Deutsches Wörterbuch 1898/021: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Baum, baumeln, baumen, -bäumen''' s. bauen.
'''Baum, baumeln, baumen, -bäumen''' s. bauen.
'''Bausch''' ''m'' <tt>mhd. bûsch</tt>, Knüttel, Wulst, Beule; in B. u. Bogen (<tt>ndd.</tt> in einer Art Volksetymologie in'n polschen Bogen) = eins mit dem andern, ohne auf mehr od. weniger zuu achten, eig. „mit auswärts s. dehnender (Bausch) u. einwärts s. biegender (Bogen)“ Grenzfläche; weidm. '''Bäuschel''' ''n'' (Dem.) die edleren Eingeweide des Federviehs, eig. das bauschartig Angeschwollene; D '''Baust''', Dem. '''Bäustle''' = Bausch, Bäuschlein; D <tt>schweiz.</tt> '''Bauster''' ''m'' Bausch, Verkleidung, '''Bausterli''' vermummte Person, Gespenst; '''verbaustern''' behexen, in Unordnung bringen, verderben; '''erbaustern''' durchprügeln (bis es „Bäuste“ gibt), <tt>cf.</tt> auch baustern = zähmen, meistern.
'''Bäuschel''' s. Bausch.
'''Bauschquantum''' s. <tt>quant-</tt>
'''bausen''' s. pausen.
'''Bauster, Baustern, Bausterli''' s. Bausch.
'''bäwelst''' D <tt>ndd.</tt> s. ob.
'''baxen''' L, <tt>ndd.</tt> schlagen zu <tt>ahd. bag-an</tt>, damit wohl verw. <tt>e. box</tt> '''boxen''' mit geballter Faust zuschlagen; hieher viell. - mit Nasal - '''Bengel''' ''m'' Prügel, übertr. derber Mensch (der gleich zuschlägt), u. - wenn aus <tt>bang-zen</tt> - '''bantschen''' od. '''pantschen''' schlagen (auch in Flüssigem od. Flüssiges zwecklos od. übermäßig herumrühren).
'''Bazar''' F, <tt>fz. (pers.)</tt> ''m'' großes Gebäude mit Läden, <tt>pers. b. </tt>Marktplatz mit - überdeckten - Kaufhallen.
'''Bazillus''' F, <tt>lt.</tt> s. Bakel.
'''be-''' s. bei.
'''Beamter''' s. Amt.
'''beanstanden''' s. stehen.
'''bebbern''' s. beben.
'''beben''' zittern, in ruckweise aufeinanderfolgenden Erschütterungen s. hin u. her bewegen, redupl. Form, <tt>cf. scr. bi-bhé-mi</tt> fürchte mich; D Formen: '''bebbern''' (od. bäbbern) schnell u. undeutlich (zitternd) sprechen; '''biebern''' frieren; '''verbobbern''' vor Angst vergehen.
'''Becher''' L, <tt>mlt., ahd. behhar(i)</tt> ''m'' aus <tt>vulg.lt. bicarium</tt> ''n'' dessen Etymologie unklar.
'''-beck''' s. Bach.
'''Beck(er)''' D s. backen.
'''Becken''' L, <tt>mlt.</tt> ''n'' flaches Gefäß zu Flüssigkeit; dem ähnl. Metallscheibe zum Aneinanderschlagen in der Musik; rundliche Vertiefung zw. erhabenen Stellen, zu <tt>mlt. baccinum</tt>, woher <tt>fz.</tt> '''Bassin''' ''n'' Wasserbehälter; '''Pickelhaube''' ''f'' eig. Beckelhaube d. h. beckenartige Haube (= Helm).
'''Bedacht''' s. denken.
'''Bedarf''' s. dürfen.
'''Bede''' L, <tt>ndd.</tt> s. bieten. '''Beding, bedingen''' s. Ding.
'''beede''' s. beide.
'''Beefsteak''' F, <tt>e.</tt> ''n'' „Rindfleisch-Schnitte“; '''Roastbeef''' ''n'' geröstetes - Rindfl.
'''beeinträchtigen''' s. tragen.
'''Beelzebub''' F, <tt>hebr..</tt> ''m'' Oberster der Teufel, eig. Baal Sebub „Fliegengott“ (der Philister).
'''beerdigen''' s. Erde.
'''Beere''' ''f'', fleischige Samenkapsel der Pfl. <tt>ahd. beri cf. ndl. bes, got.</tt> in Zs. <tt>basi</tt>; D '''Agrestbeere''' = '''Stachelbeere''' od. '''Heckenbeere''' (weil in „Hecken“ wachsend) od. '''Ruchbeere''' (d.h. rauhe B.); Erdbeere (an der „Erde“ wachsend), D '''Erber''' u. (durch Dissim.?) '''Erbel'''; '''Heidelbeere''' (gern auf der „Heide“ wachsend), D '''Wolber''' = Waldbeere; '''Johannisbeere''' (um Johanni, 24. Juni, reif) rot u. schwarz (letztere wegen des Geschmacks auch '''Wanzenbeere'''): '''Preiselbeere''' D '''Prausbeere''' u. '''Preuselbeere'''
'''Beet''' s. Bett.
'''Befehl, befehlen, befehligen''' s. *-fehlen 2).
'''Beffchen''' L, <tt>ndd.</tt> ''n'' <tt>pl.</tt> die weißen Läppchen bei der geistl. Amtstracht, Dem. zu <tt>ndd. beffe</tt> Chorkappe.
'''befriedigen''' s. frei.
'''befugen, Befugnis, befugt''' s. Fach.
'''begehren, Begierde''' s. gern.

Version vom 14. Februar 2008, 22:19 Uhr

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Bauer - begehren

Fortpflanzung des Geschlechts sorgen, Wachstum verleihen, idg. Wz. bhu werden, sein, verw. g. phý-ein erzeugen, lt. fu-i bin gewesen, fi-eri werden, dtsch. bi-n (cf. ags beo bin, werde); erbauen aufbauen, emporbauen, was darnieder liegt (auch bildl.); Bau m 1) das Bauen; 2) Ergebnis dieser Thätigkeit; Bauer m 1) Ackerbauer; Erbauer; 2) (auch n) Käfig, ahd. bûr Wohnung, Kammer, wozu gi-bûro „Mit(ein)wohner“ od. „Mitbauer“ (ä. Bildung z.B. Geselle cf. Saal), daher dann Bauer = Dorfbewohner, übertr. ungeschliffener Mensch, daher bäurisch nach Art der B., roh; bäuerlich ohne tadelnden Sinn; Nachbar m, ahd. nah-gi-bur der nahe mit einem zusammenwohnt. - Hieher auch Ortsn. wie Beuren, Beuron, Büren od. in Zs. -büren. - Baude f Hirtenhütte (z.B. in den schlesischen Gebirgen); Bude f Hütte; Gebäude n 1) Bauwerk zur Wohnung, 2) ein aus s. Teilen kunstvoll zusammengefügtes Ganze; dazu in Ortsn. -büttel (ahd. budil zu bûan wohnen). Hier viell. Baum m mhd. boum, wenn verw. g. phý-ma „Gewächs“; Wiesbaum baumartige Stange zum Festhalten des „Wiesen“ertrags auf dem Wagen; s. bäumen sich wie ein B. in die Höhe recken; baumeln wie an einem Baum hangend hin u. her s. bewegen; abbaumen weidmännisch = vom Baum fliegen; aufbaumen s. auf den B. setzen.

Bauer s. bauen.

Baum, baumeln, baumen, -bäumen s. bauen.

Bausch m mhd. bûsch, Knüttel, Wulst, Beule; in B. u. Bogen (ndd. in einer Art Volksetymologie in'n polschen Bogen) = eins mit dem andern, ohne auf mehr od. weniger zuu achten, eig. „mit auswärts s. dehnender (Bausch) u. einwärts s. biegender (Bogen)“ Grenzfläche; weidm. Bäuschel n (Dem.) die edleren Eingeweide des Federviehs, eig. das bauschartig Angeschwollene; D Baust, Dem. Bäustle = Bausch, Bäuschlein; D schweiz. Bauster m Bausch, Verkleidung, Bausterli vermummte Person, Gespenst; verbaustern behexen, in Unordnung bringen, verderben; erbaustern durchprügeln (bis es „Bäuste“ gibt), cf. auch baustern = zähmen, meistern.

Bäuschel s. Bausch.

Bauschquantum s. quant-

bausen s. pausen.

Bauster, Baustern, Bausterli s. Bausch.

bäwelst D ndd. s. ob.

baxen L, ndd. schlagen zu ahd. bag-an, damit wohl verw. e. box boxen mit geballter Faust zuschlagen; hieher viell. - mit Nasal - Bengel m Prügel, übertr. derber Mensch (der gleich zuschlägt), u. - wenn aus bang-zen - bantschen od. pantschen schlagen (auch in Flüssigem od. Flüssiges zwecklos od. übermäßig herumrühren).

Bazar F, fz. (pers.) m großes Gebäude mit Läden, pers. b. Marktplatz mit - überdeckten - Kaufhallen.

Bazillus F, lt. s. Bakel.

be- s. bei.

Beamter s. Amt.

beanstanden s. stehen.

bebbern s. beben.

beben zittern, in ruckweise aufeinanderfolgenden Erschütterungen s. hin u. her bewegen, redupl. Form, cf. scr. bi-bhé-mi fürchte mich; D Formen: bebbern (od. bäbbern) schnell u. undeutlich (zitternd) sprechen; biebern frieren; verbobbern vor Angst vergehen.

Becher L, mlt., ahd. behhar(i) m aus vulg.lt. bicarium n dessen Etymologie unklar.

-beck s. Bach.

Beck(er) D s. backen.

Becken L, mlt. n flaches Gefäß zu Flüssigkeit; dem ähnl. Metallscheibe zum Aneinanderschlagen in der Musik; rundliche Vertiefung zw. erhabenen Stellen, zu mlt. baccinum, woher fz. Bassin n Wasserbehälter; Pickelhaube f eig. Beckelhaube d. h. beckenartige Haube (= Helm).

Bedacht s. denken.

Bedarf s. dürfen.

Bede L, ndd. s. bieten. Beding, bedingen s. Ding.

beede s. beide.

Beefsteak F, e. n „Rindfleisch-Schnitte“; Roastbeef n geröstetes - Rindfl.

beeinträchtigen s. tragen.

Beelzebub F, hebr.. m Oberster der Teufel, eig. Baal Sebub „Fliegengott“ (der Philister).

beerdigen s. Erde.

Beere f, fleischige Samenkapsel der Pfl. ahd. beri cf. ndl. bes, got. in Zs. basi; D Agrestbeere = Stachelbeere od. Heckenbeere (weil in „Hecken“ wachsend) od. Ruchbeere (d.h. rauhe B.); Erdbeere (an der „Erde“ wachsend), D Erber u. (durch Dissim.?) Erbel; Heidelbeere (gern auf der „Heide“ wachsend), D Wolber = Waldbeere; Johannisbeere (um Johanni, 24. Juni, reif) rot u. schwarz (letztere wegen des Geschmacks auch Wanzenbeere): Preiselbeere D Prausbeere u. Preuselbeere

Beet s. Bett.

Befehl, befehlen, befehligen s. *-fehlen 2).

Beffchen L, ndd. n pl. die weißen Läppchen bei der geistl. Amtstracht, Dem. zu ndd. beffe Chorkappe.

befriedigen s. frei.

befugen, Befugnis, befugt s. Fach.

begehren, Begierde s. gern.