Pruszischken (Preußendorf): Unterschied zwischen den Versionen
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=== Amtsbezirk Pruszischken/Preußendorf, 1874–1945 === | === Amtsbezirk Pruszischken/Preußendorf, 1874–1945 === | ||
In den | In den '''Amtsbezirk Pruszischken''' (1935 bis 1946: Amtsbezirk Preußendorf) waren bei seiner Errichtung sieben Dörfer eingegliedert. Am Ende waren es noch drei:<ref>Rolf Jehke, Amtsbezirk Pruszischken/Preußendorf</ref> | ||
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Version vom 23. Oktober 2015, 08:13 Uhr
Prussischken ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Prussischken (Begriffserklärung). |
Pruszischken 1938 umbenannt in Preußendorf |
- Hierarchie
- Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast > Pruszischken (Preußendorf)
- Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Gumbinnen > Pruszischken (Preußendorf)
- Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast > Pruszischken (Preußendorf)
- Hierarchie
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Einleitung
Pruszischken (1935 bis 1945 Preußendorf, russ. Brjanskoje / Брянское, litauisch Prūsiškiai) am Nordufer der Pissa liegt am östlichen Stadtrand von Gumbinnen, zwei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Durch den Ort verläuft eine Nebenstraße (27K-062), die von Gumbinnen über Sadweitschen (1938 bis 1946 Altkrug) nach Groß Baitschen führt. Gumbinnen ist die nächste Bahnstation an der Bahnstrecke Königsberg – Stallupönen/Ebenrode.
Name
Allgemeine Informationen
Das in west-östlicher Richtung langgestreckte Pruszischken liegt zwischen der ehem. Reichsstraße 1 (im Norden) und der Pissa (im Süden). Im Dorf gab es vor 1945 das große Gut Richter mit prächtigem Herrenhaus und Park, eine Schule, ein Sägewerk, sowie diverse Geschäfte, Gaststätten und Handwerksbetriebe. Die Bahnlinie nach Eydtkuhnen verlief südlich der Pissa, einen Bahnhof bzw. Haltepunkt gab es nicht.
Politische Einteilung / Zugehörigkeit
Amtsbezirk Pruszischken/Preußendorf, 1874–1945
In den Amtsbezirk Pruszischken (1935 bis 1946: Amtsbezirk Preußendorf) waren bei seiner Errichtung sieben Dörfer eingegliedert. Am Ende waren es noch drei:[1]
Ortsname Änderungsname
1938 bis 1946Russischer Name Bemerkungen Friedrichsfelde Lasdinehlen Gut Altkrug 1928 nach Sadweitschen eingemeindet Narpgallen Riedhof 1928 nach Sadweitschen eingemeindet Norutschatschen 1918 nach Gumbinnen eingemeindet Pruszischken ab 1935:
Preußendorf (Ostpr.)Brjanskoje Sadweitschen, Dorf Altkrug Perwomaiskoje Sadweitschen, Gut 1928 nach Sadweitschen, Dorf, eingemeindet
Am 1. Januar 1945 gehörten noch Altkrug, Friedrichsfelde und Preußendorf zum Amtsbezirk.
Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit
Die Mehrheit der Bevölkerung Pruszischkens (ab 1938 Preußendorf) war vor 1945 evangelischer Konfession in reformierter Tradition. Somit war das Dorf in das Kirchspiel der Neustädtischen Kirche in Gumbinnen eingepfarrt.
Geschichte
- 18.03.1874 Bildung des Amtsbezirks Pruszischken Nr. 23 aus den Landgemeinden Friedrichsfelde, Norutschatschen, Pruszischken und Sadweitschen und den Gutsbezirken Lasdinehlen, Narpgallen und Sadweitschen (7 Gemeinden/Gutsbezirke).
Er wird zunächst verwaltet vom Amtsvorsteher in Pruszischken. - 23.08.1935 Umbenennung der Gemeinde Pruszischken in Preußendorf (Ostpr.).
- 21.12.1935 Umbenennung des Amtsbezirks Pruszischken in Preußendorf.
- In Pruszischken waren im Jahre 1910 779 Einwohner registriert.[4] Ihre Zahl steigerte sich bis 1933 auf 903 und belief sich – inzwischen hieß das Dorf ab 20. Juli 1935 offiziell „Preußendorf (Ostpr.)“ – 1939 auf 917. [2]
- Heute hat Pruszischken (Brjanskoe) 180 Einwohner (Stand: 14. Okt. 2010).
Heutige Situation
Dorfsowjet/Dorfbezirk Brjanski 1947–2008
- Der Dorfsowjet Brjanski (ru. Брянский сельский Совет, Brjanski selski Sowet) wurde im Juni 1947 eingerichtet.[3]
- Sein Verwaltungssitz war zunächst die Siedlung Brjanskoje (Pruszischken / Preußendorf).
- Vor 1967 wechselte die Verwaltung nach Podgorowka (Groß Baitschen) und etwa um 1980 nach Perwomaiskoje (Sadweitschen).
- Nach dem Zerfall der Sowjetunion trug die Verwaltungseinheit den Namen Dorfbezirk Brjanski (ru. Брянский сельский округ, Brjanski selski okrug).
- Im Jahr 2008 wurden die vier verbliebenen Orte des Dorfbezirks auf die städtische Gemeinde Gussewskoje (im Falle von Brjanskoje/Preußendorf)
und die Landgemeinde Kalininskoje/Augstupönen (im Falle von Lomowo (Puspern), Perwomaiskoje und Podgorowka) verteilt.
Ortsname Name bis 1947/50 Bemerkungen Brjanskoje (Брянское) Pruszischken, 1938–1945: „Preußendorf“ Der Verwaltungssitz bis vor 1967. Ljubimowka (Любимовка) Klein Baitschen Der Ort wurde 1947 umbenannt und vor 1976 an den Ort Podgorowka angeschlossen. Lomowo (Ломово) Puspern Der Ort wurde 1947 umbenannt. Nekrassowo (Некрасово) Klein Puspern und zu Puspern Der Ort wurde 1950 umbenannt und vermutlich um 1980 an den Ort Lomowo angeschlossen. Oneschskoje (Онежское) Schröterlauken, 1938–1945: „Schrötersheim“ Der Ort wurde 1950 umbenannt und vor 1976 an den Ort Podgorowka angeschlossen. Perwomaiskoje (Первомайское) Sadweitschen, 1938–1945: „Altkrug“ Der Ort wurde 1950 umbenannt und war seit etwa 1980 der Verwaltungssitz. Podgorowka (Подгоровка) Groß Baitschen Der Ort wurde 1947 umbenannt und war von vor 1967 bis etwa 1980 der Verwaltungssitz. Rabotkino (Работкино) Tublauken, 1938–1945: „Schweizersfelde“ Der Ort wurde 1947 umbenannt und vor 1976 an den Ort Lomowo angeschlossen. Sewerskoje (Северское) Pabbeln Der Ort wurde 1947 umbenannt und vor 1976 an den Ort Lomowo angeschlossen.
Adressbücher
- Ortsindex der Online-Adressbücher
- Einträge aus Pruszischken (Preußendorf) in der Adressbuchdatenbank.
Bibliografie
- Volltextsuche nach Pruszischken (Preußendorf) in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Verschiedenes
nach dem Ort: Pruszischken (Preußendorf)
Karten
Weblinks
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>PREORFKO14CN</gov>
Anmerkungen / Fußnoten
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Pruszischken/Preußendorf
- ↑ Michael Rademacher, Deutsch-österreichisches Ortsregister Ostpreußen, Landkreis Gumbinnen
- ↑ Durch den Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der RSFSR vom 17. Juni 1947: Über die Bildung von Dorfsowjets, Städten und Arbeitersiedlungen in der Oblast Kaliningrad