Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/240: Unterschied zwischen den Versionen
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::::::Einzeln; aber im Bund trotzen sie seiner Gewalt! | |||
::::::Auch die Träumenden selbst, so wenig auf Träume sie geben, | |||
::::::Merkten doch diese zumal sich als bedenkliche an. | |||
::::::Sonst doch machen sie sich um Träume keine Gedanken; | |||
::::::Weshalb kamen sie hier aus der gewöhnlichen Ruh? | |||
::::::Und wie kommt es, daß Jeder, was Wasser im Traume entreißet, | |||
::::::Auf den Tod dessen bezieht, dem das Eutriss'ne gehört? — | |||
::::::Schiffler, gewöhnlicher ward sie nur „Christinchen" geheißen, | |||
::::::Käthchens Freundin und auch die ihrer Schwester zugleich, | |||
::::::Träumte damals: Sie wusch der Schwestern theuerste Spitzen, | |||
::::::Plötzlich riß ihr die Fluth, sämmtliche Spitzen hinweg. | |||
::::::Als sie Mühe sich gab, die kostbare Wäsche zu retten, | |||
::::::Mußte sie sehn, wie der Strom gierig dieselbe verschlang. — | |||
::::::Ja, den nämlichen Traum - - nur in Parenthesi führe | |||
::::::Hier auch diesen ich an - - hatte zugleich auch die Magd, | |||
::::::Welche nicht lange vorher bei mir in Dienste getreten: | |||
::::::Meiner Schwägerin Wasch' führte das Wasser ihr fort. - | |||
::::::Nicht der nämliche Traum nur, auch die nämliche Deutung | |||
::::::Fand bei Freundin und Magd, wie sie erzählten, Statt. | |||
::::::Beide haben sie nur die Träume getreulich berichtet; | |||
::::::Beide bemerkten dabei, daß sie das Schlimmste geahnt. — | |||
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::::::Burkhard heißet dahier mein Nachbar rechts an dem Hofthor | |||
::::::Und sein Vorname Franz; Leichenschauer ist er. | |||
::::::Einen Monat zuvor, eh' Käthchens Leichenzug Statt fand. | |||
::::::Sähe ihn dieser voraus, wie er ihn später geschaut. | |||
::::::Auch den Trauergesaug, so wie er ihn nachher vernommen, | |||
::::::Hörte er schon in dem Traum deutlich erschallen voraus. — | |||
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:::::::'''Wachend gehörte Todesvorzeichen.''' | |||
:::In meinem Geburtshause, dein Pfarrhaufe in Burkhards, konnte man, so lange wir darin wohnten,<br> | |||
:::in der Neujahrsnacht zwischen N und 12 Uhr an gewissen Zeichen jedesmal hören,<br> | |||
:::ob in dem neuen Jahre Jemand von den Hausbewohnern oder ihren nächsten Anverwandten<br> | |||
:::sterben werde. | |||
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:::In der Neujahrsnacht von 1799—1800 hörte mein Vater zwischen 11 und 12 Uhr<br> | |||
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:::noch kein Schnee auf dem Dache liegt und er sieht auch keinen auf der Erde liegen. — |
Version vom 6. Juli 2008, 14:19 Uhr
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- Einzeln; aber im Bund trotzen sie seiner Gewalt!
- Auch die Träumenden selbst, so wenig auf Träume sie geben,
- Merkten doch diese zumal sich als bedenkliche an.
- Sonst doch machen sie sich um Träume keine Gedanken;
- Weshalb kamen sie hier aus der gewöhnlichen Ruh?
- Und wie kommt es, daß Jeder, was Wasser im Traume entreißet,
- Auf den Tod dessen bezieht, dem das Eutriss'ne gehört? —
- Schiffler, gewöhnlicher ward sie nur „Christinchen" geheißen,
- Käthchens Freundin und auch die ihrer Schwester zugleich,
- Träumte damals: Sie wusch der Schwestern theuerste Spitzen,
- Plötzlich riß ihr die Fluth, sämmtliche Spitzen hinweg.
- Als sie Mühe sich gab, die kostbare Wäsche zu retten,
- Mußte sie sehn, wie der Strom gierig dieselbe verschlang. —
- Ja, den nämlichen Traum - - nur in Parenthesi führe
- Hier auch diesen ich an - - hatte zugleich auch die Magd,
- Welche nicht lange vorher bei mir in Dienste getreten:
- Meiner Schwägerin Wasch' führte das Wasser ihr fort. -
- Nicht der nämliche Traum nur, auch die nämliche Deutung
- Fand bei Freundin und Magd, wie sie erzählten, Statt.
- Beide haben sie nur die Träume getreulich berichtet;
- Beide bemerkten dabei, daß sie das Schlimmste geahnt. —
- D.
- Burkhard heißet dahier mein Nachbar rechts an dem Hofthor
- Und sein Vorname Franz; Leichenschauer ist er.
- Einen Monat zuvor, eh' Käthchens Leichenzug Statt fand.
- Sähe ihn dieser voraus, wie er ihn später geschaut.
- Auch den Trauergesaug, so wie er ihn nachher vernommen,
- Hörte er schon in dem Traum deutlich erschallen voraus. —
- II.
- Wachend gehörte Todesvorzeichen.
- In meinem Geburtshause, dein Pfarrhaufe in Burkhards, konnte man, so lange wir darin wohnten,
- in der Neujahrsnacht zwischen N und 12 Uhr an gewissen Zeichen jedesmal hören,
- ob in dem neuen Jahre Jemand von den Hausbewohnern oder ihren nächsten Anverwandten
- sterben werde.
- In meinem Geburtshause, dein Pfarrhaufe in Burkhards, konnte man, so lange wir darin wohnten,
- AI5 Vewei3 dafür gebe ich hier folgende Vorzeichen an:
- Erstes Vorzeichen.
- In der Neujahrsnacht von 1799—1800 hörte mein Vater zwischen 11 und 12 Uhr
- deutlich eine Lawine vom Dache des Hauses herabrollen und mit dem eigentümlichen, dumpfen
- Tone, den eine solche hervorzubringen pflegt, auf die Erde niederstürzen. Während er nun
- sogleich nach dem Fenster eilt, um die herabgefallene Schneemasse zu sehen, fällt ihm ein, daß
- noch kein Schnee auf dem Dache liegt und er sieht auch keinen auf der Erde liegen. —
- In der Neujahrsnacht von 1799—1800 hörte mein Vater zwischen 11 und 12 Uhr