Schlesisches Namenbuch/035: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 29. September 2007, 07:55 Uhr

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Schlesisches Namenbuch
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Benutzte Adressbücher  |  Abkürzungen
I. Taufnamen: a) altdeutsche b) slawische

II. Herkunftsnamen  |  III. Berufsnamen
IV. Übernamen

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korrigiert
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  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)


-35-

Ia. Altdeutsche Taufnamen

Eberlein, Kurz- od. Koseform von Eberhard: Ebert (Liegnitz [11] Görlitz [8] Hirschberg [9] u. ö.).

Mundartlich auch Abert (Liegnitz), wie Abersdorf mundartlich für Ebersdorf b./Glatz. Belege: Ebirlin colorator 1389 Görlitz; Joh. Eberlini 1320/21 Schweidnitz; Abirlin Hak 1386 Breslau; Ebirlinus de Tribelwicz 1341 Liegnitz; Ebirhardus textor 1339 Schweidnitz; Aberhardus Seppinrad: Alt-Breslau , Vgl. Joh. Abersbach 1387 ebd. Merten Ebert 1568 Görlitz.


Eckelt/Eckel (Liegnitz [9]), Kurz- od. Koseform von Eckehard: Eckert (Liegnitz [37] Görlitz [27] Grünberg [21] Hirschberg [9] Öls [8] Beuthen [13]).

Altgerm. Agihard: Agi S"chwertspitze, Schwert", hard "kühn". Lieblingsname des deutschen Mittelalters: der treue Eckehart der Harlungensage! Um 1400 in Schles. nicht mehr gebräuchlich. Vgl. auch den Ortsnamen Eckersdorf bei Glatz. - Belege: Eckel 1346 Breslau; Eckel Schefer 1359 Glatz; Hannus Eckel 1380 Liegnitz; Fabian E. (Liegnitz, 16. Jahrh.); Bartel Eckelt 1555 Görlitz; Eckhardi 1320 Liegnitz; Nitsche Eckehard 1372 Liegnitz; Hanman Eckehart (Alt-Breslau ); Symon Eckhart 1452 Görlitz.


Ehrentraut (Görlitz [13])

Entstellt aus dem altdeutsch weibl. Taufnamen Irmintrud, der in Altschlesien nicht unbeliebt war. Vgl. unter Irmler und Irmischer/Irmscher! Das männl. Seitenstück dazu ist Ehrenfried (= Ernfrid = Irminfrid). Ähnlich: Ermentraut, Erbentraut, Ehrmanntraut. Belege: Irmiltrud weberynne 1384 Liegnitz; Irmetrut auch in Breslau; Jörg Irmentraut 1554 Görlitz; Vgl. auch Socin, A., Mittelhochdt. Namenbuch. Basel (1903) S. 57. Matz Ermtrautt (Irmetrautt) 1560 Reichenberg.


Elbel (Görlitz [2] Schweidnitz [1]).

Kurz- od. Koseform von Albrecht. Gebräuchl. im 14. Jahrh., auch in den Fastnachtsspielen d. 15. Jahrh. (Vgl. W. Arndt, Die Personennamen der deutschen Schauspiele des Mittelalter, Breslau 1904, S. 58). - Belege: Elbil heftiler 1352 Breslau; Elbil (der) kleynsmyd 1372/83 Liegnitz; Jone Elbil 1376 Görlitz; Albrecht Elbel kursener 1368 Glatz; Albertus Felsberg dictus Elbil, pellifex 1408 Breslau. (Mon. Germ. Francisc. S. 103); George Elbel 1495/1506 (Landbuch Schweidnitz).


Engelbrecht (selten), Engelbrecher (Liegnitz [6]).

Altgerm. Taufname; Die Form mit Dentalabwurf und -er-Abl. ist oberdeutsch-schles. Vgl. Familienname Erkenbrecht, Erkenbrecher! In Schlesien nur als Familienname belegt: Engilbrecht messerer 1349 Breslau; Pauwel Engilbrecht 1381/88 Liegnitz; Hanns Engelbrecht 1461/62 Görlitz; Heyncze Engelbrecht 1463 Schweidnitz.


Engelmann (Görlitz [11] Liegnitz [6] Neusalz [8] Schweidnitz Hirschberg [5], Oppeln [3])

Kurz- od. Koseform mit -mann = Erweiterung von den altdeutsch Taufnamen Engelbrecht, Engelhard, mar usw. - Günther Engilman sutor 1348 Liegnitz.


Engel (Liegnitz [22] Görlitz [17] Oppeln [8] Schweidnitz Hirschberg [6] Ratibor; Neustadt [0]).

Als weibl. Taufname, Kürzung von Engeltrud, ist Engil in Alt-Liegnitz vor 1350 bezeugt, sonst jedoch in Schlesien kaum. Vgl. schon altgermanisch Angila (Förstemann, Altdt. Namenbuch. 2. Auflage. 108). Es dürfte hauptsächlich Übername sein. Fn: Hanco Engil 1369/73; Petir Engil 1387 ff. Liegnitz; auch Alt-Breslau nur Familienname Taufn.: Engel, Gündeds hawsvrawe 1333 Glatz.


Erdmann[1] (Görlitz [8] Liegnitz [4] Sagan [4] Grünberg [3] Neusalz [3] Beuthen [5] Hirschberg [2])

Kurz- od. Koseform zu dem im Mittelalter nicht unbeliebten altdeutsch Taufname nErtmar (ert = Erde, mar = berühmt). Auch die Orte Erdmannsdorf (Schlesien und Sachsen) hießen ursprünglich Ertmarsdorf. - Belege: Nicclos Ertmar 1369/73 Liegnitz; Peter Ertman und Jacob E. 1381 Linderode Kr. Sorau. Auch in Alt-Breslau : Familienname Ertman und Ertmansdorf.


  1. GenWiki-Red.: vgl. Erdmann (Familienname)