Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/229: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(OCR-Text eingefügt)
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
{{Chronik Spamer|228|231|230|unkorrigiert}}
{{Chronik Spamer|228|231|230|korrigiert}}


::::::::::'''Schlittenfahrt.'''
::::::::::'''Schlittenfahrt.'''
Zeile 7: Zeile 7:
| valign="top" |
| valign="top" |
:Am Stege zu Aßlar hält Etwas still;
:Am Stege zu Aßlar hält Etwas still;
:Da wogt es in rührigen Massen,  
::Da wogt es in rührigen Massen,  
:Es schnaubet und stampfet so muthig und will
:Es schnaubet und stampfet so muthig und will
:Sich länger nicht bändigen lassen;  
::Sich länger nicht bändigen lassen;  
:Da steigt in den Schlitten die rechte Person,
:Da steigt in den Schlitten die rechte Person,
:Und rasch mit ihr geht es im Trabe davon.
::Und rasch mit ihr geht es im Trabe davon.


:Der Milchhans schwinget die Peitsche mit Macht,
:Der Milchhans schwinget die Peitsche mit Macht,
:Und treibet zu schnellerer Eile  
::Und treibet zu schnellerer Eile  
:Die stinken Gespanne, es sind ihrer acht,
:Die flinken Gespanne, es sind ihrer acht,
:Denn sieben nur ziehen am Seile,  
::Denn sieben nur ziehen am Seile,  
:Und doch wird die Fähre nicht übermannt,
:Und doch wird die Fähre nicht übermannt,
:Denn das stärkste ist an die Deichsel gespannt.
::Denn das stärkste ist an die Deichsel gespannt.


:Doch drinnen im Schlitten wer mag es nur sein
:Doch drinnen im Schlitten wer mag es nur sein
:Der fähret wie Sturmwind und Wetter?
::Der fähret wie Sturmwind und Wetter?
:Kaum seh' ich den Hut und den Schleier, allein  
:Kaum seh' ich den Hut und den Schleier, allein  
:Das Uebrige decken die Bretter.
::Das Uebrige decken die Bretter.
:Es ist eine Dame, sie ist auch klein, —  
:Es ist eine Dame, sie ist auch klein, —  
:Es ist ^ die Pfarriu von Hermannstein!
::Es ist - die Pfarrin von Hermannstein!


:Auf jeglicher Seite ein Herr ihr jagt,
:Auf jeglicher Seite ein Herr ihr jagt,
:Doch jagen zu Fuße sie beide,  
::Doch jagen zu Fuße sie beide,  
:Und wenn ihr vielleicht nach den Namen mich fragt,
:Und wenn ihr vielleicht nach den Namen mich fragt,
:Ich kenne Die ehrlichen Leute;  
::Ich kenne Die ehrlichen Leute;  
:Zum wenigsten gleichen sie auf ein Haar
:Zum wenigsten gleichen sie auf ein Haar
:Dem Pfarrer von H. und dem Schulvicar.
::Dem Pfarrer von H. und dem Schulvicar.


:Und wisset ihr, was für Gespanne es sind.  
:Und wisset ihr, was für Gespanne es sind.  
:Die den Schlitten so hurtig entführen?
::Die den Schlitten so hurtig entführen?
:Sie gehen so flüchtig, als wie der Wind,  
:Sie gehen so flüchtig, als wie der Wind,  
:Doch gehen sie nicht auf den Vieren,
::Doch gehen sie nicht auf den Vieren,
:Sie spannten sich selber und freiwillig ein,  
:Sie spannten sich selber und freiwillig ein,  
:Die munteren Knaben von Hermannstein.
::Die munteren Knaben von Hermannstein.


:Der Vollmond beschaute nnt heit'rem Gesicht  
:Der Vollmond beschaute nnt heit'rem Gesicht  
:Und Staunen die fröhliche Truppe;
::Und Staunen die fröhliche Truppe;
:Denn solch' eine Schlittenfahrt sah' er noch nicht  
:Denn solch' eine Schlittenfahrt sah' er noch nicht  
:Und keine sidelere Gruppe;
::Und keine fidelere Gruppe;
:Drum konnte an ihr er nicht satt sich seh'n,  
:Drum konnte an ihr er nicht satt sich seh'n,  
:Vi3 endlich der Schlitten blieb stille steh'n.
::Bis endlich der Schlitten blieb stille steh'n.


:Da stieg denn die Pfarrin von Hermannstein  
:Da stieg denn die Pfarrin von Hermannstein  
:Vergnügt aus der bretternen Fähre,
::Vergnügt aus der bretternen Fähre,
:Und dankte den gütigen Knaben gar fein  
:Und dankte den gütigen Knaben gar fein  
:Für die ihr erwiesene Ehre;
::Für die ihr erwiesene Ehre;
:Doch, was an den großen Trabanten sie thut,  
:Doch, was an den großen Trabanten sie thut,  
:Wer weiß es —, die haben den Lohn noch zu gut.
::Wer weiß es —, die haben den Lohn noch zu gut.
| valign="top" |
| valign="top" |
:In Vierundvierzig machten
:In Vierundvierzig machten
:Der Fahrten wir noch mehr,  
::Der Fahrten wir noch mehr,  
:Um hübsch uns zu betrachten,
:Um hübsch uns zu betrachten,
:Wie Dieß und Ienes war'.  
::Wie Dieß und Jenes wär'.  
:Wie man die Tauben hören,
:Wie man die Tauben hören,
:Die Stummen reden lehrt,  
::Die Stummen reden lehrt,  
:das haben nach Begehren
:Das haben nach Begehren
:In Friedberg wir gehört.
::In Friedberg wir gehört.


:Drauf mußt' ein Leiterwagen
:Drauf mußt' ein Leiterwagen
:Mit Kißners im Verein  
::Mit Kißners im Verein  
:Schnell bis nach Fulda tragen
:Schnell bis nach Fulda tragen
:uns über manchen Stein.  
::Uns über manchen Stein.  
:Vorzüglich hat gefallen
:Vorzüglich hat gefallen
:Zwar Linchen diese Stadt,  
::Zwar Linchen diese Stadt,  
:Doch war es mit uns Allen
:Doch war es mit uns Allen
:Des Leiterwagens satt.
::Des Leiterwagens satt.


:Des andern Tags bestiegen
:Des andern Tags bestiegen
:Wir dort die Post allen.,  
::Wir dort die Post allein,  
:Da meinte vor Vergnügen
:Da meinte vor Vergnügen
:Im Himmel es zu sein.  
::Im Himmel es zu sein.  
:„Ja," sprach ich, „ich gestehe:
:„Ja," sprach ich, „ich gestehe:
:„Ganz Unrecht hast Du nicht,  
::„Ganz Unrecht hast Du nicht,  
:„Denn Einen Engel sehe
:„Denn Einen Engel sehe
:„Ich auch von Angesicht!
::„Ich auch von Angesicht!


:„Mit dem ich möchte fahren
:„Mit dem ich möchte fahren
:„Vi3 an das End der Welt!  
::"Bis an das End der Welt!  
:„Weil er mir mit den Jahren
:„Weil er mir mit den Jahren
:„Noch immer mehr gefällt." —  
::„Noch immer mehr gefällt." —  
:Der Sonnner, Herbst und Winter
:Der Sonnner, Herbst und Winter
:Flog uns zu schnell vorbei.  
::Flog uns zu schnell vorbei.  
:Da hatte ich der Kinder
:Da hatte ich der Kinder
:Von Linchen annoch drei.
::Von Linchen annoch drei.


:Allein weil Fünfundvierzig
:Allein weil Fünfundvierzig
:Ein ungerades Jahr,  
::Ein ungerades Jahr,  
:So sähe in der Kürz' ich
:So sahe in der Kürz' ich
:Vermehrt der Kinder Schaar.  
::Vermehrt der Kinder Schaar.  
:Zu Hermann, Louis, Minchen
:Zu Hermann, Louis, Minchen
:Kam noch in aller Still'  
::Kam noch in aller Still'  
:Ein blaugeäugelt Linchen
:Ein blaugeäugelt Linchen
:Am siebenten April.
::Am siebenten April.


|-
|-
|}
|}

Version vom 9. Juli 2008, 13:50 Uhr

GenWiki - Digitale Bibliothek
Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer
Inhalt
GenWiki E-Book
<<<Vorherige Seite
[228]
Nächste Seite>>>
[230]
Datei:Chronik Spamer.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.



Schlittenfahrt.
Am Stege zu Aßlar hält Etwas still;
Da wogt es in rührigen Massen,
Es schnaubet und stampfet so muthig und will
Sich länger nicht bändigen lassen;
Da steigt in den Schlitten die rechte Person,
Und rasch mit ihr geht es im Trabe davon.
Der Milchhans schwinget die Peitsche mit Macht,
Und treibet zu schnellerer Eile
Die flinken Gespanne, es sind ihrer acht,
Denn sieben nur ziehen am Seile,
Und doch wird die Fähre nicht übermannt,
Denn das stärkste ist an die Deichsel gespannt.
Doch drinnen im Schlitten wer mag es nur sein
Der fähret wie Sturmwind und Wetter?
Kaum seh' ich den Hut und den Schleier, allein
Das Uebrige decken die Bretter.
Es ist eine Dame, sie ist auch klein, —
Es ist - die Pfarrin von Hermannstein!
Auf jeglicher Seite ein Herr ihr jagt,
Doch jagen zu Fuße sie beide,
Und wenn ihr vielleicht nach den Namen mich fragt,
Ich kenne Die ehrlichen Leute;
Zum wenigsten gleichen sie auf ein Haar
Dem Pfarrer von H. und dem Schulvicar.
Und wisset ihr, was für Gespanne es sind.
Die den Schlitten so hurtig entführen?
Sie gehen so flüchtig, als wie der Wind,
Doch gehen sie nicht auf den Vieren,
Sie spannten sich selber und freiwillig ein,
Die munteren Knaben von Hermannstein.
Der Vollmond beschaute nnt heit'rem Gesicht
Und Staunen die fröhliche Truppe;
Denn solch' eine Schlittenfahrt sah' er noch nicht
Und keine fidelere Gruppe;
Drum konnte an ihr er nicht satt sich seh'n,
Bis endlich der Schlitten blieb stille steh'n.
Da stieg denn die Pfarrin von Hermannstein
Vergnügt aus der bretternen Fähre,
Und dankte den gütigen Knaben gar fein
Für die ihr erwiesene Ehre;
Doch, was an den großen Trabanten sie thut,
Wer weiß es —, die haben den Lohn noch zu gut.
In Vierundvierzig machten
Der Fahrten wir noch mehr,
Um hübsch uns zu betrachten,
Wie Dieß und Jenes wär'.
Wie man die Tauben hören,
Die Stummen reden lehrt,
Das haben nach Begehren
In Friedberg wir gehört.
Drauf mußt' ein Leiterwagen
Mit Kißners im Verein
Schnell bis nach Fulda tragen
Uns über manchen Stein.
Vorzüglich hat gefallen
Zwar Linchen diese Stadt,
Doch war es mit uns Allen
Des Leiterwagens satt.
Des andern Tags bestiegen
Wir dort die Post allein,
Da meinte vor Vergnügen
Im Himmel es zu sein.
„Ja," sprach ich, „ich gestehe:
„Ganz Unrecht hast Du nicht,
„Denn Einen Engel sehe
„Ich auch von Angesicht!
„Mit dem ich möchte fahren
"Bis an das End der Welt!
„Weil er mir mit den Jahren
„Noch immer mehr gefällt." —
Der Sonnner, Herbst und Winter
Flog uns zu schnell vorbei.
Da hatte ich der Kinder
Von Linchen annoch drei.
Allein weil Fünfundvierzig
Ein ungerades Jahr,
So sahe in der Kürz' ich
Vermehrt der Kinder Schaar.
Zu Hermann, Louis, Minchen
Kam noch in aller Still'
Ein blaugeäugelt Linchen
Am siebenten April.