Schlesisches Namenbuch/039: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (1 Versionen)
 
(automatisch angelegt)
(kein Unterschied)

Version vom 3. Juli 2007, 20:33 Uhr

GenWiki - Digitale Bibliothek
Schlesisches Namenbuch
Inhaltsverzeichnis  |  Literaturverzeichnis
Benutzte Adressbücher  |  Abkürzungen
I. Taufnamen: a) altdeutsche b) slawische

II. Herkunftsnamen  |  III. Berufsnamen
IV. Übernamen

Alphabetisches Namenverzeichnis  |  Karte
<<<Vorherige Seite
[035]
Nächste Seite>>>
[037]
Datei:Bahlow Schlesisches Namensbuch index.djvu
unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.

  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)


Altdeut. Taufname:

Günther (Liegnitz [63] Görlitz [58] Grünberg [8] Hirschberg [16] Brieg [8] Öls oft, Oppeln [10] Neisse Ratibor Beuthen [8]) nebst Kurz- od. Koseform Günzel (Görlitz [23]) Liegnitz [13]; Oppeln [0]!), Ginzel. Der umgelautete germ. Personenname Günther (vgl. Nibelungensage!) Belege: Günther mwgerer, Anne s. Frau = Gunczil mwirir, Anna s. Frau 1360 (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 13). Die Kurz- od. Koseform Gunczil häufig belegt, vgl. Reichert, H., Bahlow usw. - Belege: Guncelinus filius Guncelini 1307 Breslau; Gunczelinus Grecz faber 1352 Liegnitz; Hannus Gunczil 1412 Görlitz; Lorencz Gunczil 1448/49 Görlitz; Hensil Günther 1421/22 Görlitz; Ffrenczil Gunter 1444/45 Görlitz, u. Öls. ebd.; Heynrich Günther 1372 Liegnitz; her Gunther prabist 1409/22 Liegnitz. Vgl. auch Gunczold (Gunczil) genant von Feltheim 1427 (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band Sax. I, B. 4).

Gundermann aus altgerm., Gundram/Gunderam, wie Sindermann aus Sindram. Vgl. dies! Schon Name eines Burgunderkönigs, Enkel von Chlodwig. Noch im 13. Jahrh. fränk, nicht selten in vornehmeren Kreisen; bei Großvater und Enkel (!) in Breslau. 1348: Kath. Gundrams tochtir, Hannus Gundram und Gundram ihre Söhne!

Gutsche (Grünberg [41] Glogau [12] Neusalz [9] Sagan [7] Görlitz [11] Liegnitz [14] Brieg [8]) auch Gutsch, Gutscher (Liegnitz [4]) Gutschner (Brieg [2]) Gutschke (Liegnitz [4]) Gutschker (Liegnitz [2]) Kurz- od. Koseform von Gotschalk (siehe unter Gottschling!) Auffallend ist die Häufigkeit im Neiderland! Vgl. daher den Familienname Kutsche nebst Kutscher, Kutschke u. Kutschker! Auch Gubisch neben Kubisch! Auch im Ortsname Gutschdorf steckt Gottschalksdorf. Belege: Guczcze Predil (unser Getreuer) 1388 Liegnitz (Urkundenbuch Nr. 343). Gotsche vnd Hannos Schoff gebrudere von Greyffensteyne, ir fetter Hannosz Gotsche offinn Kynaste 1449 (Urkundenbuch Liegnitz Nr. 746), das schles. Grafengeschlecht der Schaffgotsch! Christoff Schoff, Gottzsche genanndt 1596 Görlitz; Henczil Gocze (Goczin) 1350 Görlitz (Jecht, R., Beitr. z. Görlitzer Namenkde. (Neues Lausitz. Magazin 68, 1892, S. 12); Olbrecht Gocze der goltsmet 1380 Görlitz; Lorencz Gotsche 1456/57 Görlitz.

Güttler (Görlitz [9] Liegnitz [9] Glatz [8] Oppeln [13]) Gittler (Bunzlau), Gittel Güttel (Oppeln Neustadt Liegnitz) Der weibl. Taufname Gutil und die -er-Ableitung Guteler sind für das 14. Jahrh. in Breslau und anderwärts bezeugt; es sind Sproßformen von altdeutsch Guta "die Gute". Socin, A., Mittelhochdt. Namenbuch. Basel (1903), 55, belegt für Alt-Basel mehrere Gute, Förstemann, Altdt. Namenbuch. 2. Auflage., 660; aus germ. Zeit Godila. - Belege: Juncfrowe Gutil hern Joh. von dem prws swestir 1349 Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 33); ebd. Familienname Guteler (S. 58, 66). Gutelin uxor Rulen de Eczilsdorf 1422 (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band dipl. Sax. I, B. 4). Als Familienname: Gristoff Gutel 1454/55 Görlitz; Baltazar Güttel 1520 ff. Liegnitz; Gregor Gueteler 1389 Görlitz; vgl. Petrus Gutler 1384 Sillein (Weinelt S. 100); Fabianus Gutler 1423 (Güttler 1429) ebd. (S. 104/105).

Guttmann (Liegnitz [6] Oppeln [5] Beuthen [18] Ratibor Neisse Görlitz) ist Kurz- od. Koseform zu Gutwein/Guttwein (Liegnitz [4] Görlitz [8]), wie Gießmann zu Goswin. Vgl. Ortsname Guttmannsdorf (Kr. Reichenbach) = Gutwinsdorf/Gutweinsdorf. Belege: Guthwinus (Gudwinus/Gudewinus) miles dictus de Tristewitz cum filiis Volzch et Guthwino (!) 1285/98 (Urkundenbuch Kl. Dobrilugk S. 89 u. 63). Cunczo Gutwyn 1381 Liegnitz; Jocoff Gutmann 1426 Görlitz; Caspar Guttmann 1547 Liegnitz.

Hampel (Liegnitz [26] Görlitz [24] Bunzlau [11] Hirschberg [9] Öls [12] Trebnitz [4] Oppeln [11] Neustadt [18] Ratibor [7] Beuthen [22]) seltener Hempel, Himpel; ohne l-Suffix: Hampe, Hempe, Himpe. Patronymisch = Hampler. Die e-Formen sind nicht, wie man bisher annahm, Umlautformen; vielmehr sind die a-Formen die jüngeren, auf dem mundartl. Wandel von e zu a beruhend und vor dem 15. Jahrh. nicht belegbar. Der Name geht zurück auf den süddeut. Taufnamen Heimpel, Kurz- od. Koseform zu altdeut. Heimprecht (Förstemann, Altdt. Namenbuch. 2. Auflage, 732; heim "Heim", bercht "berühmt, glänzend"), Familienname Hemprich, Hamprecht. Zum Lautwandel ei = e (i) vgl. Heinke/Heinkel - Henke/Henkel - Hinke/Hinkel. - Belege: Hempil Nunenvoyt 1369 Görlitz; Hempil Jungenitsche 1383 Liegnitz; Hempil Geyze = Hempe Geyze 1372 Liegnitz; Paul Hempel 1495/96 Görlitz; Frantze Hampil 1422 Goldberg. Nickel Hympel 1486/87 Görlitz. Patrimon.: Hempeler 1381 Sorau Land. Vgl. die Familienname Hampelmann und Hempelmann.