Landkreis Großes Werder: Unterschied zwischen den Versionen
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Literatur: Evangelischer Pfarr-Almanach für die Freie Stadt Danzig, Danzig 1927, [https://pbc.gda.pl/dlibra/doccontent?id=19838 Digitalisat] der Pomorska Bibliotheka | |||
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Version vom 11. Februar 2021, 19:38 Uhr
Hierarchie
Regional > Freie Stadt Danzig > Landkreis Großes Werder
Einleitung
Allgemeine Information
Landkreis Großes Werder
Das Gebiet im Weichseldelta wird im Westen von dem Ufer der Weichsel, im Osten von dem Ufer der Nogat und im Norden von der Danziger Bucht (Ostsee) und der Frischen Nehrung begrenzt. Die Landschaft links von der Weichsel mit den Städten Danzig und Dirschau bilden das Danziger Werder. Rechts von der Nogat mit den Städten Marienburg und Elbing liegt das Kleine Werder.
Fast die Hälfte des Landes zwischen Weichsel und Nogat lag unter dem Meeresspiegel. Wenn die Flüsse über die Ufer traten, überschwemmten sie das Land. Auch die starken nordöstlichen Winde drückten das Wasser des Frischen Haffes durch die Mündungsarme und überschwemmten das Land.
1818 wurde das Große Werder zwischen den preußischen Kreisen Elbing und Marienburg aufgeteilt.
Am Ende des Ersten Weltkrieges wurde das Große Werder vom Deutschen Reich getrennt und 1920 dem Freistaat Danzig als eigenständiger Kreis zugeordnet. ab 1923 wurde der Name Landkreis Großes Werder verwendet.
Ab 01. September 1939 gehörte der Landkreis wieder zum Deutschen Reich. Er gliederte sich in die Stadtgemeinden Neuteich und Tiegenhof, in Landgemeinden und einem Gutsbezirk (Forst).
Politische Einteilung
1926 bestand der Kreis aus folgenden Amts- und Standesamtsbezirken:
für die Stadt Neuteich
für die Stadt Tiegenhof
für die Gemeinden Barendt, Palschau und Pordenau
für Barenhof, Neumünsterberg, Neuteicherwald, Vierzehnhuben, Vogtei und Bärwalde
für Einlage und den fiskalischen Gutsbezirk an der Nogat (Hakendorf-Robach, Horsterbusch-Kätnerdorf und Wolfsdorf-Nogat)
für Fürstenau, Krebsfelde, Lakendorf, Klein-Mausdorf und Rosenort
für die Gemeinde Fürstenwerder
für Altmünsterberg, Gnojau, Mielenz und Simonsdorf
für Grenzdorf A und B
für Jungfer, Keitlau, Klein-Mausdorferweide, Neudorf, Neulanghorst, Neustädterwald und Walldorf
für die Gemeinde Kalthof
für Altweichsel, Biesterfelde, Kunzendorf, Groß-Montau und Adlig-Renkau
für Ladekopp, Neunhuben, Orloff, Orlofferfelde, Pietzkendorf und Tiege
für Herrenhagen, Irrgang, Kaminke, Klein-Lesewitz, Groß-Lesewitz und Tragheim
für Altenau, Groß-Lichtenau, Parschau und Trappenfelde
für Damerau, Ließau und Klein-Lichtenau
für Marienau und Rückenau
für Lupushorst, Groß-Mausdorf und Horsterbusch
für Neukirch, Neuteicherhinterfeld, Prangenau und Schönhorst
für Broeske, Mierau und Neuteichsdorf
für Altendorf, Petershagen, Pletzendorf, Reinland und Stobbendorf
für Blumstein, Halbstadt, Schadwalde und Wiedau
für Holm und Tiegenort
für Altebabke, Beiershorst, Brunau, Jankendorf, Kalteherberge, Küchwerder, Rehwalde und Scharpau
für dammfelde, Schönau und Stadtfelde
für Schöneberg und Schönsee
für Brodsack, Lindenau, Niedau und Tannsee
für Platenhof, Reimerswalde und Tiegenhagen
für Eichwalde, Leske, Tralau und Trampenau
für Heubuden und Warnau
für Stuba, Zeyer und Zeyersvorderkampen
für Klein-Montau, Wdernersdorf und Montauerforst
- Pieckel, zum Amtsbezirk Wernersdorf gehörend
Standesamt für die Gemeinde Pieckel
Quelle: Staatshandbuch der Freien Stadt Danzig 1926, Digitalisat der Pommerschen Bibliothek
1939 wurde der östliche Teil des Kreises Danziger Niederung dem Großen Werder zugeteilt.
Das Gemeindeverzeichnis vom Kreis Großes Werder nach dem Stand vom 31. August 1939 befindet sich unter: http://www.territorial.de/fsda/grwerder/gem1939.htm
Copyright für Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874-1945 Rolf Jehke, Herdecke, zuletzt geändert am 16. September 2001
Städte und Gemeinden
Die südliche Entfernung bis Marienburg beträgt 12 km. In östlicher Richtung bis Dirschau sind es 12 km und ca. 45 km in nordöstlicher Richtung befindet sich die Hansestadt Danzig. Die Einwohnerzahl wird für 1993 mit 4.200 angegeben. Die Stadt kann 2009 seine 680jährige Geschichte feiern. Die älteste Fundationsurkunde über „Die Stat czum Newentiche“ wurde am 29. Mai 1316 vom Großkomtur Werner von Orseln unterzeichnet. Vermutlich erfolgte die planmäßige Besiedelung 1329. Urkundlich sind verschiedene Schreibweisen bekannt: Neudeich (1542 bis 1580), Neuteich (1641 bis 1696), Neuteich und Neuteichsdorf (1711 bis 1939), Neuteich (1940 bis 29. Juni 1945), Nytich (09. Juli 1945 bis 17. Januar 1947) und Nowy Staw (ab 14. Februar 1947). Unter diesem polnischen Ortsnamen gibt es in der freien Enzyklopädie einen Eintrag zur Geschichte, zur Städtepartnerschaft und es werden vier Homepage-Adressen aufgeführt.
Die Städtepartnerschaft von Wilster (Schleswig-Holstein) besteht seit 1953. Im „Alten Rathaus“ in Wilster gibt es eine Heimatstube Neuteich. Dort werden Bilder und gegenständliche Erinnerungen als kulturelles Erbe der ehemaligen Bürger von Neuteich bewahrt. Vom 28. bis 30. Mai 2004 gab es in Nowy Staw eine Konferenz: „Zusammen in Europa“. Revitalisierung der Städte und Schutz des Kulturerbes – Erfahrungen und Pläne der Zwillingsstädte Wilster (Deutschland) und Nowy Staw (Polen).
Auf der Webseite der Stadt Nowy Staw befinden sich mehrere Stadtansichten und die Anschrift des Standesamtes. Familienforscher können hier auch Kopien von Familienurkunden bekommen. Seit neuerer Zeit gibt es in der Stadt auch Ansichtskarten, die auf der Rückseite eine Beschreibung in polnischer und deutscher Sprache enthalten.
Eine Fundgrube für Familienforscher ist der „Neuteich-Brief“, der vom Heimatbund der Neuteicher herausgegeben wird. So wurde auch in einem Beitrag über die jüdischen Mitbürger von Neuteich berichtet. Eine Namensliste aus dem Einwohnerbuch von 1927/28 enthält 72 Namen jüdischer Bürger. Aus einer Schulchronik werden die Mitglieder der evangelischen Gemeinde mit Todesdatum benannt, die als Soldat 1914/15 verstorben sind.
Kirchliche Gliederung
Evangelische Kirche
Die Freie Stadt Danzig bildete eine eigenständige Kirchenprovinz in der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union.
Zur Diözese Großes Werder gehörten folgenden Pfarreien:
- Barendt
- Gnojau
- Kunzendorf
- Ladekopp
- Groß-Lesewitz
- Groß-Lichtenau
- Marienau
- Neukirch
- Prangenau mit Pfarramt in Neukirch
- Neuteich
- Schadwalde
- Tannsee
- Wernersdorf
Zur Diözese Danziger Nehrung gehörten folgende Pfarreien:
- Barenhof
- Fürstenwerder mit Pfarramt in Barenhof
- Bohnsack
- Fürstenau
- Jungfer
- Groß-Mausdorf
- Schönbaum
- Schöneberg an der Weichsel
- Steegen
- Tiegenhof
- Tiegenort
- Zeyer
Die Kirche in Zeyer stand jenseits der Nogat auf deutschen Staatsgebiet, zur Gemeinde gehörten auch Bewohner von Ellerwald und Nogathaffkampen aus dem Landkreis Elbing.
Literatur: Evangelischer Pfarr-Almanach für die Freie Stadt Danzig, Danzig 1927, Digitalisat der Pomorska Bibliotheka
Katholische Kirche
Die Freie Stadt Danzig erhielt ein eigenes Bistum Danzig, das direkt dem Vatikan unterstellt war. Im Landkreis Großes Werder wurde das Dekanat Neuteich eingerichtet mit folgenden Pfarreien:
- Neuteich
- Tiegenhof
- Barendt
- Fürstenwerder
- Bärwalde
- Gnojau
- Groß-Lesewitz
- Groß-Lichtenau
- Kunzendorf
- Ladekopp
- Marienau
- Mielenz
- Groß-Montau
- Neukirch
- Schöneberg
- Tannsee
- Tiegenhagen
- Wernersdorf
Andere Glaubensgemeinschaften
- Mennoniten
- Fürstenwerder mit Filiale Neunhuben
- Heubuden
- Ladekopp mit Filialen Orlofferfeld und Pordenau
- Rosenort
- Tiegenhagen mit Zweigstelle Steegen
- Baptisten
- Kapelle in Wolfsdorf an der Nogat
Geschichte
Die Geschichte des Großen Werder 1324 bis 1939
Auf Grundlage der beiden weiter unten genannten Literaturquellen lässt sich die Geschichte des Großen Werders zusammenfassend wie folgt beschreiben:
Der Komtur der Marienburg, Werner von Orseln, wurde 1324 Hochmeister des Deutschen Ordens. Seiner Initiative war es zu verdanken, dass die Besiedlung des Werders begann. Da das Wasser nur langsam ablief, wurden Wassermühlen gebaut und Deiche errichtet.
Immer wieder zogen Söldnerheere durch das Land, raubten, Plünderten und brannten nieder, wenn nichts mehr zu holen war. Hinzu kamen 1526, 1528, 1533, 1540, 1542 und 1543 Sturmfluten und Dammbrüche. Mehr als 500 Menschen verloren ihr Leben. Weite Teile des Landes blieben ungenutzt.
Unter Hochmeister Albrecht von Brandenburg aus dem Hause Hohenzollern löste sich der Orden auf und Ostpreußen wurde lutherisch. Im Jahre 1569 gewährte König Sigismund August für das ganze königliche Westpreußen Religionsfreiheit.
Schon 1550 hatte der Rat der Stadt Danzig aus Holland die ersten Mennonieten, die dort verfolgt wurden, für die verlassenen Dörfer im Großen Werder angeworben. Sie waren nicht nur gute Deichbauer, sondern führten auch das Milchvieh aus Friesland ein. Viele waren Handwerker, Brauer und Schnapsbrenner.
Bei den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Schweden und Polen wurden 1627 viele Dörfer überfallen, ausgeraubt und niedergebrannt. Ein paar Wochen später musste auch die Neuteich ein gleiches Schicksal erleiden. Die nach 1655 auflodernden Kämpfe brachten für die Bevölkerung erneut Not und Elend. 1674 brach der Damm bei Schöneberg. Fast das ganze Werder war überschwemmt. Es brauchte mehr als sieben Jahre, um die Deichlücke zu schließen. Es waren nicht die letzten Dammbrüche. Zu allem Elend brach 1709 die Pest aus und brachte vielen Menschen den Tod.
1772 kam es zwischen Russland, Preußen und Österreich zur ersten Teilung Polens. Das Werder kam unter die Herrschaft des Königs Friedrich II. (des Großen). Die guten Zeiten endeten, als Preußen es wagte, Napoleon Widerstand zu leisten Am 14. Februar 1807 rückte der General Lefébvre in die Marienburg ein und blieb mit mehr als 1.200 Mann über zwei Jahre in Neuteich. Das kostete die Stadt über 40.000 Taler. Die französischen Truppen wurden aus Moskau zu einem überstürzten Rückzug gezwungen und erreichten am 02. Januar 1813 Neuteich. Wieder musste die Stadt über 9.000 Soldaten und deren Pferde versorgen. Kaum waren die Franzosen am 13. Januar 1813 abgezogen, kam die russische Armee mit einer Abteilung Kosaken und musste verpflegt werden. Es dauerte noch 40 Jahre, bis die Schulden abgezahlt waren.
Literatur zur Geschichte des Großen Werder
Dr. med. Gerhard DRIEDGER, Jahrgang 1925, war bis 1990 Chefarzt der chirurgischen Abteilung des Städtischen Krankenhauses in Lethbridge (Kanada), hat sich ausführlich mit der Geschichte seiner Heimat beschäftigt. 1999 veröffentlichte er im Selbstverlag sein Buch: „Das Werder. Das Land zwischen Weichsel und Nogat“. Auf 179 S. (Maschinenschriftlich vervielfältigt) sind die vorgeschichtlichen Zeiten, die Besiedlung, der Erste und Zweite Weltkrieg bis zum bitteren Ende dargestellt. Bei Frau Mechthild Schulz, Kirchdorfer Straße 198 in 21109 Hamburg, Tel.: 040-75 46 810 gibt es die Broschüre noch zum Preis von 14,50 € zuzüglich Versandkosten.
Der Oberlehrer an der Realschule in Neuteich, Heinrich LETTAU, hat 1929 unter dem Titel: „Neuteich – Heimatbuch“ bei der Danziger Verlagsgesellschaft Paul Rosenberg auf 178 S. die Entwicklungsgeschichte von Neuteich und des Großen Werders beschrieben. Der Verfasser konnte sich dabei noch auf Urkunden und Protokolle stützen, die im Staatsarchiv zu Danzig aufbewahrt wurden. Auf 6 Textseiten werden alle (1394 bis 1876) Deichbrüche und Überschwemmungen sowie deren Folgen aufgelistet.
Jürgen WEIGLE, 1930 in Danzig geboren, hat sich im Jahre 2002 ebenfalls mit der Geschichte im Weichsel-Nogat-Delta befasst, insbesondere aber mit der Geschichte und Tätigkeit der Mennoniten im Werder.
Für Familienforscher sind seine Hinweise auf eine Untersuchung aus dem Jahre 1912 interessant. Von 10.000 Mennonieten haben fast die Hälfte dieser Bewohner nur 23 Familiennamen. In einer Aufzählung werden die Namen von Kaufleuten und Handwerkern aus Holland, die Namen vorwiegend aus flämischen Familien und die Namen der friesischen Familien genannt.
Quelle: http://www.g-gruppen.net/mennot.htm
Das deutsche Konzentrationslager Stutthof 1939 bis 1945
Die Namen Auschwitz, Dachau, Buchenwald, Neuengamme sind weitläufig bekannt. Das es in Westpreußen im Großen Werder das erste Vernichtungslager außerhalb des Deutschen Reiches gab, blieb den Deutschen weitgehend unbekannt. Unter Führung des SS-Sturmbahnführers Max Pauly wurde im Juli 1939 in Danzig eine Abteilung eingerichtet, die Gefängnisse und Lager für die zu Beginn des Krieges geplanten Verhaftungen vorbereitete. Max Pauly wurde der erste Kommandant in Stutthof, zuletzt von 1942 an Kommandant des Konzentrationslagers Neuengamme, 1946 vor Gericht gestellt, aber nur für die Verbrechen von Neuengamme zum Tode verurteilt und am 06. Oktober 1946 hingerichtet.
Mit Bussen hat man 150 verhaftete Bürger der Stadt Danzig (Gdańsk) am 02. September 1939 nach Stutthof gebracht. Bis zum 25. Januar 1945 wurden 110.000 bis 120.000 Häftlinge dort eingeliefert. Auf dem Gelände gab es ein „Sonderlager“. Es war von einer vier Meter hohen Mauer umgeben. Dort waren nach dem Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 auch 176 deutsche Frauen und Männer als Sippenhäftlinge untergebracht. Darunter auch die Familienangehörigen des von Stauffenberg.
Die Villa des Kommandanten wurde im April 1940 errichtet. Es war das einzige Gebäude, das man von der Hauptstraße aus erblicken konnte. Heute (2003) nach 59 Jahren sieht das Haus noch genau so aus. Es wird privat genutzt und gehört nicht zum Museum. Die Umzäunung an der Straße war hinter hohen, dicht stehenden Bäumen völlig verdeckt. Die Wachposten der Waffen-SS standen als Außenpostenkette an jedem Straßenbaum an der Hauptstraße. Die Benutzung dieser Straßenverbindung von Steegen (Stegna) zur Frischen Nehrung war nur mit einer Sondergenehmigung erlaubt.
Mit dieser Sondergenehmigung fuhr der Schulrat des Kreises Großes Werder, Bruno Stahnke, Anfang Juli 1944 zu einem Schullandheim auf die Frische Nehrung. Zu seiner Begleitung gehörte der damals 12jährige Neffe, Karl-Heinz Stahnke. „Onkel Bruno“ erklärte mir diesen Lagerkomplex als Internierungslager für Staatsfeinde und Verräter. Was sich wirklich hinter den Stacheldrahtzäunen abspielte, erfuhr ich natürlich nicht.
Von den Häftlingen sah ich im Juli 1944 nur einige Dutzend in Sträflingskleidung beim Ausbau der Zufahrt zur Ziegelei. Dieses Gebäude befand sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Die Bilder von der Villa, den Wachposten und von den Gefangenen haben sich tief in mein Gedächtnis eingegraben. Erst 1999 erfuhr ich durch die Veröffentlichung von Hermann Kuhn: „Stutthof“, was sich in diesem Konzentrationslager wirklich ereignet hatte. Der in diesem Buch abgebildete Plan des Lagers bestätigte die Genauigkeit meiner bildlichen Erinnerung. Diese habe ich dann im Juli 2003 bei einem Besuch in dem heutigen Museum Stutthof aufgefrischt.
Die letzten SS-Bewacher flohen am 30. April 1945. Bis zum Eintreffen der Sowjets hatte die Wehrmacht das Lager übernommen. Es gab dort noch über 100 Häftlinge und mehr als 10.000 evakuierte Zivilpersonen, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene. Am 09. Mai 1945 marschierte eine „Divisionsabteilung des Obersten Semion Cyplienkow von der 48. Armee der 3. Belourussischen Front unter Führung des Leutnants Sascha Jegorow vom 3. Bataillon des 717. Regiments in das Lagergebiet ein“.
Literatur
KUHN, Hermann: [Hrsg] Übers. Von Leon LENDZION Stutthof: Ein Konzentrationslager vor den Toren Danzigs. Mit einem historischen Abriß von Janina GRABOWSKA und Erinnerungen von Ryszard DUDZIK... Bremen: Ed. Temmen 1995, 195 S., 5 Planzchg., 41 Abb, Lit. S. 199 ISBN: 3-86108-267-5
Copyright
Für Angaben, die aus diesem Buch zitiert wurden, hat das Muzeum Stutthof (Pan Marcin Owsinski) am 24. Juni 2005 die Zustimmung zur Veröffentlichung erteilt.
Museum Stutthof
Das "Muzeum Stutthof" in 82-110 Sztutowo wurde vom Präsidium des Wojwodschafts-Rates in Danzig am 12. März 1962 beschlossen. Es ist ein Ort der Ehrung und des Gedenkens. Am 12. Mai 1968 wurde auf dem Gelände das Denkmal des Kampfes und des Martyriums, das aus zwei großen Blöcken besteht, eingeweiht. Die Leidensgeschichte der Häftlinge ist auf einer 48 Meter langen und 3,5 Meter hohen Wand dargestellt.
Die Archivsammlung besteht aus 80.000 Dokumenten, 50.000 Mikrofilmbildern und etwa 1.000 Fotos. Die Bibliothek enthält über 80.000 Bände. Besonders wichtig sind Gegenstände der ehemaligen Häftlinge und die Berichte und Erinnerungen von Überlebenden sowie die ständigen und periodischen Ausstellungen. In einem Kinosaal werden verschiedene Filme vorgeführt. Für die Besichtigung sollte man mindestens zwei Stunden einplanen. http://www.stutthof.pl
Internetlinks
Artikel Landkreis Großes Werder. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Genealogische Internetseiten
Weitere Internetseiten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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