goldener Hirsch nach links springend (genehmigt 1911). So die Arnsberger Wappensammlung 1700. Siegel: Hirsch (frei im Felde) als Siegelbild seit 1442. Fahne 1954: Grün-weiß-grün, mit dem Stadtwappen im breiten weißen Mittelfelde. |
Stadtgebiet
- Gebiet 1858 und 1895: 1801 ha, 1951: 1803 ha. Davon städt. Waldbesitz 1937: 1.112 ha, 1950: 1.043 ha, durch die Besatzungsmacht 1945 riesige Holzeinschläge.
- 1975 Neugliederung im Rahmen der kommunalen Neuordnung 1975: Stadt Warstein mit den alten Titularstädten Belecke, Hirschberg, Warstein und den Gemeinde Allagen, Mülheim, Sichtigvor, Suttrop, Waldhausen.
Kirchenwesen
Hirschberg gehörte ursprünglich zu Allagen, Pfarrei seit 1340/60. Erzbistum Köln, Dekanie Soest, seit 1821 Erzbistum Paderborn, Dekanat Rüthen.
Reformation
Die Bevölkerung blieb immer katholisch.
Bekenntnisse
1871: keine Protestanten, 1925: 9 Ev., 1946: 115 Ev., 91 %, Kath., 1950: 158 Ev.
Juden
Juden seit 1870 nicht in Hirschberg, auch vorher selten, 1855 nur 4.
Wohlfahrtspflege
1954: Kindergarten mit Krankenpflegestation 1937. Altersheim des Dt. Roten Kreuzes 1948. Wasserleitung und Kanalisation.
Bildungswesen
Schulen
1954: Volksschule.
Bibliografie
- Fèaux de Lacroix, in: Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Arnsberg (1906).
Archiv
- Warstein/Stadtarchiv
- Kath. Pfarrarchiv
Artikel-Quellen
- Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bd. III. Nordwest-Deutschland, II. Westfalen (1954) W. Kohlhammer Verlag Stuttgart
- Adreßbücher, Stadtarchiv
Bibliografie
- Bau- und Kunstdenkmäler, Kreis Arnsberg, S. 121 f.
- Bender, J.: Gesch. der Stadt Warstein (1844).
Bibliografie-Suche
- Volltextsuche nach Warstein in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Weblinks
Offizielle Webseiten
- Stadverwaltung Warstein www.warstein.de
Genealogische Internetseiten
Historische Webseiten
Zufallsfunde
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
Dieses Bild gehört zum Ort mit der GOV-Kennung HIRERGJO41DK | |
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