Beverungen: Unterschied zwischen den Versionen

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==Ursprung der Ortschaft==
==Ursprung der Ortschaft==
Beverungen zwischen 836 und 856 als adeliger Hof mit ausgedehnten Ländereien erwähnt. 1015 Overonbeverungen, 1283 „in inferiori villaBeuerungen", 1333 nach Erbauung der Burg als Stadt geplant; 1378, 1384 [[Wigbold|wicbeld]].
Beverungen zwischen 836 und 856 als adeliger Hof mit ausgedehnten Ländereien erwähnt. 1015 Overonbeverungen, 1283 „in inferiori villa Beuerungen", 1333 nach Erbauung der Burg als Stadt geplant; 1378, 1384 [[Wigbold|wicbeld]].


==Stadtgründung==
==Stadtgründung==

Version vom 8. Januar 2009, 16:22 Uhr

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Kreis_Höxter > Beverungen

Lokalisierung Beverungen innerhalb des Kreises Höxter

Früherwähnungen

Namen

„Beuerungun" 9. Jhdt.; „Beueringen" 1155; „Beuerungen" 1184; „Beverungen" 1205-16.

Grundbesitz

  • Im 9. J. kam Beverungen durch Schenkung von Hedwig, Schwester des 2. Corveyer Abtes Wahn, an das Stift Corvey; 1155 bestätigt Papst Adrian IV. dem Kloster Corvey den Besitz des Zehnten „de curia" Beverungen.
  • 1192 bestätigt Papst Coelestin dem Kloster Helmershausen den Besitz der Kirche in Beverungen, diese Kirche bestand schon unter dem Paderborner Bischof Poppo (1076-83)

Adelsfamilie

1205-16 Adeliger erwähnt.

Oberbeverungen

  • Oberbeverungen, wüst, in Beverungen aufgegangen.
  • 1015-36 schenkt Bischof Meinwerk von Paderborn Anna, der Tochter der Matrone Fritherun, den Zehnten zu „Ovoronbeverungun" (Vita Meinwerci S. 59).

Niederbeverungen

  • Niederbeverungen, wüst, in Beverungen aufgegangen.
  • „villa inferior Beuerungen" 1283. 1283 kauft Kloster Amelunxborn den Zehnten in Niederbeverungen.

Kleinbeverungen

  • Kleinbeverungen, wüst, in Beverungen aufgegangen:
  • "Minor Beverungen" 1284.

Landschaftslage

Beverungen liegt in der Holzmindener Wesertalung, unmittelbar am linken Ufer der Oberweser auf trockener Terrassenfläche (Höhe 100 m), zieht sich jedoch im Süden und Südwesten in die feuchten Niederungen der Weser- und Beveraue hinab. Auf dem gegenüberliegenden Weserufer das hannoversche Lau¬enförde am Fuß des Solling.

Ursprung der Ortschaft

Beverungen zwischen 836 und 856 als adeliger Hof mit ausgedehnten Ländereien erwähnt. 1015 Overonbeverungen, 1283 „in inferiori villa Beuerungen", 1333 nach Erbauung der Burg als Stadt geplant; 1378, 1384 wicbeld.

Stadtgründung

Stadtrecht

1417 erteilen Dietrich Erzbischof von Köln, als Verwalter des Stifts Paderborn, und Dietrich Abt von Corvey „dem dorpe Beverungen" Stadtrechte.

Gericht

1415-62 ist der Hakel in Beverungen bei Streitigkeiten zwischen den Herzögen von Braunschweig und dem Stift Paderborn Mahlstatt.

Stadt als Siedlung

Bauliche Entwicklung

1417 wird die Befestigung durch Mauern, drei Tore und durch Wall und Graben unter Einbeziehung der Burg im Südosten festgelegt. Verbindung von Zentral- und Längsanlage. Streng symmetrischer Grundriß, Querrechteck parallel zur Weser mit einer Hauptstraße (Langestraße) in Südnord-Richtung, drei senkrecht abzweigende Straßen in Westost-Richtung auf den Fluß zu. Die Südstraße (Burgstraße) verbindet Obere Mühle-Obertor-Burg, die Nordstraße (Mühlenstraße) das Niedertor mit der Niedermühle, die mittlere Straße (Weserstraße) die Hauptstraße (am Rathaus und rechteckigem Marktplatz vorbei) mit dem Wesertor. Zwei Querverbindungen von Burgstraße und Niedermühle führen zum Markt. Später noch eine Westoststraße (Düsterer Winkel) und zwei Querriegel (Mittel- und Brinkstraße).

Ein Furtübergang (Fähre) war wohl an der Burg, der zweite vor dem Wesertor, der dritte in der Verlängerung des alten Postwegs (Posttweete), der vierte alte und neue Brücke.

Länge der Südnordachse etwa 360 m, Westostachse etwa 240 m. Die erste Entwicklung der Stadt war 1417-1632. Nach der Niederbrennung wurde die Stadt innerhalb der alten Mauern wieder aufgebaut, im 19. Jhdt. zögernde Ausbreitung vor den Toren, ab l900 Ausdehnung zuerst nach Norden, seit dem 1. Weltkrieg bis zur Eisenbahnlinie nach Westen, Nordwesten und Norden.

Gebäude

Neue (zweite?) Burg 1332 durch den Bischof von Paderborn vollendet. Dreitürmige Anlage mit Mauer, Graben und Brücke. 1632 zerstört, außer dem fünfgeschossigen 27 m hohen Südostturm, erneuert 1660, 1751, 1801, 1933. Die Burg war im 17. und 18. Jhdt. Kornspeicher. Altes Rathaus erbaut zwischen 1600 und 1605, freistehender Fachwerkbau mit reicher Schnitzerei mit den Traufen nach Markt und Weserstraße. 1830 abgebrochen. 1871/73 gegenüber dem alten neu errichtet als Umbau und Zusammenschluß zweier durch eine Scheune getrennter Fachwerkbauten des 17. Jhdts. Die ältere kath. Pfarrkirche St. Johannis des Täufers war eine dreischiffige gotische Kirche mit geradem Chorabschluß, verstümmeltem Querschiff, Dachreiter. Sie brannte 1632 aus. Neubau 1684/1696 mit vierjochigem Kreuzgewölbe, 3/8 Chorabschluß und Westturm. Ev. Kirche 1866 erbaut. Die erste dreibogige Brücke 1902 erbaut, 1945 gesprengt. Neue Weserbrücke 1950 errichtet. In der Altstadt waren 1954 noch etwa 80 Fachwerkbauten mit zum Teil reichen farbigen Schnitzereien und Inschriften. Die schönsten sind in der Weserstraße von 1611, 1662, 1693. Die Apotheke (1775) und Langestraße 3 (1794) sind vorbildliche Bürgerhäuser. Rolandbrunnen vor dem Rathaus wurde 1945 teilzerstört.

Brände

1425 großer Brand, 1632 von den Hessen verbrannt außer dem Rathaus, Niedermühle und dem Bürgerhaus Weserstr. 4.

Zerstörung im 2. Weltkrieg

Eine Weserbrücke gesprengt.

Bevölkerung

Herkunft, Einwohnerzahlen

  • Die Bevölkerung ist außer einzelnen tiroler und schwedischen Einsprengseln im 17. Jhdt. niedersächsisch. In der 2. Hälfte des 19. Jhdts. kam stärkerer fremder Zuzug durch Eisenbahnbau und die Anfang des 20. Jhdts. entstehende Indu¬strie. Im 2. Weltkrieg Zuzug Ausgebombter aus dem Westen, ab 1945 Einstrom von Ostvertriebenen.
  • 1624: etwa 1.000 Einwohner errechnet in (1632) 200 Häu¬sern. Durch Pest (1625) und völlige Zerstreuung (1632) 1634: 134 Einwohner.

Seuchen

Pest 1625 (508), 1626, 1636. Typhus : 1837/38. Cholera 1850, 1868.

Bevölkerungsverzeichnisse

  • Ältestes Stadtbuch 1583-1769
  • Schottbuch (=Schoßbuch) 1616-30, 1646, 1648 mit sehr lückenhaften Neubürgereintragungen bis Anfang 18. Jhdt.
  • Bürgerbuch 18. Jhdt.
  • Kirchenbücher: Kath. ab 1619 (Lücke 1637-50).
  • Kirchenbücher: Ev. ab 1841.

Abschriften der Mormonen

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • 1809-1813 (Zivil, rk.) Geburten, Aufgebote, Heiraten, Tote
  • 1852-1874 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1815-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1809-1814 (Zivil, Juden) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1815-1821 (Pfarrbezirk, Juden) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1847-1874 (Gerichtsbezirk, Juden) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1780-1940 (Gerichtsbezirk, Mischbestand)

Jüngere Einwohnerzahlen

1803: 1.473 Einwohner (E.) und 232 Häuser, 1818: 1.592 E., 1823: 1.832 E., 1834: 2.034 E., 1843: 2.168 E., 1858: 1.902 E., 1864: 1.825 E., 1871: 1.659 E., 1885: 1.868 E., 1895: 1.983 E., 1900: 2.173 E. und 298 Häuser, 1905: 2.352 E., 1910: 2.534 E., 1925: 2.748 E., 1933: 2.924 E., 1939: 3.103 E., 1946: 4.420 E., 1950: 4.600 Einwohner (darunter 848 Vertriebene) und 550 Häuser.

Sprache

  • Die niederdeutsche Mundart von Beverungen ist in den südwestlichen Teil des mik- Gebietes Göttingen-Einbeck- Springe einzuordnen; Kennzeich.: Gäse 'Gänse', sei 'sei', juk 'euch'. buggen 'bauen' mägget `(sie) mähen'.
  • Die Stadtbücher seit 1417 hochdeutsch, vorher mittelniederdeutsch. Eigene Schmuggelsprache „das Moochelängische".

Wappen

Wappen Stadt Beverungen Kreis Höxter.png

Allgemeine Information

Politische Einteilung

Ortsteile

Amelunxen, Blankenau, Dalhausen, Drenke, Haarbrück, Herstelle, Jakobsberg, Rothe, Tietelsen, Wehrden, Würgassen.

Genealogische und historische Urkunden

Bürgerechtsquelle-Bürgerbuch

  • Beverungen, 1959 Kreis Höxter (1378), Stadtbuch 1583-1769, darin Bürgeraufnahmen bis zu Beginn des 18. Jhs., mit Unterbrechungen (Stadtarchiv Beverungen). Bürgerrechtsverleihungen (Incriptio neocreatorum civium) 1754-1812, außer 1757 u. 1758 (Stadtarchiv Beverungen).
    • Ergänzende Quellen: Schottbuch (Schoßregister) 1616-1648, darin Vermerke über Bürgerschillingszahlungen (Stadtarchiv Beverungen).

Internetlinks

Offizielle Internetseiten

Weitere Internetseiten

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.



Wappen vom Kreis Höxter

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis


Dieses Bild gehört zum Ort mit der GOV-Kennung BEVGENJO41QQ


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