Hausberge: Unterschied zwischen den Versionen

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==Bibliografie==
==Bibliografie==
* Bau-u. Kunstdenkmäler, Kreis Minden (1902)
* Bau-u. Kunstdenkmäler, Kreis Minden (1902)
* Blodau, F.: Geschichte der ev.-luth. Kirchengemeinde Hausberge (1929).
* [[Hausberge 1929, Ortschronik|Blodau, Friedrich (Verfasser): Geschichte der evang.-luth. Kirchengemeinde Hausberge in der Porta Westfal.; 1929]]
* Hausberge (1902)
* Hausberge (1902)
* Hussong, Ulrich:  9. März 1933: SA im Amtshaus Hausberge (2002)
* Hussong, Ulrich:  9. März 1933: SA im Amtshaus Hausberge (2002)
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*{{LitDB-Volltextsuche|Hausberge}}
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<!-- === Weitere Bibliografie === -->
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==Genealogische und hirstorische Quellen==
==Genealogische und hirstorische Quellen==

Version vom 4. Februar 2020, 15:47 Uhr

Hausberge : historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Detmold > Kreis_Minden-Lübbecke > Porta Westfalica > Hausberge

Hausberge a.d. Weser: Le Coq, Topogr. Karte -Westfalen (1805)

Früherwähnung

Name

(Schalksburg, jetzt Jakobsberg, bei Hausberge), „Scalcaburg" 1055-80; „Schalkisperh" 1226; „Schalkenberge" 1232; „Schalkesberch" 1236.

Grundbesitz

  • 1055-80 schenkte der Mindener Bischof Egilbert dem Moritzkloster in Minden eine Hofstätte an der Weser bei Schalksburg.

Schalksburg

  • 1253 wird die Burg genannt,
  • 1254 Burgkaplan Hermann genannt

Familienname

  • 1096 wird Wittekind von dem Berge, Vogt zu Minden, genannt
  • „Henricus de Monte" 1215

Kirche

„Otto plebanus parrochia Montis" 1294

Landschaftslage

Eingeschlossene Lage unmittelbar südlich der „Porta Westfalica“ in 45-80 m Höhe auf dem rechten Weserufer zwischen den hochragenden Randhöhen des Weserdurchbruchs im Norden (Jakobsberg 238 m rechts, Wittekindsberg 277 m links) und niedrigeren Waldhöhen im Süden.

Ursprung der Ortschaft

Ausgangspunkt Hausberges ist die Schalksburg (=Hus tom Berge), die anscheinend im 11. Jhdt. dem Herzogsgeschlecht der Billunger gehörte und 1096 an die Edelherren tom Berge überging (bis 1398). Auf den freien Flecken in ihrem Schutze übertrug sich der Name Hausberge.

Stadtgründung

1548 Stadt genannt, erhielt 1613 Marktrechte und 1721 erneut Stadtrechte durch König Friedrich Wilhelm I. von Preußen. Seit 1841 nach der Landgemeindeordnung verwaltet. Im 17. Jhdt. war Hausberges Fleckenrecht dem Mindener Stadtrecht angeglichen.

Stadt als Siedlung

Bauliche Entwicklung

Im Schutze der 1519 abgebrannten, nach Wiederherstellung von 1723 ab abgebrochenen Burg gewachsen, im Grundriß ellipsenförmig, mit gekrümmt verlaufendem Straßenzug in Rippenform. Kein Markt, keine Stadtbefestigung. Außenstadtteile seit etwa 1840.

Gebäude

1954: Kaplan auf dem Schloß 1254, Schloßkirche 1810 abgebrochen. Ev. Pfarrkirche: Pfarre 1296, erst hlg. Walburgis durch den Edelvogt Gerhard um 1319 zur Stiftskirche gemacht, später Hlg. Marcellus und Marcellinus, Aufhebungszeit unbekannt; Evangelisch-lutherische Kirche Hausberge erbaut ab 1599 (Renaissance). Pfarrhaus 1562, abgebrochen um 1800. Staatliches Brau- und Brennhaus aus den Steinen der Burg erbaut 1723 ff., Umbau zur Schule 1827 bis 1891. Schulbauten: 1891 (Neubau?), 1912, 1951. Kath. Kirche St. Walburga 1897.

Zerstörungen 2.Weltkrieg

  • Sprengung der Kettenbrücke Porta 1945.
    • Neubau 1951.

Bevölkerung

Ältere Einwohnerzahlen

1730: 599 Einwohner (E.), 1739: 108 Häuser, 1765: 454 E., 1783: 525 E.

Seuchen

1673 Seuche (Skorbut?), 96 Tote.

Bevölkerungsverzeichnisse

Abschriften der Mormonen

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • 1809 (Zivil) Geburten, Aufgebote, Heiraten, Tote
  • 1815-1820, 1831-1874 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1868-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote

Die Kirchenbuchduplikate für den Zeitraum 1815 - 1874 liegen inzwischen auch als Digitalisate in der Edition Detmold (Vol. 72) vor. Bezugsquelle: Geneashop Edition Detmold Vol. 72 Hausberge

Jüngere Einwohnerzahlen

1809: 679 Einwohner (E.), 1818: 781 E., 1843: 940 E., 1858: 1.056 E., 1871: 1.329 E., 1885: 1.391 E., 1895: 1.737 E., 1905: 2.142 E., 1910: 2.104 E., 1925: 2.348 E., 1933: 2.640 E., 1939: 2.722 E., 1946: 3.665 E., 1950: 3.924 Einwohner, — Neubürger 1940-50: 1.328.

Sprache

Die niederdeutsche Mundart als Umgangssprache gehörte in den nord niedersächsischen Raum Diepholz-NienburgHoya. Es spricht: broken 'gebrochen', ick bin `ich bin', jo 'euch', Göse 'Gänse', ji 'ihr', buen `bauen'.

Wirtschaft

Handel und Gewerbe

Im 17. und 18. Jhdt. Bierbrauerei und Brennerei von Bedeutung, 1723 staatliches Brau- und Brennhaus, um 1800 insgesamt 17 Brennereien und 3 Brauereien, 1809 nur noch je 2. Um 1845: Stärke- und Puderfabriken, Kalkbrennereien, Garn- und Leinwandhandel, 2 Kram- und Viehmärkte. Weitere Industrien in neuerer Zeit (1954): Mühlen- und Speicherbaufirma 1907, Betonwerk 1919, Eisengießerei, Schlackenaufbereitung, chemische Fabrik (Farben) 1946, Betonwarenfabrik 1947, Stahlhoch- und Brückenbau 1948. Dazu etwas Möbelfabrikation.

Bergbau

Verkehr

1954: Hausberge liegt günstig an der Porta Westfalica als der Hauptverkehrspforte von Westfalen nach Niedersachsen. An der Hauptstrecke HammBielefeld–Minden–Bremen der Bahnhof Porta auf dem linken Weserufer seit 1847. Landstraße Bad Salzuflen –Vlotho-Minden sowie die Weserschifffahrtsstraße. Anschluß an die Autobahn Köln-Hannover 4 km südöstlich (1938).

Umgebungsbedeutung

1954: Hausberge liegt nur 6 km von Minden und ist bedeutend nur als Sitz der Amtsverwaltung Amt Hausberge.

Verwaltung

Rat

Bürgermeister und Rat des freien Fleckens in freier Wahl gewählt (im Mittelalter, 1650). 1687: Bürgermeister und 7 Ratsverwandte, die jährlich am Montag nach dem Dreikönigstag durch 12 Wahlmänner in indirekter Wahl bestimmt wurden. Seit 1722 Magistrat, bestehend aus 1 Bürgermeister, 1 Kämmerer und 1 Senator (1787).

Bürgerechtsquelle-Bürgerbuch

  • Hausberge, 1959 Kreis Minden (Stadtnennung 1548, Stadtrechtsverleihung 1722) „Des freien Fleckens und Weichbildes Hausberge Protokoll". Darin: Bürgeraufnahmen 1687-1802. — Ehebeschreibungen von aufgenommenen und sich verheiratenden Bürgern und zu entrichtende Bürgergelder der Stadt Hausberge 1709-1808. Von angenommenen und vereideten Bürgern, freien Höfen und Bürgerhäusern, Eidesformeln u. a. 1731-1806. Tabelle von emigrierten Franzosen, welche sich in Hausberge aufgehalten oder niederlassen wollen 1794-1798 (sämtliche Akten und Handschriften 1958 laut Mitteilung der Amts Verwaltung beim Amt Hausberge).

Landesherrschaft

Landesherren

Hausberge war Besitz der Edlen Herren von dem Berge, die als Schirmvögte des Bistums Minden auf der Schalksburg saßen. Nach ihrem Aussterben (1398) gingen Burg und Herrschaft in den Besitz des Stiftes Minden über, auf der Schalksburg saßen Stiftsdrosten und mehrfach im 15. und 16. Jh. die Bischöfe. Mit dem Stift kam Hausberge 1648 an Brandenburg. Verwaltung des Amtes Hausberge (historisch) auf dem Schloß.

Zeitzeichen 1895

  • Hausberge, Marktfleck in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Minden, Kreis Minden, unweit der Weser
    • Sehenswürdigkeit: in der Nähe, 40 m ü.d.M., die Westfälische Pforte (Weserscharte, Porta Westfalica), der Hauptpass im Wesergebirge, zw. dem Wittekindsberg (282 (m) u. Jakobsberg (181 m).
    • Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Minden, Postbezirk, Telegrafenamt. Oberförsterei.
    • Einwohner: 1.522
    • Gewerbe: Fabrikation (Glas, Zement, Zigarren), Steinbrüche (Kalk, Sandstein, Eisenerz), Brennereien (Kalk);

Kriegswesen

Garnison

In Hausberge 1801-07 Kaserne einer Invalidenkompanie aus dem 7jährigen Kriege.

Siegel, Wappen, Fahne

Wappen-Hausberge1920.jpg Beschreibung:

Wappen von 1920: In Gold die hlg. Walpurgis in schwarzer Klostertracht und weißem Mantel, in der Rechten drei weiße Rosen an grünen Stengeln haltend, auf der Brust belegt mit einem roten Schild, darin 2 schräggekreuzte silberne Schlüssel. Das Wappen stammt angeblich von 1599 und ist neuzeitlich nicht festgesetzt.

Siegel: Das Wappen lehnt sich an das vom Bischof Christian von Minden (1599-1633) erteilte Siegel (Walburg mit 2 gekreuzten Schlüsseln auf der Brust, in der Rechten einen Palmwedel haltend) an.

Wappen-Hausberge1939.jpg Beschreibung:

Wappen 1939, neues Wappen: Schild von Rot und Silber geteilt, oben zwei schräggekreuzte silberne Schlüssel mit abgekehrten Bärten, unten ein roter, balkenweise gelegter Adlerflügel mit goldenem Kleestengel. Die obere Hälfte Wappen des Stifts Minden, die untere das der Edelvögte von dem Berge.

Fahne: _?_

Finanzwesen

Münzwesen

  • Notgeld, ausschließlich Papier.
  • Amt Hausberge 1921: 25, 50 Pfg.; 1 M.

Stadtgebiet

  • Fläche 1885: 572 ha, 1950: 582 ha, 1951: 583 ha.
    • Aufteilung des 1600 Morgen großen städt. Waldes 1837.
  • 1973 kommunale Neugliederung: Eingliederung des Amtes Hausberge in die Stadt Porta Westfalica.

Kirchenwesen

Bistümer ab Mittelalter

Bistum Minden, Archidiakonat Rehme, seit 1821 Erzbistum Paderborn, Dekanat Bielefeld. Pfarre vielleicht 1392 von Holzhausen getrennt. Kath. Gemeinde seit 1865.

Reformation

Reformation wahrscheinlich kurz nach 1530 von Minden aus. Kreisgemeinde Vlotho.

Bekenntnisse

Bevölkerung vorwiegend ev., 1739 einige Kath., 1871: 100 Kath., 1925: 107 Kath., 1946: 382 Kath. und 84% Ev.

Juden

1783: 9, 1846: 26, 1895: 43 Juden.

Wohlfahrtspflege

Wasserleitung 1927.

Bildungswesen

Schulen

1954: Bis 1812 je eine Knaben- und Mädchenschule in Hausberge, dann zusammengelegt bis 1830. Seit 1918 Rektor. 1921-27 waren der Schule zwei gehobene Klassen angegliedert, ebenso seit 1949. 1951: zwölfklassige Volksschule. Kath. Volksschule seit 1857. Gewerbliche Berufsschule, die seit 1931 Kreisberufsschule des Kreises Minden ist. Hauswirtschaftsschule 1946-51.

Archiv

Bibliografie

Bibliografie-Suche

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Genealogische Quellen

Grabsteine

Internetlinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>HAURGEJO42LF</gov>