Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/192: Unterschied zwischen den Versionen
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Eigenthum der Herzoge von Jülich und Churpfalz. — Zwischen Stolberg und Eschweiler liegt auf dem rechten Ufer der Inde das Dorf '''Pumpe''', auch '''Eschweiler-Pumpe''' genannt. Hier befinden sich die großen Pumpwerke, um das Wasser aus den Kohlgruben zu bringen. Sie werden durch drei große Wasserräder von 40 Fuß Durchmesser in Thätigkeit gesetzt, welche das Wasser 300 Fuß tief aus der Erde heraufpumpen. Können diese Pumpen das Wasser nicht bewältigen, so werden Dampfmaschinen in Bewegung gesetzt, welche es aus noch größerer Tiefe heraufziehen. Hier befindet sich auch eine bedeutende Maschinenfabrik und beim Hause | Eigenthum der Herzoge von Jülich und Churpfalz. — Zwischen Stolberg und Eschweiler liegt auf dem rechten Ufer der Inde das Dorf '''Pumpe''', auch '''Eschweiler-Pumpe''' genannt. Hier befinden sich die großen Pumpwerke, um das Wasser aus den Kohlgruben zu bringen. Sie werden durch drei große Wasserräder von 40 Fuß Durchmesser in Thätigkeit gesetzt, welche das Wasser 300 Fuß tief aus der Erde heraufpumpen. Können diese Pumpen das Wasser nicht bewältigen, so werden Dampfmaschinen in Bewegung gesetzt, welche es aus noch größerer Tiefe heraufziehen. Hier befindet sich auch eine bedeutende Maschinenfabrik und beim Hause Pümpchen im Indethale eine Eisenhütte nebst Walzwerken und Schneidmaschinen für Schmiedeeisen. In der Aue, einem sehr ausdedehnten Etablissement, dicht an der Eisenbahn, befinden sich die großartigsten Gießereien und Eisenwalzwerke in der ganzen Rheinprovinz. Hier waren noch vor 2 Jahren über 1500 Menschen beschäftigt, welche die Schmelz- und Schweißöfen besorgen, die Walzwerke und Eisenhämmer leiten, fertige Schienen, Räderachsen und Räder für die Eisenbahnen liefern mußten. Die zahlreichen Schweißöfen, Dampfmaschinen und Gießereien sollen jeden Tag allein an 500 Zentner Fettkohlen verbraucht haben. In diesen, wie in verschiedenen andern Fabriken, Schmelzhütten, Gießereien, Mühlen, Manufakturen und in den zahlreichen Kohlengruben des Indereviers finden viele tausend Menschen aus den benachbarten Flecken und Dörfern Beschäftigung. Außerdem sind Viehzucht und Ackerbau, jedoch nur untergeordnete Erwerbsquellen. |
Aktuelle Version vom 19. Oktober 2008, 12:57 Uhr
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Eigenthum der Herzoge von Jülich und Churpfalz. — Zwischen Stolberg und Eschweiler liegt auf dem rechten Ufer der Inde das Dorf Pumpe, auch Eschweiler-Pumpe genannt. Hier befinden sich die großen Pumpwerke, um das Wasser aus den Kohlgruben zu bringen. Sie werden durch drei große Wasserräder von 40 Fuß Durchmesser in Thätigkeit gesetzt, welche das Wasser 300 Fuß tief aus der Erde heraufpumpen. Können diese Pumpen das Wasser nicht bewältigen, so werden Dampfmaschinen in Bewegung gesetzt, welche es aus noch größerer Tiefe heraufziehen. Hier befindet sich auch eine bedeutende Maschinenfabrik und beim Hause Pümpchen im Indethale eine Eisenhütte nebst Walzwerken und Schneidmaschinen für Schmiedeeisen. In der Aue, einem sehr ausdedehnten Etablissement, dicht an der Eisenbahn, befinden sich die großartigsten Gießereien und Eisenwalzwerke in der ganzen Rheinprovinz. Hier waren noch vor 2 Jahren über 1500 Menschen beschäftigt, welche die Schmelz- und Schweißöfen besorgen, die Walzwerke und Eisenhämmer leiten, fertige Schienen, Räderachsen und Räder für die Eisenbahnen liefern mußten. Die zahlreichen Schweißöfen, Dampfmaschinen und Gießereien sollen jeden Tag allein an 500 Zentner Fettkohlen verbraucht haben. In diesen, wie in verschiedenen andern Fabriken, Schmelzhütten, Gießereien, Mühlen, Manufakturen und in den zahlreichen Kohlengruben des Indereviers finden viele tausend Menschen aus den benachbarten Flecken und Dörfern Beschäftigung. Außerdem sind Viehzucht und Ackerbau, jedoch nur untergeordnete Erwerbsquellen.