Schlesisches Namenbuch/074: Unterschied zwischen den Versionen

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kommt nur der slaw. Personenname Sebor (Zeborius) in Frage (Miklosich, F., Die Bildung d. slaw. Pers.-Name (Wiener Denkschr. 10, 1860), Nr. 340 hat hierzu Seber), dessen erste Silbe (e) kurz war, also kurzem deut. i. entspricht. -t ist sekundär. Beachte auch das Verbreitungsgebiet! - Belege: Familienname Seber, Zeber, Siber 1348, 1372 Liegnitz; Andris Sebir 1381 Sorau Land; Micolasch Seber (Zeber) 1475 Neisse; Heinrich Sebir 1499 Glatz; Nickel Sibert vom Lauban 1549 Görlitz. Vgl. auch Heinrich von dem Sebirsperge (= Sibersberg/Gabersdorf) 1422 Glatz.





Version vom 16. Juni 2008, 21:18 Uhr

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Schlesisches Namenbuch
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  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)


kommt nur der slaw. Personenname Sebor (Zeborius) in Frage (Miklosich, F., Die Bildung d. slaw. Pers.-Name (Wiener Denkschr. 10, 1860), Nr. 340 hat hierzu Seber), dessen erste Silbe (e) kurz war, also kurzem deut. i. entspricht. -t ist sekundär. Beachte auch das Verbreitungsgebiet! - Belege: Familienname Seber, Zeber, Siber 1348, 1372 Liegnitz; Andris Sebir 1381 Sorau Land; Micolasch Seber (Zeber) 1475 Neisse; Heinrich Sebir 1499 Glatz; Nickel Sibert vom Lauban 1549 Görlitz. Vgl. auch Heinrich von dem Sebirsperge (= Sibersberg/Gabersdorf) 1422 Glatz.


Simon (Görlitz [49] Liegnitz [41] Grünberg [34] Sagan [9] Hirschberg [25] Neurode [5] Öls [7] Ratibor [13] Beuthen [15] Oppeln-Neustadt-Neisse oft!) nebst Kurz- od. Koseform Schinke (Neustadt [18] Ratibor [8] Oppeln [2] Grünberg [3]), Schin(c)k (Ratibor [5] Breslau) = Schimcke wie Klinke = Klimke (Kliment) Prinke = Primke. Beliebter kirchl. Taufname, nach dem Apostel Simon Cananäus; z. T. auch jüd. Familienname - Belege: Kethe Symonynne 1362 Breslau; Symko = Symon Stoyan 1412 Posen; Symon Cretzschemer 1450/51 Görlitz; Symon Winckelman 1491 Liegnitz; Simke von Zarow 1345 Breslau, Schimko Rathibor 1370 ebd. (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 19); Schimko von Kalkow 1381 Kr. Neisse.


Soffner (Neustadt [14] Ratibor [9] Breslau), Suffner (Breslau).

Metronymische er-Ableitung vom Heiligenname Sophie, in eingedeutschter Form Soffe, Suffy, Soffil usw. im 14. und 15. Jahrh. gebräuchlich. Vgl. die Königin Sophie v. Böhmen, gest. 1425 (Urkundenbuch## Liegnitz. S. 480). Gebildet wie Eitner (von Aite = Agathe), Tilgner (von Ottilie) u. v. a. Also „Sohn, Schwiegersohn oder Gatte der Sophie“. u statt o mundartl. wie Just = Jost. - Belege Soffe, Hannos lebin Frau 1370 Breslau; Suffy von Progow 1370 Breslau; AluschNunerinne; Sophil ihre Tochter 1358 Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 35); Sophia, Fr. des David Bertold 1425 Liegnitz, Sophie erlechtynne 1383 Liegnitz.


Stache (Breslau oft, Liegnitz [4] Görlitz [3] Hirschberg [3] Schweidnitz [5] Oppeln [l]), Stach (Oppeln [17] Beuthen [1]), -a.

Kurz- od. Koseform von Stanislaw (lat. Stanislaus), s. unter Stenzel! Gebildet wie Mach von Matthias, Bach von Bartholomäus, Wach von Waczlaw usw. - Belege: Stach von den Bethelern 1361 Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 20). Martinus Stach 1378 Prag (Schubert 79).


Standke (Liegnitz [15] Görlitz [6] Sagan [4] Öls [4]), Stanke (Ratibor [5] Oppeln [3] Neustadt [3] Neisse), Stanek (Beuthen [24] Görlitz [6]).

Kurz- od. Koseform mit k-Suffix von Stanislaw, s. unter Stenzel! Ohne Suffix: Stahn (Sagan [18]). - Belege: Stanko Bem 1375/76 Glatz; Stanke Hamicz 1410 Liegnitz; Pawel Stanke 1438 (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 55); Lorentz Stancke 1547 Liegnitz.


Stenzel (Görlitz [21] Liegnitz [8] Landeck [10] Habelschwerdt [5] Neustadt [6] Beuthen [8]), mundartl. Stanzel (Liegnitz [2]).

Die deutsche Kurz- od. Koseform vom Namen des poln. Nationalheiligen Stanislaw (mit Umlaut Stenczlaw); schon Johann Fischart sagt: „Polen heißen Stenzel“. Die slaw. Kurz- od. Koseform siehe unter Stan(d)ke und Stach(e)! Vgl. Mitteil. d. schles. Ges. f. Volkskde. 14 (1905), S. 83/84. - Belege: Stenczlaw Gobil 1451 Liegnitz; Stenczil Reyntsch 1453 Liegnitz; Stanczel von Frobelin 1419 (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band l, 111). Noch 1591 Stentzel Gebhart in Görlitz (Wtschr. S. 174). Michel Stentzel 1528 Görlitz.


Stephan (Liegnitz [34] Görlitz [26] Sagan [12] Trebnitz [10] Neustadt [29] Ratibor [11] Beuthen [22]), slaw. Schippan(g) (Ratibor [7] Neusalz Liegnitz), Schoppan.

Der Name des ersten christl. Märtyrers (Apostelgesch. 6/7), sodann auch des heilig gesprochenen ersten Ungarnkönigs.


Stief (Schweidnitz [14] Hirschberg [12] Liegnitz [7] Görlitz [11]; Neustadt u. Beuthen = [00]!), auch Stiefke, Stefke, Steffek.

Vgl. auch die Kurz- od. Koseform unter Schöpe! Zum Wechsel von e und i vgl. Klement = Kliem, Peter = Pietsch. - Belege: Steffan Czepan 1394 Liegnitz; tschepan von Syfridisdorff 1383 Liegnitz; Czepan u. Cuba, gen. Krysig 1462 Brieger Urk. (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 9). Stephke von Wirbin 1346 Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 19); Stafke von Swenkinfeld 1345 = Stefanus de Schweidnitz. 1351 (ebd.); Steppke Thader = Steffke Th. = Steffan Th. 1513 (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 322. 325). Lewtke Stepke der lange (Burdach, Vom Mittelalter zur Reformation. Bd. 9). Vgl. das Appellativum Stepke = „kleiner Mensch“.


Thomas (Görlitz [51] Liegnitz [42] Sagan [9] Glatz [6] Beuthen [14]).

Der Apostel Thomas, von dessen Beliebtheit die vielgelesene Thomaslegende zeugte. Patron der Baumeister und Zimmerleute. Aus der Kurz- od. Koseform Thömel ergab sich