Schlesisches Namenbuch/062: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 29. September 2007, 07:41 Uhr

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Schlesisches Namenbuch
Inhaltsverzeichnis  |  Literaturverzeichnis
Benutzte Adressbücher  |  Abkürzungen
I. Taufnamen: a) altdeutsche b) slawische

II. Herkunftsnamen  |  III. Berufsnamen
IV. Übernamen

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  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)


62 Ib. Kirchliche und sla&wisch => slaw. Taufnamen John (Görlitz [48 Liegnitz [43 Sagan [##12 Hirschberg [14]## ##Beuthen [11]##), seltener Jahn (Görlitz [10]## Liegnitz [10]## ##Neustadt [8] Neisse). Mit slaw. k-Suffix: Johnke (selten), Ja(h)nke (Görlitz [11]## Liegnitz [9])##. D. i. Johannes. Ferner Jähne (Görlitz [14]##), Jä(h)nicke, Jähnchen (Görlitz [2])##, -ichen (##Beuthen [5])##, Jähnel (##Brieg [4] Neisse), Jahnel (Neisse oft, ##Neustadt [3])##, Johnel (Görlitz [3])## auch Jähndel, Jahndel (Neisse), mit Gleitlaut d, vgl. Hä(h)ndel! Jähner (Görlitz'), Jahner (Görlitz°). John nebst Hanke, Jänisch und Jäschke sind die häufigsten Sproßformen sla&wisch => slaw.##er Prägung von Johannes, während von den ##deut.en Formen Hentschel (Hensel) und Hä(h)nel alle anderen überragen. Belege: Jone de Borsnicz 1351 = Johannes de B. 1356 B =>? Breslau(Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 17); Peür Jone 1404 Liegnitz; Jano de Beckern 1342 = Johannes de B. 1321 Liegnitz (Urkundenbuch##); Janko de Glo-govia 1372; Janchin Wernheri 1382; Jenchin von Czockelow 1369 (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 17); Je-nechin von dem rode (um 1330) = Jone v. d. r. (um 1327 Görlitz); ##Jecht, R., Beitr. z. Görlitzer Namenkde. (Neues Lausitz. Magazin 68, 1892, S. 1 - 49).## 5; Jenchyn Heyntschuld 1383 Liegnitz; Hannus Jenchin 1397 Liegnitz. Vgl. unter Jän(i)sch! Joppich (Liegnitz [11]## Görlitz [2] Neisse), Jopke, Jobke (Görlitz [3])##. Einge##deut.t aus Jobek, der slaw. Form von Jakob. - Belege: Jobek Smyt 1424 in Sillein/Slowakei = Joklynus Faber 1417 = Jäkel Smyd 1416 = Jacob Smyt 1403 (Weinelt S. 104). Aber Jopps und Juppe siehe unter: Übernamen! Jordan (Görlitz [9] Liegnitz [8])##. Unter dem Einfluß der Kreuzzüge kam seit dem 12. Jahrh. der Name des heiligen Flusses als christlicher Taufname in Gebrauch (Edw. Schröder). Schon 1147 in ölser Urkunden ein Graf Jordanus, 1306 in Liegnitz ein Schöffe J., 1377 in Breslau## ein J. genannt v. Gandirsem. Auch Judenname in Alt-Breslau und -Glatz. Als Familienname: Jekil Jordan 1382 Liegnitz (##Schöppenbuch, 25b). Just (Liegnitz [15]## Görlitz [10]## Grünberg [6] ##Neurode [8 ##Glatz [4] ##Brieg [7] ##Beuthen [6] ##Oppeln [4])##. Mundartliche Form von Jost, der alten Kurz- od. Koseform des Heiligenname Jodocus (vgl. franz. St. Josse). So schon 1433 in Glatz: Just Wetwe = Jost Wytber 1440; Just Brunnar 1491 = Jost Br. 1493 (Glatz. Geschqu. II); ebd. als Familienname: Jörge Just 1500; in Görlitz 1565: Hans Just. Im Kr. Grünberg 1414: Marquert Jost (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 24). Erinnert sei an Luthers Freund: Justus Jonas, der eigentl. Jobst Koch hieß. Für Jost = Jodocus: Jost Hosebendil 1346 Liegnitz = Jodocus dictus Hozebendü 1348 ebd. (ÜB, S. 113); Jost Czebenicz 1416 = Jodocus Zebenicz 1415 Liegnitz (##Bahlow. S. 110); Meister Jodokus (Jost) Tauchen, 1457 ff. Steinmetz in Breslau , gewöhnlich Meister Jost" genannt. Vgl. auch Markgraf Jost (Jodocus) von Mähren um 1400 und die Erwähnung der Wallfahrt nach der Benediktinerabtei St. Jodek (St. Josse) bei Calais, im Glatzer Stadtbuch 1371: eyne vart czu zende Just! Vgl. Jost Trier, der hl. Jodocus (1924)! Jüttner (Liegnitz [31 Görlitz [17]## ##Brieg [8] Neisse oft, ##Oppeln [9])##. Sohn oder Angehöriger der Jutta, d. i. Juditha (Schles. Regesten 2, S. 13, a. 1252). Gebildet wie Eitner, Leuschner usw. vom Genitiv mit metronym. -er. - Belege: Jutta tunc meretrix 1341 Liegnitz; Jütte, Hannos apthekers tochtir 1346 B.; Hannus Jut-ten(er) 1438 Liegnitz; Niclas Jüttener 1435 Rüstern (Tschersich 312); Paul Jotener 1476 Neisse; Harms Jewtener 1445/46 Görlitz. Zum Familienname Jütte vgl. Petir Jütte 1381 Sorau Land, Hanns Jewte 1463 Görlitz. Kasper (Görlitz [19]## ##Glatz [10]## ##Neurode [10]## ##Neustadt [14]## Liegnitz [5])##, Kasperek (##Oppeln [8])##. Als einer der hedL drei Könige (Kaspar, Melchior u. Balthasar) (Festtag 6. Jan.), beliebt, in Schlesien erst im 15. Jahrh. - Belege: Caspar Czadilmait, consul 1398 B =>? Breslau(Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 18); Caspar poschil 1491 Liegnitz, u. öfter ebd. Kirsch (Liegnitz [24]## Görlitz [16]## Grünberg [7] Sagan [##5 Neisse oft, ##Neustadt [8] Oppeln« ##Beuthen [10]##) Kirscfake (##Glatz [7] Sagan [##5 Grünberg [4] Neusalz [##4 Görlitz [5] ##Beuthen [4])##, selten Kirscht(e), Kirschmann. Man könnte in Kirsch den mittelbaren Berufsnamen für einen Obsthändler vermuten (mhd. kerse, kirse, Kirsche"). Aber die Häufigkeit und die aufs Slawische deutende Form Kirschke (bes. im Neiderland!) dürften ##Mucke, E., Die niedersorb. Familienname Prag 1928 recht geben,