Grafschaft Mark: Unterschied zwischen den Versionen
(alpha - Liste) |
(→Gerichte durch landesherrliches Privileg: alpha-Liste) |
||
Zeile 394: | Zeile 394: | ||
===Gerichte durch landesherrliches Privileg=== | ===Gerichte durch landesherrliches Privileg=== | ||
====[[Haus Bruch (Welper)|Gericht Bruch]]==== | ====[[Haus Bruch (Welper)|Gericht Bruch]]==== | ||
* Haus und Gericht Bruch zu Welper. | * Haus und Gericht Bruch zu Welper. | ||
====Grimberg==== | ====Gericht Eickel==== | ||
====Gericht Grimberg==== | |||
====Gericht Haaren-Uentrop==== | |||
====Gericht Heeren==== | |||
====[[Haus Clyff (Winz)|Gericht Kliff]]==== | ====[[Haus Clyff (Winz)|Gericht Kliff]]==== | ||
* Haus und Gericht Kliff (Clyff). | * Haus und Gericht Kliff (Clyff). | ||
==== | ====Gericht Langendreer==== | ||
==== | ====Gericht Reck==== | ||
==Bibliografie== | ==Bibliografie== |
Version vom 31. Oktober 2006, 10:41 Uhr
Hierarchie Regional > Historisches Territorium > Herzogtum Kleve > Grafschaft Mark
Grafschaft Mark
Erste Hinweise zu Archivalien, Lagerorten, Findbüchern, Literatur:
Übersichtskarte
Ursprung Grafen von Berg (de Monte)
Abspaltung der Linie „von Altena“
1160/1 spaltete sich von den Grafen von Berg eine mit deren Allodialgut im westlichen Sauerland an der mittleren Ruhr (einschließlich Hamm) ausgestattete Linie ab, welche sich nach der Burg Altena an der Lenne Grafen von Altena nannte.
Abspaltung der Linie „Isenberg-Limburg“
Um 1175 spaltete sich die Linie Isenberg-Limburg ab.
“von Altena“ nun „von der Mark“
Seit 1202 wurde zur Unterscheidung von der abgespalteten Linie Isenberg-Limburg die Burg Mark bei Hamm namengebend.
Herrschaftsgebiet
Diese Grafen von der Mark schufen aus verschiedenartigen Bestandteilen (1243 Königshof Unna) und in Auseinandersetzung vor allem mit dem Erzstift Köln (1288 Schlacht von Worringen) ein geschlossenes Herrschaftsgebiet von Lippe und Emscher bis zum Ebbe- und Rothaaargebirge, da 1318 durch erlöschen der Herrschaft Ardey auch das Gebiet zwischen Haarstrang und Ruhr an sie fiel.
Arnsberg an Köln
1368 mißlang der Erwerb der Grafschaft Arnsberg, welche bereits seit 1168 lehnsabhängig vom Erzstift Köln war. Graf Gottfried von Arnsberg verkaufte seine Grafschaft an das Erzstift Köln.
Residenz Hamm
Das 1226/7 gegründete Hamm entwickelte sich danach allmählich zur Residenz (bis 1809).
Landeshoheit anerkannt
- 1289 wurde die Landeshoheit vom Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg anerkannt.
Vereinigung Kleve / Mark
Nach dem Aussterben der Grafen von Kleve durch den Tod Johanns (1347-1368) im Jahre 1368 setzte sich als Erbe Graf Adolf II. von der Mark durch, welcher eine Nichte des Verstorbenen geheiratet hatte. Dazu mußte er vorher das Amt des Kölner Erzbischofs (1363-64) aufgeben. Nun kam es 1391, nach dem Tode des letzten Grafen Adolf von der Mark zu Kleve, zur Vereinigung der Grafschaft Mark mit der Grafschaft Kleve am Niederrhein.
Herzogtum Kleve
Im Jahre 1417 wurde das bis 1461 in seinen beiden Grafschaften Mark und Kleve getrennt verwaltete Kleve zum Herzogtum erhoben.
Klevische Ritterschaft
Liste der Ritterbürtigen und der 1674 zum Landtag qualifizierten Vertreter der Ritterschaft des Herzogtums Kleve (ohne die Grafschaft Mark):
Soest zur Mark
1444 schloß sich in der Soester Fehde Soest mit der Soester Börde der Grafschaft Mark an, um sich vom Erzstift Köln zu lösen.
Bilstein und Fredeburg
Andererseits verlor die Grafschaft Mark 1449 die Grafschaft Bilstein und die Herrschaft Fredeburg an Köln, welche erst 1367 von Graf Gottfried IV. von Arnsberg an die Märkischen abgetreten worden waren.
Personalunion mit Jülich, Berg und Ravensberg
1511/21 wurden Mark und Keve durch Heirat in Personalunion mit Jülich, Berg und Ravensberg verbunden.
Mark an Brandenburg
Im Jülich-Klever Erbfolgestreit (1609-14) wurden die Erbländer wieder getrennt, wobei Kleve und Mark (mit 50 Quadratmeilen und den späteren Kreisen Hamm, Altena, Horde und Wetter sowie der Stadt Soest, der Reichsgrafschaft Limburg und der Hälfte von Lippstadt) an Brandenburg fielen. Brandenburg überließ 1630 die Herrschaft Gimborn-Neustadt den Grafen von Schwarzenberg.
Mark an Frankreich
- 1807 wurde die Grafschaft Mark mit rund 100.000 Einwohnern und einer seit 1750 stark geförderten Industrie an Frankreich abgegeben
- 1808 dem Großherzoglum Berg zugeschlagen
Mark an Preußen
- 1813 wurde die Grafschaft Mark wieder von Preußen besetzt
- 1815 zog Preußen die Grafschaft Mark in die Provinz Westfalen ein.
- 1945 kam das Gebiet zu Nordrhein-Westfalen.
Grafentitel an Preußen
Den Titel Grafen von der Mark erhielten zwei Nachkommen Friedrich Wilhelms II. von Preußen und der Gräfin von Lichtenau.
Literatur
- Drachenhausen. A. Frhr.. Stammtafeln der Grafen von der Mark. 1908
- Die Grafschaft Mark. Festschrift, hg. v. Meister. A., Bd. 1-2 1909
- Rothert. H.. Kirchengeschichte der Grafschaft Mark. 1913
- Frisch. Margarete, Die Grafschaft Mark, Aufbau und innere Gliederung. 1937; Zeittafel der Grafschaft Mark, 1948
- Vahrenhold-Huland, U., Grundlagen und Entstehung desTerritoriums der Grafschaft Mark, 1968
- Stoob, H., Westfälische Beiträge zum Verhältnis von Landesherrschaft und Städtewesen, Westfäl. Forsch. 21 (1969), 6
Verwaltung der Grafschaft Mark
- Grafschaft Mark mit Soest und Lippstadt
Verwaltung um 1480
Regierung
- Herzog von Kleve, Graf von der Mark
- Kanzler
- Landrentmeister
- Marschall
- Hofmeister
- Räte bei Hofe (Fachbereiche)
Landtage
- Landtagsfähiger Adel
- Ritterbürtige
- Hauptstädte
- Kleine Städte, Freiheiten
- Soest, Lippstadt
Verwaltungsstruktur
- Ämter
- Renteien
- Gerichte
- Herrschaften
- Verwaltungsdienste (Lokale Räte):
- Amtmänner
- Rentmeister
- Richter
- Rezeptoren
Erbentage
- Lokale Ebene
Lokale Ebene
- Flecken
- Marktorte
- Kirchspiele
- Bauerschaften
- Höfe / Erben
Regierungsentwicklung Kleve-Mark
- Brandenburg-preußischer Statthalter (1611)
- Ausbildung einer Landeskanzlei im frühen 14. Jh.
- Landesrat (ständiges Ratskollegium) zu Kleve um 1486/1501
- Rechenkammer Ende des 16. Jh. losgelöst von Landesrat u. Landkanzlei.
- Hofgerichtsreferenten Ende des 16. Jh. losgelöst von Landesrat u. Landkanzlei.
- Geheimer Rat 1611 durch den brandenburg-preußischen Statthalter,
- Vereinigung beider Kollegien (Landesrat u. Landkanzlei) um 1625.
- Amtskammer Ausgliederung im 17. Jh.
- Steuerkommissariat Ausgliederung im 17. Jh.
- Geheimer Rat in Geheime Regierung im 17. Jh. umbenannt.
- Kriegs- und Domänenkammer 1723 Ressortteilung
- Kriegs- und Domänenkammer 1749 Vereinigung mit dem Hofgericht zu Kleve.
- Hoheitsdepartements der Regierung 1797 Verlegung nach Emmerich
- Hoheitsdepartements der Regierung und das Justizdepartement 1803 mit der Landesregierung zu Münster vereinigt.
Literatur
- J. J. Scotti (Hg.), Sammlung der Gesetze und Verordnungen, welche in dem Herzogthum Cleve und in der Grafschaft Mark [... 1418-1816 ...] ergangen sind. Bde 1-5, 1826.
- J. Kloosterhuis, Fürsten - Räte - Untertanen. Die Grafschaft Mark, ihre lokalen Verwaltungsorgane und die Regierung zu Kleve. In: Märker 35 (1986).
- J. Kloosterhuis, Staatsarchiv Münster Findbuch: Kleve-Märkische Regierung Landessachen, Bde 1-2, (1985)
- Schleidgen, W.-R., Kleve-Mark. Urkunden 1223-1368, 1983, Veröffentlichungen d. staatl. Archive d. Landes Nordrhein-Westfalen. Reihe C: Quellen und Forschungen 13.
Grafschaft Mark, Urkunden
Märkische Register
Nach Vereinigung der Grafschaften Mark und Kleve ab 1392/93 in der klevischen Kanzlei erfolgte die Anlage von speziellen Registerbüchern für Urkunden-Ausfertigungen in märkischen Landessachen, ab 1439 wurde die Abspaltung einer Serie für geistliche Sachen durchgeführt, desgleichen ab 1461 für Lehnssachen; jeweils fortgeführt bis ins 18. Jh.
Kleve-Märkische Regierung, Landessachen
Akten aufgeteilt zwischen dem HStA Düsseldorf u. dem StA Münster (hier die Spezialakten betr. Gfsch. Mark, Soest u. Lippstadt).
Kleve-Märkische Regierung, Lehnssachen
Kleve-Märkische Regierung, Landtagssachen
Kleve-Mark, Landstände
- 1347 wird erstmals die ständische Mitberatung in der Regierung der Grafschaft Mark erwähnt
- 1419 Einung der Ritterschaft und Städte
- im 15. Jh. weitere Institutionalisierung des Landtags. Gebildet aus je zwei Ständen:
- Ritterschaften und
- Städte (Kleve 7 Städte, Mark 6 Städte). Jeweils getrennte Beratung der Kurien, gemeinsame Beschlüsse an Rat bzw. Regierung wurden weitergeleitet.
- 1721 Landtag vom preußischen König abgeschafft, 1722 wieder eingeführt und "Ständiger Ritterschafts-Ausschuß" eingerichtet.
- 1806 Landstände aufgelöst.
Kriegs- und Domänenkammer Kleve
- Am 4. 3. 1723 eingerichtet , zunächst in zwei Departements aufgeteilt. Zuständig für Kleve u. Mark,
- 1766 Mark unter eigener Verwaltung der Märkischen Kammerdeputation Hamm.
- 1770 Kleve-Moersische Kriegs- und Domänenkammer
- 1794 nach Wesel verlegt
- 1803 aufgehoben und mit der Kriegs- und Domänenkammer Hamm vereinigt.
Kriegs- und Domänenkammer Hamm
- Hervorgegangen aus der 1767 gebildeten Märkischen Kammerdeputation Hamm,
- 1787 als Kriegs- und Domänenkammer eingerichtet, am 5.4.1788 eröffnet.
- 1. 12. 1803 Vereinigte Kleve-Mark-Elten-Essen-Werdensche Kriegs- und Domänenkammer gebildet
- 1806 unter französischer Verwaltung
- 1809 aufgelöst.
Verwaltung des Kameral-, Finanz-, Polizei- u. Militärwesens, ab 1803 auch der Kirchen-, Schul- u. Armensachen.
Märkisches Bergamt
1738 Bergamt, 1745 Verlegung nach Schwerte, 1766 nach Hagen, 1780 nach Wetter, 1792 Erhebung zum Westf. Oberbergamt, 1810 aufgehoben, 1815 der Oberbergamtskommission Dortmund unterstellt.
Westfälisches Oberbergamt
1792 Erhebung des Märkischen Bergamts in Wetter zum Westf. Oberbergamt, Verlegung nach Essen 1804/05, 1807 nach Bochum, 1808 als Großherzogl, Bergisches Bergamt der Generaladministration der Bergwerke, Salinen u. Hüttenwerke unterstellt, 1810 aufgelöst.
Westfälische Salinendirektion
Salinenwesen zunächst unter Regierungs-, dann unter KDK-Aufsicht. Ab 1804 selbständige Direktion mit Sitz in Hamm eingerichtet, tätig bis 1809.
Märkisches Forstamt
1766 errichtet mit Sitz in Hamm, aufgeteilt in südliches u. nördliches Departement, enge Verbindung zur Kammer, 1799 Errichtung einer "Immediat-Forst- und Bau-Commission" bei der Kammer.
Märkisches Wegeamt
Hervorgegangen aus der 1788 gebildeten Wegebaukommission, 1793 errichtet, der Kriegs- und Domänenkammer Hamm unterstellt, 1806 aufgelöst.
Märkische Fabrikenkommission
Um 1740 errichtet u. der Kriegs- und Domänenkammer unterstellt. Um 1786 Teilung in die Departements Hagen u. Wetter; beispielsweise letzteres zuständig für "Roh-Stahl-Stab-Eisen, Reck- u. Bredde-Hämmer, die Sensen und übrigen kleinen Eisenwaren-, auch sonstige metallische Fabriken". Um 1808 aufgelöst.
Fabrikendeputierte des Amtes Wetter und Harkortsche Papiere
Seit 1733 durch gewählte Reidemeister des Amtes Wetter gebildet; Mitsprache bei der Regelung von Militär-, Steuer- u. Gewerbeangelegenheiten.
Grafschaft Mark, Renteien
- im 14. Jh. erste Rentmeister zur Bewirtschaftung des landesherrlichen Domanialbesitzes u. Einkünfte-Erhebung in der Gfsch. Mark belegt
- im 15./16. Jh. Renteien in feste Verwaltungseinheiten zusammengefaßt
- im 18. Jh. Renteien meist gegen Kaution an Beamten-Unternehmer verpachtet.
Rentei Süderland
- 1482, 1495 Jacob van Spedinckhaus, Rtmstr. im Süderland und Iserlohn / in der Lenne
Rentei Altena
- 1539 Johann Cloicke, Rtmstr. zu Altena
- 1602 Simeon von Diest, Rtmstr. zu Altena
Rentei Iserlohn
- 1508 Hermann Boese, Rtmstr. zu Iserlohn
Rentei Blankenstein
- 1751-60 Simeon Gerhard König, Rtmstr. zu Blankenstein
- 1766 ?. Schumacher, Rtmstr. zu Blankenstein
Rentei Hamm
- 1651 Johann Ludovici, Rtmstr. zu Hamm
Rentei Bochum
Rentei Hörde
- 1477 Heinrich Doenwalt, Rtmstr. zu Hörde
- 1612 Hermann Herking, Rtmstr. zu Hörde
- (1705+) Mascherell, Rtmstr. zu Hörde
Rentei Plettenberg
- 1632-1735 Freiherrn von Plettenberg
Rentei Wetter
- 1610 Dietrich Richelmann, Rtmstr. zu Wetter
Rentei Soest
Grafschaft Mark, Land- und Steuerrätliche Kreise
- 1753 vier Landkreise errichtet; Wirkungsbereich: polizeiliche Aufsicht über das platte Land.
- 1753 je ein Steuerrätlicher Kreis nordwärts bzw. südwärts der Ruhr, bestehend aus bestimmter Anzahl benachbarter Städte.; Wirkungsbereich: Beaufsichtigung des städtischen Polizei- u. Finanzwesens.
Kreis Hamm
Hamm u. Unna, Sitz des Land- / landesherrlichen Gerichtes
- Stadt Hamm (Steuerrätlicher Kreis nordwärts der Ruhr)
- Stadt Lünen (Steuerrätlicher Kreis nordwärts der Ruhr)
- Stadt Kamen (Steuerrätlicher Kreis nordwärts der Ruhr)
- Stadt Schwerte (Steuerrätlicher Kreis nordwärts der Ruhr)
- Stadt Westhofen (Steuerrätlicher Kreis nordwärts der Ruhr)
Kreis Hörde
Bochum, Sitz des Land- / landesherrlichen Gerichtes
- Stadt Hörde (Steuerrätlicher Kreis nordwärts der Ruhr)
- Stadt Castrop (Steuerrätlicher Kreis nordwärts der Ruhr)
- Stadt Wattenscheid (Steuerrätlicher Kreis nordwärts der Ruhr)
- Stadt Bochum (Steuerrätlicher Kreis nordwärts der Ruhr)
- Stadt Blankenstein (Steuerrätlicher Kreis südwärts der Ruhr)
- Stadt Hattingen (Steuerrätlicher Kreis südwärts der Ruhr)
Kreis Wetter
Hagen u. Schwelm, Sitz des Land- / landesherrlichen Gerichtes
- Stadt Herdecke (Steuerrätlicher Kreis südwärts der Ruhr)
- Stadt Wetter (Steuerrätlicher Kreis südwärts der Ruhr)
- Stadt Hagen (Steuerrätlicher Kreis südwärts der Ruhr)
- Stadt Schwelm (Steuerrätlicher Kreis südwärts der Ruhr)
Kreis Altena
Altena, Plettenberg u. Lüdenscheid Sitz des Land- / landesherrlichen Gerichtes
- Stadt Altena (Steuerrätlicher Kreis südwärts der Ruhr)
- Stadt Iserlohn (Steuerrätlicher Kreis südwärts der Ruhr)
- Stadt Neuenrade (Steuerrätlicher Kreis südwärts der Ruhr)
- Stadt Breckerfeld (Steuerrätlicher Kreis südwärts der Ruhr)
- Stadt Lüdenscheid (Steuerrätlicher Kreis südwärts der Ruhr)
- Stadt Plettenberg (Steuerrätlicher Kreis südwärts der Ruhr)
- Stadt Meinerzhagen (Steuerrätlicher Kreis südwärts der Ruhr)
Soester Börde
Soest, Sitz des Land- / landesherrlichen Gerichtes
- Stadt Soest (Steuerrätlicher Kreis nordwärts der Ruhr)
Samtstadt Lippstadt
Lippstadt, Sitz des Land- / landesherrlichen Gerichtes
Grafschaft Mark, Gerichte
Seit dem 14. Jhdt. neben den städtischen Gerichten Ausbildung der landesherrlichen Gerichtsorganisation in den Amtsbezirken der Grafschaft Mark; zuständig für Verwaltung u. Rechtsprechung auf lokaler Ebene. Im Zug der preußischen Justizreformen des 18. Jh. auf die Rechtsprechung beschränkt; 1753 neu eingeteilt in
- Landgerichte,
- Stadtgerichte,
- Eigengerichte bzw. Jurisdiktionsgerichte
- Patrimonialgerichte
Grafschaft Mark, Verwaltungsbezirke
- Verwaltungsgrenzen der Grafschaft Mark mit Soest und Lippstadt vor 1753
Amt Altena (historisch)
- Gogericht Altena
- Gogericht Vest Lüdenscheid
- Gogericht Breckerfeld
- Gericht Rönsahl
- Gericht Meinerzhagen
- Gericht Valbert (im Kondominat mit Hzt. Westfalen)
Amt Blankenstein (historisch)
- Gericht Hattingen
- Gericht Bruch
Amt Bochum (historisch)
- Gericht Bochum
- Gericht Langendreer
- Gericht Eickel
Amt Hamm (historisch)
- Gericht Hamm
- Gericht Haaren-Uentrop
Amt Hörde (historisch)
Allmählich entstanden und zusammen gewachsen bis etwa 1567 aus den Bezirken der Burg Hörde, dem Gericht Eichlinghofen und dem Reichshof Brackel ab 1328, zunächst als „Herrschaft Hörde“.
Amt Iserlohn (historisch)
- Gericht Iserlohn
- Gericht Hemer
Amt Kamen (historisch)
- Gericht Kamen
- Gericht Reck
Amt Lünen (historisch)
1415 wurde die Stadt Lünen und das Kirchspiel Derne der Jurisdiktion des Gografen in Unna entzogen. Mit der Verwaltung des Gebietes wurde ein eigener Amtmann betraut.
Amt Neuenrade (historisch)
- 1463 – 1472 Versuch der Auslösung des Amtes Neuenrade bei dem Grafen Dietrich von Limburg – Broich, wegen Verpändung.
Amt Neustadt (historisch)
- Seit 1631 selbständige Herrschaft Gimborn-Neustadt.
Amt Plettenberg (historisch)
- (Drosten zu Schwarzenberg)
- 1656 Einlösung des seit 1513 an Heinrich von Plettenberg und seinen Erben verpändeten Hauses Schwarzenberg, samt zugehöriger Amts- und Domäneneinkünfte (Amt Schwarzenberg).
Amt Schwerte (historisch)
Amtsgründung 1461 aus den Gerichtsbezirken:
- Gericht Schwerte
- Gericht Westhofen
Stadt Soest mit Soester Börde
- (im Kondominat mit Gfsch. bzw. Fst. Lippe)
Amt Unna (historisch)
- Gericht Unna
- Gericht Heeren
Amt Wetter (historisch)
- Gericht Volmarstein-Wetter
- Gogericht Schwelm
- Gericht Hagen
Eigengerichte der Grafschaft Mark
Gerichtbezirk Herbede
- Erst Lehen des Klosters Kaufungen, dann Herzogtum Kleve als Grafen von der Mark.
Gerichtbezirk Horst
- Herrlichkeit und Haus zu Essen-Steele an der Ruhr im Amt Bochum (historisch).
Gerichtbezirk Mengede-Bodelschwingh
- Ursprüngliches Reichslehen.
Gerichtbezirk Stiepel
- Ein lippisches Lehen.
Gerichtbezirk Witten
- Ursprüngliches Lehen der Grafen von Altena.
Der Grafschaft Mark angegliederte Gerichte
Gerichtbezirk Buddenburg
- Haus und Herrlichkeit Buddenburg (Lünen).
Gericht Castrop
- Herrschaft Castrop
Gericht Strünkede
- Haus, Gericht und Herrschaft Strünkede.
Gerichte durch landesherrliches Privileg
Gericht Bruch
- Haus und Gericht Bruch zu Welper.
Gericht Eickel
Gericht Grimberg
Gericht Haaren-Uentrop
Gericht Heeren
Gericht Kliff
- Haus und Gericht Kliff (Clyff).
Gericht Langendreer
Gericht Reck
Bibliografie
- Janssen, W.,Kastner, D.,ua., Land im Mittelpunkt der Mächte, Darin: Die Herzogtümer Jülich - Kleve - Berg und Kleve - Mark - Jülich - Berg - Ravensberg 1400-1600. 3. Überarb. Aufl. 1985.
- Kastner, D., Die Territorialpolitik der Grafen von Kleve. Düsseldorf 1972.
- Kloosterhuis, J., Fürsten, Räte, Untertanen. Die Grafschaft Mark, ihre lokalen Verwaltungsorgane und die Regierung zu Kleve. Der Märker 35,1986,3-25; 76-87; 104-117; 147-164.
- Kösters, H., Der Westen des Vestes Recklinghausen in der Politik der Grafen von Kleve bis 1400. Westfälische Forschungen 24,1972,153-164.
- Lobbedey, U., Zur Baugeschichte von Haus Mark. Die Ausgrabung auf der Motte im Jahr 1973. In: H. Zink (Hg.), 750 Jahre Stadt Hamm. Hamm 1976,39-68.
- Schieidgen, W.-R., Kleve-Mark Urkunden 1223-1368. Siegburg 1983.
- Schieidgen, W.-R., Das Kopiar der Grafen von Kleve. Kleve 1986.
- Schieidgen, W.-R., Kleve und das Ruhrgebiet im Mittelalter. In: Vergessene Zeiten. Mittelalter im Ruhrgebiet. Hg. v. F. Seibt u. a. 2. Bd., Essen 1990,51-54.
- Schmidt, F., Die märkische Ritterschaft im Jahre 1552. Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark 40, 1932,149-188.
- Schmoller, G.,W. Stolze, Die Behördenorganisation und die allgemeine Staatsverwaltung Preußens im 18. Jahrhundert. 5. Bd., 1. H. Berlin 1910; 5. Bd. 2. H. Berlin 1912.
- Westerburg-Frisch, M., Die ältesten Lehnbücher der Grafen von der Mark (1392 und 1393). Münster 1967.
Gerechtigkeiten
Glockenschlagsrecht
- 06.11.1476 Den Grafen von der Mark stand das Glockenschlagsrecht zu Meinerzhagen auch für bergische und kölnische Untertanen zu.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Heimat- Familienforscher eintragen, die zu diesem Thema Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Heimat- und Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Thema anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.